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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Keller verkriechen würde.
    Vom Tor hörte Turan die Stimme des Vaters – Boris teilte die Arbeit unter den Tagelöhnern auf, obwohl diese normalerweise von sich aus wussten, was zu tun war. Auf der Farm ging irgendetwas vor sich, aber Turan hatte nicht die geringste Ahnung, was.
    Die Brüder betraten die Garage und stiegen schweigend in die Kabine des Punch . Nach dem Besuch bei der Mutter war ihnen nicht nach Reden zumute. Turan ließ den Motor an, der hustete, knatterte und eine dicke Rußwolke ausstieß. Mika streckte sich nach der hölzernen »Birne«, die an einem dünnen Seil von der Kabinendecke herunterhing, um die durchdringende Hupe des Lasters über der Farm ertönen zu lassen, aber Turan hielt ihn zurück.
    »Tu’s nicht«, sagte er. »Du erschreckst Mutter!«
    Nasar hatte den Sohn des Farmers nicht umsonst auf seinen Fahrten zu den benachbarten Höfen, zum Damm – einer gewaltigen Betonkonstruktion inmitten der Steppe – und zum Eisernen Berg mitgenommen. Turan manövrierte den Laster geschickt aus der Garage und wendete ihn. Er hatte viel von dem Mechaniker gelernt.
    Die Farm war von einem hohen Pfahlzaun umgeben, dessen oberer Rand von Stacheldraht gesäumt wurde. Hinter dem großen Tor verlief ein Weg, der sich bald teilte. Wenn man an der Gabelung links abbog, stieß man bald auf eine zerstörte Brücke. Dahinter befand sich der Palast. Wenn man dagegen dem rechten Weg folgte, überquerte man an seinem Ende den Trockenen Fluss. Eigentlich war der Trockene Fluss kein echter Fluss, aber in der Regenzeit, wenn es ununterbrochen goss, sammelte sich dort das Wasser und verwandelte den ausgetrockneten Graben in einen reißenden Strom.
    Die Landarbeiter hatten sich am Tor versammelt und blickten sich nach dem Laster um. Mika begann auf seinem Sitz hin und her zu rutschen und murmelte:
    »Das sind aber viele.«
    Boris war gerade dabei, Nasar etwas zu erklären. Dieser strich über den Schaft des schweren vierläufigen Gewehrs, das normalerweise in der Werkstatt an der Wand hing. Als der Punch, heftig Rußwolken ausstoßend, näherrollte, trat der Vater auf den Laster zu. Turan öffnete die Fahrertür.
    »Wart ihr bei Mutter?«, sagte Boris.
    Sein Sohn nickte zerstreut, denn in Gedanken war er bereits bei der bevorstehenden Fahrt. Es war das erste Mal, dass er sich allein – Mika zählte in diesem Fall nicht – so weit vom Hof entfernte, und dazu noch im Punch . Der Farmer zögerte, als müsste er seine Gedanken ordnen, dann sagte er:
    »Nicht rasen, fahr vorsichtig. Hast du gehört?«
    »Ja«, antwortete Turan. »Mach ich.«
    »Und keine Panik, wenn ihr auf ein Kriecherweibchen stoßt. Die Kriecher scheuen normalerweise Motorenlärm. Wenn es spät wird, dürft ihr am Berg übernachten. Ich erlaube es euch. Und lass dich nicht von den Himmelsplattformen ablenken, falls welche auftauchen, sonst fährst du noch irgendwo dagegen. Na gut, matte Sonne euch!«
    »Matte Sonne«, rief Turan, und Mika winkte seinem Vater ungeduldig zu.
    Boris wandte sich ab und ging den Zaun entlang. Die Landarbeiter öffneten die beiden Torflügel, Turan drückte aufs Gaspedal und das Fahrzeug rollte vom Hof. Diesmal war er nicht schnell genug, um seinen kleinen Bruder am Hupen zu hindern. Der hatte die »Birne« gepackt und zog mit aller Kraft daran. Die Hupe gellte durchdringend, in den Ställen begannen die Pferde zu wiehern und die Schweine im Stall grunzten dumpf. Falls noch jemand geschlafen hatte, war er spätestens jetzt wach.
    Der Pfahlzaun blieb hinter ihnen zurück. Im Spiegel sah Turan, wie die Torflügel wieder geschlossen wurden. Im selben Moment öffnete Mika die Kabinentür und begann herauszuklettern.
    »Ich fahr nicht mit!« Mika stand bereits auf dem Trittbrett. »Auch wenn wir mit dem Punch fahren – ich kann nicht! Ich hab was Wichtiges vor!«
    »Bleib stehen!« Turan hielt das Lenkrad mit der einen Hand und fasste seinen Bruder mit der anderen an der Schulter. »Was machst du da? Willst du während der Fahrt rausspringen? Unter die Räder geraten?«
    Er zog Mika zurück in die Kabine, lehnte sich über seinen Bruder, knallte die Tür zu und verpasste Mika einen Schlag auf den Hinterkopf.
    »Dann halt an, damit ich aussteigen kann!«, heulte Mika und rieb sich den Nacken.
    Sie fuhren auf einem Weg aus glatt gewalztem Schotter, rechts zog sich der Pfahlzaun entlang, links eine steinige Ebene, die im Morgendunst dalag. Zwischen den Steinen ragten die Überreste von Betonplatten und Ziegelmauern auf, die von

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