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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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sogar über den Begriff
»Commonwealth« klar.
    Daher ließ ich es auch diesmal
sein und sagte lediglich, daß Rangi eine gute Schule
besucht habe und ich wirklich fände, daß sie in ihrem Auftreten und Benehmen
den allgemeinen Neuseelandmädchen um vieles voraus sei, wozu mir der Colonel
widerwillig zustimmen mußte.
    Ich schlug Annes Angebot aus,
da ich herausgefunden hatte, daß Christopher mit Christina zusammen viel netter
und leichter zu haben war und die Babies zwar wenig
Notiz voneinander nahmen, aber in gegenseitiger Gesellschaft recht glücklich zu
sein schienen. Wir sprachen über Larrys »letzte Sensation«, wie Paul es
bösartig bezeichnete, und Anne sagte: »Für den alten Mick tut es mir wirklich
leid. Das wird Larry dem Mädchen nie verzeihen .«
    » Zur Zeit versucht sie es auch gar nicht. Sie ist ausgesprochen in Kriegsstimmung .«
    Anne war entschiedener als
sonst. »Das wundert mich gar nicht. Das Mädchen ist einfach zu jung. Es ist ja
fast so, als würde sich Papa in Alison verlieben .«
    Darüber lachten wir beide von
Herzen. Eine Sache stand fest: Wenn der Colonel auch ein attraktives Mädchen
wie Alison Anstruther bewundern mochte, so hatte er
doch immer nur an seine geliebte Tochter und deren Familie gedacht. Alison
wohnt noch nicht allzu lange in unserem Bezirk, und alle Männer waren
begeistert von ihr. Larry, Anne und mir ging es nicht anders.
    Sie war die
fünfundzwanzigjährige Tochter von Leuten, die ihre Farm erst vor sechs Monaten
gekauft hatten, und alle Männer wunderten sich, warum Alison noch nicht
verheiratet war.
    Anne und ich klatschten
ausgiebig über Gloria und ihr Vorhaben. Ich sagte: »Ich finde, daß die ganze
Geschichte einen unschönen Beigeschmack hat, außerdem hat mir das Foto schon
überhaupt nicht gefallen. Sie ist sehr hübsch, sieht aber — mein Gott —
wirklich so aus, wie man sich eine Abenteurerin vorstellt. Nicht, daß ich
glaube, sie ist eine. Aber kann ein Mädchen in ihrem Alter sich wirklich in
einen Geschäftsmann von sechzig Jahren verlieben? Und falls es tatsächlich so
ist, hätte sie dann nicht versuchen können, mit dem alten Mick auszukommen?
Schließlich und endlich hat er Mr. O’Neills Leben gerettet .«
    Anne blickte mich ernst an, und
wir schüttelten beide den Kopf. Dann mußten wir laut hinauslachen. Wir wußten,
daß wir wie zwei alte Dorfklatschbasen aussahen, die entschlossen waren, von
allem immer nur das schlechteste zu denken. »Ich habe Mr. O’Neill ja nur
zweimal gesehen«, sagte Anne eben, »aber ich würde doch annehmen, daß er auf
sich selbst aufpassen kann. Es sei denn, er befindet sich gerade im sogenannten
gefährlichen Alter. Oh, Susan, wie mittelalterlich wir beide reden.«
    Das stimmte, und wir
beschlossen sofort, mit unserem Urteil über die unbekannte Gloria zu warten,
bis Larry von ihrer Inspektionsreise zurück war.
    »Und sie wird den alten Mann
gleich mitbringen, Susan? Wie ist er ?«
    »Unbezahlbar, nach Larrys
Erzählungen. Ich habe ihn nie gesehen, glaube aber, daß er sehr irisch ist und
ziemlich schmuddelig, dauernd flucht und trinkt, wenn er nur einen Tropfen
erwischen kann .«
    Anne brach in schallendes
Gelächter aus, worüber sich ihr Vater entsetzt hätte, und sagte: »Ich kann mir
jetzt schon genau vorstellen, wie Larry durch die Stadt läuft und ihn sucht, wenn
er sich irgendwo hat vollaufen lassen .«
    »Sie ist begeistert, daß er zu
ihr kommt. Er soll angeblich eine große Hilfe sein und Kinder lieben. Larry hat
den Alten immer gern gemocht und ist auf Gloria blitzwütend, weil sie ihn aus
Mr. O’Neills Haus ekelt. Er wird hier wenig Möglichkeit haben, seinen Durst zu
stillen, vierzig Kilometer von der nächsten Kneipe entfernt .«
    »Ja, aber er kann sich ja sonst
irgendwie beschäftigen«, erwiderte Anne lachend. »Ich freue mich jetzt schon
auf Papas Gesicht, wenn er den alten Mann sehen wird. Irgendwie, Susan, glaube
ich, daß das alles ein wenig Abwechslung in unser Leben hier bringen wird.
Larry sagte erst neulich, daß wir alle anfingen, hausbacken zu werden — >den
mütterlichen Gewohnheitstrott< nannte sie es .«
    »Das ist typisch«, entgegnete
ich. »Niemand war jemals durch seine zwei Kinder weniger angebunden als Larry .«
    »Da hast du wirklich recht . Ich glaube, es gibt einfach nichts, was Larry
erschüttern, geschweige denn ändern könnte .«
     
     

2
     
    Trotz Sams Warnungen fuhr Larry
zwei Tage später bester Dinge im alten Wagen ihres Mannes nach Te Rimu , der

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