Taschen-Knigge
schälen das Fruchtfleisch mit einem kleinen Löffel heraus.
▶ NACH DEN NEUESTEN Benimmregeln können Sie ein Ei entweder „köpfen« oder aber nach der alten Methode die Spitze des Eis mit dem Eierlöffel abtrennen. Dazu klopfen Sie die Schale an und entfernen sie stückchenweise. Eierspeisen wie Spiegel- oder Rühreier essen Sie mit Messer und Gabel. Für Rühreier können Sie sogar nur die Gabel in der rechten Hand verwenden. Den berühmten „Strammen Max« dagegen - also Spiegelei auf Schinken und Brot - müssen Sie mit beiden Besteckteilen verzehren.
▶ FINGERGERICHTE und Fingerfood sind zwei verschiedene Dinge: Zu „Fingergerichten« erhalten Sie automatisch eine Fingerschale (Fingerbowl), um anschließend Ihre Finger darin zu säubern. Bei „Fingerfood« bekommen Sie nur eine (Papier-)Serviette. Klassische Fingergerichte sind: alle Schalen- und Krustentiere, Muscheln, Artischocken, Spareribs, Wachteln. Zu „Fingerfood« zählen kleine Snacks wie Kanapees, Mini-Quiches oder Fleisch-, Gemüse- und Fischbällchen, die entweder mit einem Spieß serviert oder mit der Hand verzehrt werden. Legen Sie Spieße bitte nicht in Aschenbechern, leeren Gläsern oder (Kaffee-)Tassen ab. Auch Platten, auf denen noch Speisen zum Verzehr bereit stehen, sind nicht der richtige Ablageort. Bitten Sie gegebenenfalls den Service darum, Ihnen einen Teller, ein Tablett oder Ähnliches zu bringen. Der Hähnchenschenkel ist ein „Situations-Fingergericht«. In Restaurants, besonders in denen der gehobenen Klasse, wird er mit Messer und Gabel gegessen. Nur auf Volksfesten, im Biergarten oder Bierzelt und in typischen Hähnchenbratereien ist es kein Fauxpas, einen Hähnchenschenkel in die Hand zu nehmen und abzuknabbern.
Wenn Sie Angst
haben, sich beim
Zerteilen des Fischs zu
blamieren, wenden
Sie sich an den Kellner.
Das ist besser, als auf
dem Teller ein unansehnliches
Schlachtfeld
zu hinterlassen.
▶ FISCHESSEN ist keine Kunst, selbst wenn viele sich nicht recht trauen. Stilecht und korrekt verwenden Sie dazu ein spezielles Fischbesteck, das aus Fischgabel und Fischmesser besteht. Auch hier wird die Gabel mit der linken, das Messer mit der rechten Hand gehalten. Fehlt das Fischbesteck, »arbeiten« Sie mit zwei Gabeln. In manchen Restaurants deckt man statt des Fischmessers auch einen Gourmetlöffel zum Zerteilen des Fischs ein.
▶ GARNELEN sind in jedem Fall ein Fingergericht, zumindest dann, wenn sie im Panzer serviert werden. Zu den Garnelen rechnet man auch Shrimps, Langustinos, Königskrabben (King Prawns), Gambas oder Cocktailgarnelen. Werden Garnelen bereits ausgelöst serviert, essen Sie sie selbstverständlich mit Messer und Gabel.
▶ HUMMER stilgerecht zu essen ist eine Kunst: Sie sollten ihn sich beim ersten Mal stets vom Kellner »aufbrechen« lassen. Oder Sie bitten einen anderen Gast, Ihnen zu zeigen, wie das geht. Das ist keine Schande: Niemand wird mit der Kenntnis ums richtige Hummeressen geboren! Serviert man Ihnen einen bereits ausgelösten Hummer, essen Sie ihn mit dem Fischbesteck.
▶ KÄSE gilt als Zwischenmahlzeit, die häufig zwischen Hauptgericht und Dessert serviert wird. Dazu reicht man verschiedene Brotsorten mit Butter. Um den Gaumen auf den Genuss vorzubereiten, beginnen Sie mit einem milden Käse, dem herzhaftere Sorten folgen.
▶ BEI KAPSTACHELBEEREN - auch Physalis genannt - essen Sie zwar die ganze Frucht, aber natürlich ohne die papierähnlichen Blätter.
KARAMBOLEN nennt man auch Baumstachelbeeren oder Sternfrüchte - wegen ihrer Form. Sie können sie komplett verzehren, also die Haut mitessen.
▶ KARTOFFELN machen nicht nur satt, sondern sind die idealen Soßenträger. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb Gourmets Kartoffeln nicht mit dem Messer schneiden, sondern sie mit der Gabel zerteilen: Die dabei entstehende unebene Fläche nimmt die Soße besser auf. Natürlich ist auch das Schneiden mit dem Messer heute erlaubt. Früher war es »verboten«, weil das Metall bei der Berührung mit der Kartoffelstärke anlief und sich verfärbte. Eines aber ist nach wie vor tabu - zumindest im Restaurant: das Zerquetschen der Kartoffel mit der Gabel!
▶ KAVIAR sollte stets mit einem Perlmuttlöffelchen gegessen werden. Der ganz besondere Geschmack des Kaviars kann sich bei Berührung mit Metall verändern. Ob Sie die Eier des Störs mit Zwiebeln garnieren, in speziellen Kaviarschalen reichen oder auf Eis servieren, bleibt Ihrem persönlichen Geschmack überlassen. Sie
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