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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Strand war ein kleines Boot aus dem Wasser gezogen worden.
    Das Erstaunlichste war jedoch, daß eine Anzahl weißer Menschen, wie er selbst einer war, zwischen dem Strand und seinem Haus hin und her liefen.
    Er bemerkte, daß sie in vielerlei Hinsicht den Menschen aus seinen Bilderbüchern glichen, und schlich sich durch die Baumwipfel näher, bis er dicht über ihnen hockte.
    Es waren zehn Männer mit dunklen, sonnengebräunten Gesichtern. Sie machten keinen besonders vertrauenerweckenden Eindruck. Jetzt hatten sie sich am Boot versammelt und redeten laut und zornig miteinander, wobei sie wild gestikulierten und die Fäuste schüttelten.
    Da legte einer von ihnen, ein kleiner Bursche mit schwarzem Bart, dessen widerlicher Gesichtsausdruck Tarzan an Pamba, die Ratte, erinnerte, die Hand auf die Schulter des Hünen, der neben ihm stand und mit dem alle anderen gestritten und diskutiert hatten.
    Der Kleine wies landeinwärts, so daß der Hüne sich von den anderen abwenden mußte, um in die angezeigte Richtung zu blicken. Als er dies tat, zog der mit dem abstoßenden Gesicht einen Revolver aus dem Gürtel und schoß dem Hünen in den Rücken.
    Der große Bursche warf die Arme nach oben, knickte in den Knien ein und fiel lautlos nach vorn in den Sand, mausetot.
    Das Krachen des Revolvers, das Tarzan zum ersten Mal im Leben hörte, erfüllte ihn mit Verwunderung, aber selbst dieser ungewohnte Laut konnte sein gesundes Nervensystem nicht einmal annähernd in Panik versetzen.
    Das Verhalten dieser weißen Fremden war es, das ihn am meisten empörte. Er runzelte die Brauen und verfiel in tiefes Grübeln. Nur gut, daß ich nicht dem ersten Impuls nachgegeben habe, hervorzustürmen und die weißen Männer als meine Brüder zu begrüßen, dachte er.
    Sie unterschieden sich offensichtlich nicht von den dunkelhäutigen Menschen, waren nicht zivilisierter als Affen und nicht weniger grausam als Sabor.
    Einen Augenblick lang sahen die anderen abwechselnd den Kleinen mit dem widerlichen Gesicht und den am Boden liegenden Hünen an.
    Dann lachte einer und schlug dem Kleinen auf die Schulter. Sie redeten noch viel und gestikulierten, stritten sich aber weniger.
    Kurz darauf schoben sie das Boot ins Wasser, sprangen hinein und ruderten auf das große Schiff zu, wo Tarzan andere Gestalten an Deck umherlaufen sah.
    Als sie an Bord geklettert waren, ließ sich Tarzan hinter einem großen Baum zu Boden fallen und kroch zu seinem Häuschen, wobei er darauf achtete, daß er vom Schiff aus nicht gesehen werden konnte.
    Er glitt durch die Tür und sah, daß alles durchwühlt worden war. Seine Bücher und Bleistifte lagen verstreut auf dem Fußboden. Die Waffen, Schilde und anderen kleinen Schätze waren durcheinandergeworfen worden.
    Als er sah, was hier angerichtet worden war, überkam ihn eine mächtige Zorneswallung, und die frische Narbe auf seiner Stirn schwoll plötzlich zu einem Streifen Karmesinrot auf dunkelbrauner Haut.
    Mit einem Satz war er am Schrank und stöberte im hintersten Winkel des unteren Fachs. Aha! Mit einem Seufzer der Erleichterung holte er die kleine Kassette hervor, öffnete sie und sah, daß seine größten Schätze unberührt waren.
    Das Foto von dem jungen Mann mit dem markanten, lächelnden Gesicht und das kleine, schwarze Buch mit den rätselhaften Schriftzeichen waren unversehrt.
    Was war das?
    Sein feines Gehör erfaßte ein schwaches, jedoch ungewohntes Geräusch.
    Er lief zum Fenster und blickte Richtung Hafen. Da sah er, daß auf dem großen Schiff ein Boot zu Wasser gelassen wurde. Ein anderes schaukelte bereits auf den Wellen. Bald sah er viele Leute über die Bordwand des größeren Schiffes klettern und in die Boote steigen. Sie kamen in voller Stärke zurück.
    Tarzan schaute noch eine Weile zu, wie eine Anzahl Kisten und Bündel in die wartenden Boote verfrachtet wurden, und als diese vom Schiff ablegten, nahm er ein Stück Papier und malte eine Weile emsig darauf herum, bis er mehrere Zeilen dicker, sorgfältig ausgeführter und fast normgerechter Druckbuchstaben zustandegebracht hatte.
    Er befestigte die Nachricht mit einem kleinen, spitzen Holzsplitter an der Tür. Dann nahm er die wertvolle Kassette, seine Pfeile und so viele Bogen und Speere, wie er tragen konnte, an sich, huschte durch die Tür ins Freie und verschwand im Wald.
    Als die beiden Boote in den glitzernden Sand des Ufers stießen, entstieg ihnen ein höchst merkwürdiges Sammelsurium von Vertretern des Menschengeschlechts.
    Sie

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