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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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eines vergifteten Apfels an ihrem finalen Ruheplatz gelandet, umgeben von Liebe und Bedauern. Stattdessen lag sie wie weggeworfen auf diesem marmornen Podest, entsorgt wie ein Stück Sperrmüll. Ihr nackter Körper bog sich um den in der Mitte stehenden Pfosten. Die kleineren Flaggen umrahmten sie beschützend und schlugen mit jedem Windstoß aus. Ihr linkes Bein lag in einem grotesken Winkel abgespreizt und verdeckte eine der in den Boden eingelassenen Lampen, die die Szene geschmackvoll beleuchteten.
    Bei näherem Hinsehen war die klaffende Messerwunde gut erkennbar. Sie zog sich einmal quer über die Kehle der Frau. In der Dunkelheit grinste sie fröhlich in einem dunklen Burgunderrot, beinahe Schwarz, wobei auch helle Knorpelstücke und Knochen sichtbar waren.
    Taylor betrachtete die Sauerei mit hochgezogener Augenbraue. Oh, die Freuden eines Lieutenants der Mordkommission. Sie zitterte in der Abenddämmerung, drückte die Arme näher an ihren Körper und schaukelte leicht vor und zurück. Sie war angemessen angezogen – ein bis zur Mitte des Oberschenkels reichender Lammfellmantel, darunter ein dicker Strickpullover und Jeans, Handschuhe und ein Schal, aber die Kälte stahl sich durch die kleinsten Ritzen und ließ ihr Blut immer träger fließen. Die Luft roch scharf und bitter nach Schnee. Die Temperatur hatte seit Tagen weit unter dem Gefrierpunkt gelegen und eine angespannte Atmosphäre erzeugt, die für Nashville einen baldigen Schneesturm ankündigte. Der Winter kommt noch diese Woche, sagten die Leute. Taylor stieß einen Cowboystiefel in das gefrorene Gras.
    Warten. Sie war es so leid, zu warten. Es schien, als wenn sie ihr ganzes Leben in einer Art Warteschleife verbrachte, auf ihre Uhr schaute, wusste, dass es noch ein paar Minuten, ein paar Stunden, ein paar Tage dauern könnte, bis irgendetwas geschehen oder irgendjemand auftauchen würde.
    Die Rechtsmedizinerin würde jeden Moment eintreffen. Sie musste nichts anderes tun, als darauf zu warten.
    Es war zu kalt, um länger einfach nur zu stehen. Taylor reckte die Arme in den Himmel und spürte, wie eine Verkrampfung unterhalb ihrer rechten Schulter sich löste. Zu verspannt, und die eiskalten Temperaturen waren da keine Hilfe. Sie ging in die Nacht hinaus, froh, den Geruch des Todes aus der Nase zu bekommen, nur um sofort umzudrehen, als der Gestank von beißender Kälte ersetzt wurde. Ihre Augen tränten. Mit einem kurzen Blick über ihre Schulter schritt sie die Granitmauer ab, die das Amphitheater umgab. In einiger Entfernung drehte sie sich um und betrachtete die vor ihr liegende Szenerie.
    Sie musste zugeben, dass die Bicentennial Mall Nashvilles eine ganz zauberhafte Kulisse für einen Mord bot. Im Jahr 1996 eingeweiht, um das zweihundertjährige Jubiläum der Staatwerdung Tennessees zu feiern, hatte sie nie die Beliebtheit erreicht, die sich die Stadtführer erhofft hatten. Die Promenade hatte jedoch einen gewissen Charme und war ein beliebter Treffpunkt, um im Sommer seine Mittagspausen an der frischen Luft zu verbringen oder seine morgendlichen Joggingrunden zu drehen. Nachts war es hier sehr still. Die Einzigen, die sich hier versammelt hatten, um den Mord zu bekunden, waren die verschiedenen blau-weißen Streifenwagen, deren Lichter durch die Dunkelheit zuckten. Das würde sich ändern, sobald die Medien Wind von dem Mord bekamen. Und vom Zustand des Opfers. Sehr wahrscheinlich war das hier Opfer Nummer vier.
    „Verdammt.“
    Die Übertragungswagen der nationalen Fernsehsender würden weiterhin die Straßen von Nashvilles Innenstadt säumen und auf einen Fehltritt der Polizei warten, der einen weiteren Tag dieses Medienzirkus garantieren würde. Zwei Monate konstanter Beobachtung durch die Presse hatten bei allen Spuren hinterlassen. Drei Familien waren auseinandergerissen worden – nun wohl vier, sobald die Identität des neuen Opfers festgestellt wäre. Mehr schlaflose Nächte, als Taylor zählen konnte. Mach weiter. Der Durchbruch ist nicht mehr weit.
    Das südliche Ende der Mall, wo das tote Mädchen lag, war ein Tribut an die Staatsflagge Tennessees. Achtzehn Fahnen, wovon acht die eine höhere in der Mitte umringten, begrenzten beide Seiten des mit Granitsteinen gepflasterten Weges. Sie winkten fröhlich in der kalten Brise, vollkommen ungerührt von der blutigen Szene vor ihnen. Vielleicht war das ein passendes Bild. Tennessee hatte seinen Spitznamen „Der Freiwilligen-Staat“ den vielen Männern zu verdanken, die im

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