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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Rache.
    Das Schweigen, welches das erste große Töten von Tarzans Sohn kennzeichnete, sollte auch allen weiteren folgen, so wie der furchterregende Siegesruf des Affenmännchens zu hören gewesen war, wann immer sein mächtiger Vater getötet hatte.
     
     

Kapitel 7
     
    Als Akut entdeckte, daß der Junge nicht mehr dicht hinter ihm war, machte er kehrt, um nach ihm zu suchen. Er war gerade erst ein kurzes Stück zurückgegangen, als er jählings haltmachte angesichts einer seltsamen Gestalt, die sich durch die Bäume auf ihn zubewegte. Es war der Junge, aber konnte er es sein? In der einen Hand trug er einen langen Speer, und auf seinem Rücken hing ein länglicher Schild, wie die schwarzen Krieger getragen hatten, die sie vorhin angegriffen hatten. An Fußknöcheln und Armen prangten Ringe aus Eisen und Messing, um die Hüften hatte er sich ein Lendentuch geschlungen. Ein Messer steckte in dessen Falten.
    Als der Junge den Affen sah, kam er eiligst, ihm seine Beute zu zeigen. Stolz führte er ihm jedes einzelne Stück vor. Dann berichtete er prahlerisch über Einzelheiten seiner Tat.
    »Mit bloßen Händen und mit meinen Zähnen habe ich ihn getötet«, sagte er. »Ich wollte mit ihnen Freundschaft schließen, aber sie zogen es vor, meine Feinde zu sein. Und nun, da ich einen Speer habe, werde ich auch Numa zeigen, was es bedeutet, mich zum Feind zu haben. Nur die weißen Menschen und die großen Affen sind unsere Freunde, Akut. Sie sollten wir suchen, allen anderen müssen wir aus dem Weg gehen oder sie töten. Das hat mich der Dschungel gelehrt.«
    Sie umgingen das feindliche Dorf in einem großen Bogen und nahmen ihren Marsch zur Küste wieder auf. Der Junge war mächtig stolz auf seine neuen Waffen und den Schmuck. Er übte sich ständig im Speerwerfen und schleuderte ihn jeweils nach einem Gegenstand vor ihnen, während sie Stunde um Stunde gemächlich ihrem Ziel zustrebten, bis er schließlich soviel Fertigkeit erlangt hatte, wie nur junge Muskeln es so schnell vermögen. Während der ganzen Zeit nahm jedoch auch seine Unterweisung durch Akut ihren Fortgang. Sehr bald schon war jede Dschungelspur für die scharfen Augen des Burschen lesbar wie ein aufgeschlagenes Buch, und auch jene anderen unbestimmbaren Fährten, die den Sinnen eines zivilisierten Menschen entgehen und selbst seinem wilden Vetter nur teilweise deutbar sind, wurden dem lernbegierigen Jungen bald völlig vertraut. In Kürze konnte er die unermeßliche Zahl der Pflanzenfresser nach ihrer Witterung unterscheiden, außerdem konnte er lediglich anhand der zunehmenden oder abnehmenden Stärke der Ausdünstung bestimmen, ob ein Tier sich näherte oder sich entfernte. Auch bedurfte er nicht mehr der Augen, um zu sagen, ob der Wind ihnen die Witterung von zwei oder vier Löwen zutrug, und das auf hundert Yards oder eine halbe Meile Entfernung.
    Vieles davon brachte Akut ihm bei, doch das meiste war instinktives Wissen – eine Art seltsamer Intuition, die er von seinem Vater geerbt hatte. Er hatte begonnen, dieses Dschungelleben zu lieben. Der ständige Kampf von Verstand und Sinnen gegen die vielen tödlichen Feinde, die bei Tag und bei Nacht dem Wachsamen und Unachtsamen auflauern, sprach die Abenteuerlust an, die in jedem rotblütigen Sohn des urzeitlichen Adams steckt. Aber so sehr er dieses Leben liebte, seine eigensüchtigen Wünsche konnten sein Pflichtgefühl nicht unterdrücken, so daß er sehr wohl erkannte, welches moralische Unrecht ihn in diese abenteuerliche Eskapade gestürzt und hierher nach Afrika geführt hatte. Seine Elternliebe war stark ausgeprägt, zu stark, als daß er hätte ungetrübte Freude empfinden können, nachdem er ihnen zweifellos tiefes Leid zugefügt hatte. Daher hielt er an seinem Plan fest, einen Hafen an der Küste aufzusuchen, wo er mit ihnen in Verbindung treten und Geldmittel für seine Rückreise nach England beschaffen konnte. Er war überzeugt, daß er seine Eltern nunmehr würde überreden können, ihn zumindest einen Teil seiner Zeit auf jenen afrikanischen Besitzungen verbringen zu lassen, die den wenigen unbedachten Bemerkungen zufolge, die er daheim aufgeschnappt hatte, seinem Vater gehörten. Das war zumindest ein ganz klein wenig besser, als das ganze Leben in den einengenden und Widerwillen erzeugenden Beschränkungen der Zivilisation zu verbringen.
    So war er doch recht zufrieden, daß sie sich jetzt auf dem Weg zur Küste befanden, denn während er dabei die Freiheit und die rauhen

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