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Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Titel: Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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vermeiden. Doch trotz wiederholten Drängens hatte keine ihrer Quellen irgendeine Ahnung von den Mitteilungen gehabt.
    Dann war die dritte E-Mail eingegangen, direkt nachdem bekannt geworden war, dass man in Nashville eine Leiche gefunden hatte. Dieses Gedicht war alarmierend.
    Ein plötzlicher Hieb
,
    die großen Flügel schlagen immer noch
    über dem schwankenden Mädchen.
    Ihre Schenkel werden liebkost
    von seinen dunklen Netzen
,
    ihr Nacken gefangen in seinem Schnabel
,
    hält er ihre hilflose Brust an seiner Brust.
    PS Haben Sie es schon herausgefunden?
    Ihr lief es eiskalt den Rücken hinunter, dennoch fühlte sie sich seltsam beschwingt von den Worten.
    Jetzt wo bekannt war, dass der Southern Strangler sein Unwesen trieb und bereits drei Mädchen ermordet hatte, verstand sie, dass er ihr Kopien von den Nachrichten schickte, die er bei den Leichen hinterließ. Nachdem sie das Muster erkannt hatte, war sie hingegangen und hatte neben das erste Gedicht den Namen Susan Palmer geschrieben. Sie fragte sich einen Moment, warum sie diese Nachrichten bekam. Aber dann schob sie den Gedanken genauso schnell zur Seite, wie er gekommen war; was machte es für einen Unterschied, wenn sie es wüsste? Sie würde endlich ihren Exklusivbericht bekommen.
    Diese neue Nachricht brachte ihr Blut in Wallung. Sie würde ein Star werden.
    Die vierte Nachricht könnte sich auf das vermisste Mädchen aus Nashville beziehen, Shauna Davidson. Sie würde die Geschichte heute Abend bringen – im Schatten der Morde würde der Vermisstenfall die Hauptstory der Abendnachrichten werden.
    Nach den Informationen, die Whitney und ihre Kollegen von der Polizei erhalten hatten, konnten sie bisher nur davon ausgehen, dass Shauna Davidson derzeit einfach nur vermisst wurde. Bei den letzten drei Mädchen hatte Whitney die E-Mail erst nach dem Auffinden der Leichen erhalten. Vielleicht war diese hier auch schon tot aufgefunden worden, und es hatte einfach noch keiner darüber berichtet? Aber nein, so eine Information würden sie nicht zurückhalten.
    PS Aus Ihrem Hinterhof.
Das traf sofort einen Nerv bei ihr.
Mein Hinterhof.
Das war nicht wörtlich gemeint. Dafür war er zu elegant. Die anderen PS hatten sich auf die Örtlichkeiten bezogen. Ihr Hinterhof musste also bedeuten, ihre Heimatstadt. Nashville.
    Das wiederum hieß, sie, Whitney Connolly, und sie alleine wusste, dass Shauna Davidson tot war.
    Sie ging unter die Dusche. Heute würde sie ein wenig Extrazeit aufwenden, um sich für die Zehnuhrnachrichten zurechtzumachen. Sie war sich sicher, dass die ganze Stadt einschalten würde, um heute Abend sie und die größte Nachrichtenstory von ganz Nashville zu sehen.

11. KAPITEL
    J erry Grimes nahm Baldwin am Ausgang vom Hartsfield International Airport in Empfang. Baldwin betrachtete die grauen Haare, das fahle Gesicht, den leicht verkniffenen Zug um den Mund und wusste, dass Grimes diese letzte Vermisstenmeldung schwer zusetzte. Er streckte seine Hand aus und lächelte in einem Anflug von Höflichkeit.
    “Grimes, Ihre Haare werden auch jeden Tag grauer.”
    Grimes sah einen Moment alarmiert aus, als wenn ihm noch gar nicht aufgefallen wäre, dass das Alter das Schwarz aus seinen Haaren blich. Dann erholte er sich wieder und strich sich mit den Fingern durch die silbernen Strähnen. “Na ja, zumindest habe ich noch welche. Das ist in diesem Job schon ’ne ganze Menge.”
    Sie gingen durch die Ausgangstüren hinaus zu Grimes’ Wagen. Er hatte ihn am Bürgersteig in der Abflugzone geparkt. Eines der Privilegien, die das FBI dieser Tage an Flughäfen genoss. Ein uniformierter Officer starrte sie unverhohlen an, als sie in die Limousine stiegen. Grimes nahm das FBI-Schild vom Armaturenbrett, und kaum, dass er losgefahren war, kam er auch schon zum Geschäftlichen.
    “Okay, hier ist der Deal. Die Medien haben die Story, die Jungs hier vor Ort konnten nicht dichthalten. Sie haben die Hand gefunden, und sie ist schon zum Gerichtsmediziner geschickt worden. Wir fahren jetzt direkt zur Leichenhalle der kleinen Stadt Adairsville. Ich will da so schnell wie möglich ankommen, also schnallen Sie sich besser an.”
    Diese vorgespielte Tapferkeit, dachte Baldwin. Oje. Die Fahrt ging schnell vorüber, und ihre Unterhaltung wurde nur halbherzig geführt. Grimes hatte Theorien über den Fall, und Baldwin hörte sie sich an, auch wenn eine so wenig plausibel war wie die nächste. Teufelsanbetung schien Grimes’ Favorit zu sein. Endlich hörte er auf zu reden,

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