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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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maßlosen Entsetzens. Er versuchte, den langen Armen auszuweichen, die nach ihm langten, und zog, als dies mißglückte, sein langes Messer aus dem Gürtel. Mit einer blitzschnellen Bewegung hatte der Affe ihm die Waffe aus der Hand gerissen und zur Seite geschleudert, dann schlug er seine gelben Zähne in die Schulter des Mannes.
    Mit Stöcken und Messern fielen die Gefährten des Betroffenen über das Tier her, während Pawlowitsch um die fluchende und knurrende Rotte herumtanzte und bat und drohte. Angesichts der Waffen der Seeleute sah er seine Visionen vom Wohlstand schwinden.
    Der Affe erwies sich jedoch als keineswegs leichtes Opfer für die zahlenmäßige Übermacht, die sich in den Kopf gesetzt hatte, ihn zu überwältigen. Er erhob sich von dem Matrosen, der den ganzen Kampf ausgelöst hatte, schüttelte die Schultern, um sich von zweien der Männer zu befreien, die auf seinem Rücken hingen, und schleuderte einen anderen Angreifer durch einen mächtigen Schlag mit der offenen Hand zu Boden, während er mit der Behendigkeit einer kleinen Meerkatze bald hierhin, bald dorthin hüpfte.
    Der Kapitän und der Maat der Marjorie W. , die gerade an Land kamen, hatten den Kampf mit angesehen, und Pawlowitsch sah, daß sie mit gezogenen Revolvern herbeigerannt kamen und die zwei Matrosen, die sie an Land gebracht hatten, ihnen auf den Fersen folgten. Der Affe schaute sich die Verwüstung an, die er angerichtet hatte, und Pawlowitsch konnte nicht erkennen, ob er auf einen erneuten Angriff wartete oder überlegte, welchen seiner Feinde er als ersten auslöschen sollte. Wohl aber konnte er sich ausrechnen, daß die zwei Offiziere mit ihm kurzen Prozeß machen würden, sobald sie sich auf die günstigste Schußentfernung genähert hatten, es sei denn, es wurde etwas unternommen, und zwar schnellstens. Bisher hatte der Affe keinen Versuch gemacht, den Russen anzugreifen, dennoch war dieser nicht sicher, was geschehen würde, sollte er sich in die Auseinandersetzung einmischen, denn das Tier war jetzt von bestialischer Wut erfüllt und hatte den Geruch frischen Blutes in der Nase. Einen Augenblick zögerte er, dann sah er wieder den großen Reichtum vor sich, zu dem ihm dieser riesige Menschenaffe zweifellos verhelfen konnte, sofern er ihn unversehrt in eine der großen Städte wie London bringen konnte.
    Der Kapitän rief ihm zu, zur Seite zu treten, weil er auf das Tier schießen wolle, doch stattdessen schlurfte Pawlowitsch an die Seite des Affen, und obwohl ihm vor Angst die Haare zu Berge standen, unterdrückte er seine Furcht und packte das Tier am Arm.
    »Komm mit!« befahl er und versuchte, den Affen aus der Schar der Matrosen herauszuziehen, von denen viele jetzt mit weit geöffneten Augen am Boden saßen oder auf allen vieren vor dem Sieger davonkrochen.
    Langsam ließ sich der Affe beiseite führen, auch schien er nicht die geringste Neigung zu haben, dem Russen etwas anzutun. Der Kapitän blieb wenige Schritte vor dem seltsamen Paar stehen.
    »Gehen Sie zur Seite, Sabrov!« befahl er. »Ich will dieses Vieh dorthin befördern, wo es keinen tüchtigen Seemann mehr verspeisen wird.«
    »Es war nicht seine Schuld, Kapitän«, setzte sich Pawlowitsch für den Affen ein. »Bitte erschießen Sie ihn nicht. Die Männer haben angefangen – sie haben ihn zuerst angegriffen. Sie sehen ja, er ist ganz freundlich – und er gehört mir – er gehört mir – er gehört mir! Ich lasse nicht zu, daß Sie ihn töten«, fügte er hinzu, und sein verwirrtes Hirn malte ihm abermals all die Vergnügungen aus, die er sich für Geld in London kaufen konnte – Geld, das er ohne diesen Glücksfall, wie ihn der Affe repräsentierte, nie haben würde.
    Der Kapitän senkte den Revolver. »Haben wirklich die Männer angefangen? Stimmt das?« fragte er, an die Matrosen gewandt, die sich inzwischen aufgerappelt hatten, alle um eine Erfahrung reicher, jedoch unversehrt, abgesehen von dem Burschen, der Urheber des Tumults war und zweifellos ein oder zwei Wochen mit seiner Schulter zu tun haben würde.
    »Simpson war’s«, sagte einer von ihnen. »Der hat dem Aff’n ’ne Nadel in den Hintern gestoch’n, da hat der ihn sich gegriff’n. Und wenn m’r ’s genau nimmt, geschieht’s ihm recht. Wir annern war’n zwar dann auch noch dran, aber das kann ich ihm nich verüwel’n, nachdem wir alle auf ihn losgegang’n sin’.«
    Der Kapitän sah Simpson an, der verlegen eingestand, so sei es gewesen, und ging dann zu dem Affen, als

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