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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Hochachtung für einen tapferen Mann, der den moralischen Mut aufbrachte, ein Vergehen einzugestehen, und den physischen Mut, dem Tod ins Antlitz zu sehen, um das Unrecht wiedergutzumachen, das er begangen hatte. Aber es war nicht Liebe. Ich hatte keine Ahnung, was Liebe ist, bis ich wußte, daß Korak lebte.« Damit wandte sie sich mit einem Lächeln an Lord Greystokes Sohn.
    Lady Greystoke blickte diesem schnell in die Augen – ihrem Sohn, der eines Tages Lord Greystoke sein würde. Sie verschwendete keinen Gedanken an einen möglichen Unterschied in der gesellschaftlichen Stellung des Mädchens und ihres Jungen. In ihren Augen war Meriem eines Königs würdig. Sie wollte nur wissen, ob Jack das kleine arabische Findelkind liebte. Der Ausdruck in seinen Augen beantwortete die Frage ihres Herzens, und sie legte beiden die Arme um die Schultern und küßte sie ein dutzendmal.
    »Nun werde ich tatsächlich noch eine Tochter haben!« rief sie.
    Es bedurfte einiger ermüdender Tagesmärsche, um die nächste Mission zu erreichen, deshalb blieben sie noch einige Tage auf der Farm, um sich auszuruhen und die Vorbereitungen für das große Ereignis zu treffen, ehe sie sich auf die Reise begaben. Nachdem die Trauungszeremonie vollzogen war, reisten sie zur Küste weiter, um die Passage nach England anzutreten. Das waren die zauberhaftesten Tage in Meriems Leben. Sie hatte nicht die geringste Vorstellung von den Wunderdingen, die die Zivilisation für sie bereithielt. Der große Ozean und das große Dampfschiff erfüllten sie mit Bewunderung. Der Lärm, das Getümmel und das Durcheinander auf dem englischen Bahnhof jagten ihr Angst ein.
    »Wäre hier ein schöner großer Baum zur Hand, so würde ich in seinen höchsten Wipfel emporklettern, weil mir alles solchen Schrecken einjagt«, gestand sie Korak.
    »Um dort Gesichter zu schneiden und mit Zweigen nach der Lokomotive zu werfen, stimmt’s?« fragte er lachend.
    »Der arme alte Numa, was wird er wohl tun ohne uns?« sagte sie seufzend.
    »Oh, da gibt es noch andere, die ihren Schabernack mit ihm treiben, meine kleine Mangani«, versicherte er ihr.
    Das Haus der Greystokes benahm Meriem den Atem, aber wenn Fremde zugegen waren, hätte niemand von ihnen vermutet, daß sie nicht dazu geboren wurde, hier zu leben.
    Sie waren gerade eine Woche wieder daheim, als Lord Greystoke von einem langjährigen Freund, d’Arnot, Nachricht erhielt.
    Es handelte sich um ein Empfehlungsschreiben, das ihm ein General Armand Jacot überbrachte. Lord Greystoke war in der modernen französischen Geschichte bewandert genug, um sich des Namens zu erinnern. Denn Jacot war in Wirklichkeit der Prinz de Cadrenet – ein eingefleischter Republikaner, der sich beharrlich weigerte, den Titel zu führen, der seiner Familie seit vierhundert Jahren gehörte, auch nicht aus Rücksicht auf sie.
    »In einer Republik ist kein Platz für Prinzen«, pflegte er zu sagen.
    Lord Greystoke empfing den alten Soldaten mit der Hakennase und dem grauen Schnurrbart in seiner Bibliothek, und schon nach wenigen Worten waren die beiden Männer zu einer gegenseitigen Wertschätzung gelangt, die ein Leben lang dauern sollte.
    »Ich wende mich an Sie, weil unser lieber Admiral mir gesagt hat, es gebe in der ganzen Welt niemanden, der mit den Verhältnissen Zentralafrikas vertrauter wäre als Sie«, erklärte General Jacot. »Lassen Sie mich meine Geschichte von Anfang an erzählen. Vor vielen Jahren wurde meine kleine Tochter wahrscheinlich von Arabern geraubt, während ich in Algerien in der Fremdenlegion diente. Wir haben alles getan, was Liebe, Geld und sogar die Mittel der Regierung zu tun vermochten, um sie ausfindig zu machen, aber vergebens. Ihr Bild wurde in den führenden Zeitungen aller großen Städte der Welt veröffentlicht, doch wir konnten nirgends einen Mann oder eine Frau finden, die sie seit dem Tage ihres geheimnisvollen Verschwindens gesehen hätten.
    Vor etwa einer Woche suchte mich in Paris ein dunkelhäutiger Araber namens Abdul Kamak auf. Er sagte, er habe meine Tochter gefunden und könne mich zu ihr führen. Ich brachte ihn sofort mit dem Admiral d’Arnot zusammen, von dem ich wußte, daß er Zentralafrika mehrfach bereist hatte. Der Bericht des Mannes brachte den Admiral zu der Überzeugung, der Ort, wo das weiße Mädchen gefangen gehalten wurde, von dem der Araber vermutete, daß es meine Tochter sei, müsse sich unweit Ihrer afrikanischen Besitzungen befinden, und er riet mir, Sie sofort

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