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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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müßten auf Schusters Rappen nach Hause reiten.« In das schwache Licht unserer Scheinwerfer trat eine Prozession von sechs Männern, denen eine leicht gebeugte, etwas humpelnde Gestalt folgte.
    Larry sprang aus dem Auto und fiel Onkel Richard um den Hals. Und nun entstand ein heilloses Durcheinander. Alles redete zur gleichen Zeit. Ja, sie hätten das Reservat vor dem Feuer bewahrt. Ja, das Haus und die Kinder und alles sei in Ordnung. Ja, sie seien rechtzeitig angekommen, um den schwelenden Farn und die Sträucher niederzutrampeln, und der Regen habe den Rest erledigt. Aber, meinten die Männer traurig, es sei eben verflucht schade um das Auto des Herrn.
    »Wir mußten es stehenlassen und zu Fuß weitergehen, weil ein umgestürzter Baum die Straße blockiert. Sehen Sie, dort.«
    »Und der Wagen fing Feuer und brannte aus, während wir weg waren«, endete Onkel Richard etwas traurig. »Aber es gibt Schlimmeres auf dieser Welt. Es war zwar ein phantastisches Auto, aber ich habe es wenigstens gut versichert. Und die Hauptsache, daß wir das Reservat gerettet haben.«
    Paul brachte uns in zwei Fuhren zurück. Larry, Onkel Richard, zwei von den Männern und ich wurden zuerst nach Hause gebracht. Wir saßen eng zusammengedrängt und konnten uns kaum rühren.
    Als wir vor Larrys Haus ankamen, stand Lydia auf der Veranda im Regen und spähte in die Dunkelheit. Wir hörten nicht, was sie sagte, als Onkel Richard die Stufen hinaufhumpelte, doch Mr. O’Neills glückliche Stimme drang zu uns. »Wir haben es geschafft!« rief er, legte Lydia eine Hand auf den Arm und führte sie ins Haus.
    »Enttäuschend«, meinte Larry und stieg steif aus unserem alten Auto. »Doch ich gebe die Hoffnung nicht auf. Schließlich hat er sein Leben riskiert.«
    Zehn Minuten später hörte ich — unfreiwillig — , wie Lydia das gleiche sagte. Ich stand in Larrys Schlafzimmer, das an das Wohnzimmer angrenzt, und zog mir trockene Kleider an. Auch ich höre nicht gern Gespräche mit, aber ich konnte ja schließlich nichts dafür, daß die Wände in diesem Haus so dünn waren. Und zum Singen war ich zu müde.
    »Ich machte mir die größten Sorgen«, hörte ich Lydias weiche Stimme. »Es war wahnsinnig riskant. Aber, was ich nicht verstehe...«
    Sie zögerte. »Was verstehen Sie nicht?« sagte Onkel Richard nach einer Weile. »Finden Sie es so seltsam, daß ich helfen wollte, das Buschreservat vor dem Feuer zu bewahren? Ich weiß doch, wie sehr Sie die Bäume und Pflanzen lieben.«
    »Und ich habe immer gedacht, Sie seien eben nur ein Geschäftsmann. Diese Nutzholzaktien...«
    »Zum Teufel mit den Aktien«, rief Onkel Richard. »Ich habe sie vor zwei Tagen verkauft. Ich habe meine Bank angerufen...«
    Ich mußte die erste sein, die Larry diese Neuigkeit erzählte. Ich zog mir hastig das Kleid über, das sie mir geborgt hatte.
    Als ich in die Küche gestürzt kam, war Paul mit dem Rest der Männer bereits da. Sie saßen mit rußverschmierten Gesichtern und schwarzen Händen um den Tisch und tranken einen Schnaps. »Mein Gott, wie siehst du denn aus?« fragte Paul. »Komm, auf nach Hause! Du brauchst dringend Schlaf.«
    Ich nahm ihm seine schmeichelnde Bemerkung nicht übel, da mir Larrys Kleid beim besten Willen nicht paßte. Der Rock ging mir bis zu den Waden, und die Taille saß entsprechend weit unten. Ich fühlte mich glücklich und geborgen, als Paul seinen Arm um meine Schulter legte und mich zu unserem alten Auto führte. Ich hatte gerade noch Zeit, Larry in der Tür zuzuflüstern: »Onkel Richard hat die Aktien verkauft... Lydia kann ihm jetzt keinen Korb mehr geben, oder?«
    »Sie will auch gar nicht, glaube ich«, flüsterte Larry zurück und begleitete uns hinaus. »Ich hoffe ja so, daß alles gut ausgeht. Er ist ungefähr fünfzehn Jahre älter als sie und steht mit beiden Beinen auf der Erde. Er weiß schon, was er will.«
    »Vielleicht stimmt deine Philosophie mit dem Kuchen für die Jugend und dem Toast für die gestandenen Leute doch irgendwie. Weißt du, ich...«
    »Wollt ihr endlich aufhören zu klatschen«, rief Paul, der schon hinter dem Steuer saß. »Susan ist todmüde und muß endlich ins Bett. Man könnte meinen...«
    »Daß wir langsam vernünftig werden müßten«, unterbrach Larry meinen Mann. »Schließlich sind wir die Mütter von je zwei Kindern und...«
    Larrys spöttische Stimme wurde vom Aufheulen unseres alten Autos verschluckt. Paul gab temperamentvoll Gas und fuhr an der lachenden und winkenden Larry

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