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Internetnutzer beispielsweise per E-Mail mit Freunden und Geschäftspartnern, teilen sich in sozialen Netzen mit und können Waren beispielsweise bei Amazon oder Ebay kaufen. Aber auch Zahlungsverkehr wie PayPal, Kreditkartenzahlungen oder klassisches Online-Banking wird mit einer digitalen Identität abgewickelt.
Ihre E-Mail-Adresse wird in der Regel kein Geheimnis sein, damit bleibt noch das Kennwort, um Ihre Identität zu schützen. Errät oder hackt jemand Ihr Kennwort, dann kann es unangenehm werden. Hacker verfügen über Hunderte von Möglichkeiten, um Kennwörter zu hacken. Angefangen bei spezialisierten Programmen, mit denen vollautomatisch alle möglichen Zeichenfolgen oder Wörterbücher kombiniert mit Zahlen getestet werden, bis zu Programmen, mit welchen Kennwörter einfach mitgelesen werden können.
Damit Sie sich vor solchen Angriffen schützen können, müssen Ihre Kennwörter spezielle Sicherheitsanforderungen erfüllen.
Sicherheitsanforderungen an Ihre Kennwörter
1. Verwenden Sie bei jedem Internetanbieter ein anderes Kennwort.
Sie werden sich sicherlich fragen, warum Sie nicht ein Kennwort für unterschiedliche Internetanbieter nehmen sollen? Nahezu täglich werden Internetanbieter von Kriminellen gehackt und die Zugangsdaten (beispielsweise E-Mail-Adresse und Kennwörter) gestohlen.
Mit diesen Identitätsdaten versuchen Kriminelle sich dann bei anderen Internetdienstanbietern anzumelden und zum Beispiel mit der gestohlenen Identität Waren zu bestellen (siehe oben Kapitel 4).
2. Langes Kennwort
• Ihr sicheres Kennwort ist mindestens 10 Zeichen lang (WPA/WPA2-Kennwörter mindestens 30 Zeichen) und besteht aus kleinen Buchstaben, großen Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen also beispielsweise
1fj$&$mmF20KddPW!
.
• Es kommt nicht in Wörterbüchern vor. Auch und insbesondere sind Namen der Familienmitglieder, des Haustiers, von Freunden, von Prominenten, Geburtsdaten, Kfz-Kennzeichen et cetera tabu.
• Es besteht nicht aus Tastaturfolgen wie beispielsweise: 1234qwert!“§$
• Einige Internetanbieter geben bei der Anmeldung oder bei der Kennwortänderung Kennwörter vor; diese bitte umgehend ändern.
• Geben Sie niemals Ihr Kennwort an jemanden weiter, auch nicht wenn Sie per Telefon, E-Mail oder auf Websites danach gefragt werden.
• Ändern Sie Ihre Kennwörter regelmäßig, zumindest zweimal im Jahr.
Wie viele andere werden Sie sich sicherlich fragen, wie man sich solche Kennwörter merken kann? Das oben genannte Beispiel-Kennwort kann ich mir auch nicht merken, was aber auch nicht notwendig ist. Ich merke mir nur Sätze. Das obige Kennwort stammt von folgendem Satz: „Ich fahre jeden Samstag und Sonntag mit meinem Fahrrad 20 Kilometer durch den Pfälzer Wald!“ Für das Kennwort nehme ich nur den ersten Buchstaben eines jeden Wortes und alle Ziffern einer Zahl. Die folgenden Buchstaben ersetze ich automatisch durch die zugeordneten Sonderzeichen:
i=1
I=1
s=$
S=$
o=0
O=0
und=&
Damit ergibt sich folgendes Kennwort:
1fj$&$mmF20KddPW!
Wenn Sie einmal eine solche Satzbaulogik verinnerlicht haben und dies schlicht und einfach ein paarmal trainieren, dann werden Sie zukünftig keine Probleme mit dem Merken komplexer Kennwörter, beziehungsweise deren Satzlogik haben. Wichtig ist dabei nur, dass Sie sich dazu klare Regeln aufbauen. Immer die gleichen Buchstaben mit Sonderzeichen austauschen, immer den ersten, zweiten oder dritten Buchstaben eines Wortes für das Erstellen eines Kennwortes nehmen.
Kleiner Tipp: Niemals bekannte Zitate oder Sätze für das Erstellen eines Kennwortes nehmen. Diese kommen zum Teil schon in speziellen Wörterbücher vor, die Kriminelle zum Hacken von Kennwörtern verwenden.
Sie werden feststellen, dass einige Internetanbieter leider keine sicheren Kennwörter zulassen. Beispielsweise bei „Lufthansa – Miles and More“ können Sie keine Sonderzeichen verwenden (Stand Mai 2013). Dann beschweren Sie sich bitte als Erstes massiv bei dem Anbieter. In der heutigen Zeit ist es eine Frechheit, keine sicheren Kennwörter zuzulassen. Dann entscheiden Sie sich, ob es eine Alternative zum Anbieter gibt, wenn nicht, tja, in den sauren Apfel beißen und die Sonderzeichen einfach weglassen.
3. Da Sie für verschiedene Internetanbieter jeweils ein eigenes Kennwort benötigen, entsteht das Problem, sich unterschiedliche Kennwörter merken zu müssen.
Haben Sie zehn oder mehr Konten bei Internetanbietern, wird es sehr schwierig, sich diese
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