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Ponyhof Kleines Hufeisen - 05 - Stella, unser Pferdekind

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 05 - Stella, unser Pferdekind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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Der erste Schnee
    Sabine zog die Mütze tiefer in die Stirn und trat fest in die Pedale ihres Rades. Es war so kalt, daß ihre Nasenspitze weh tat. Der Himmel hing voller schwerer grauer Wolken, die die Alpen verdeckten, und ein eisiger Wind pfiff durch die kahlen Äste der großen Linden am Wegrand. Trotzdem war sie unterwegs zum Ponyhof Kleines Hufeisen, denn dort wartete ihr Pflegepferd Wolkenmähne auf sie. Sabine wollte die sensible Islandstute auf keinen Fall vergeblich warten lassen. So kämpfte sie weiter gegen den Wind an, bis der Ponyhof endlich zu sehen war. Aus dem Kamin des Bauernhauses stieg Rauch auf, sicher hatte Cornelia, die Besitzerin des Hofes, den großen Kachelofen zwischen der Wohnstube und der Küche eingeheizt.
    Janosch, der wuschelige Hofhund, kam Sabine freudig bellend entgegengelaufen. Er begrüßte sie schwanzwedelnd und begleitete sie zur Sattelkammer. Dort stellte Sabine ihr Fahrrad ab.
    „Da bist du ja!“ begrüßte Katrin ihre Freundin Sabine, als das Mädchen die Tür öffnete. „Ich dachte schon, du kämst heute nicht!“
    „Na, hör mal, da müßtest du mich besser kennen“, rief Sabine. „Aber heute ist es wirklich lausekalt! Meine Nasenspitze ist fast eingefroren!“ „Soll ich dir zu Weihnachten einen Nasenwärmer stricken?“ Katrin lachte.
    „Weihnachten!“ Sabine seufzte. „Nächste Woche ist schon der erste Advent, und ich habe noch nicht einmal Ideen für Weihnachtsgeschenke.“
    „Das ist doch nicht so wichtig“, Katrin nahm die Halfter vom Haken. „Es muß ja nichts Großartiges sein. Wir können uns zusammen etwas einfallen lassen.“
    Sabine nahm Wolkenmähnes Halfter und ging mit ihrer Freundin zur Koppel hinunter. Noch waren die anderen Reitschüler nicht da; Sabine und Katrin kamen gern früher, um sich ganz in Ruhe mit ihren Lieblingen zu beschäftigen.
    Stefan, der junge Pferdepfleger, kam den Mädchen mit einer vollen Mistkarre entgegen. „Melissa und Wolkenmähne warten schon auf euch!“ Er deutete zur Koppel.
    Tatsächlich standen die Württemberger Schimmeistute und die braune Isländerin bereits am Tor und sahen zu ihnen herauf.
    „Kommst du nicht mit?“ fragte Sabine. „Heute wollten wir doch die Prien entlang bis zur Wolfsschlucht reiten!“
    „Ich weiß!“ Stefan hob die Schultern. „Ein andermal vielleicht. Der Wetterbericht hat Schnee angesagt, und da habe ich eine Menge zu tun.“ „Schnee?“ Katrin sah zum Himmel hinauf. „Das wäre doch toll!“
    „Ich freue mich riesig auf den ersten Schnee!“ sagte Sabine. „Vielleicht könnten wir mal Skijöring machen oder mit dem Pferdeschlitten fahren!“ Wolkenmähne wieherte, sie scharrte beim Tor ungeduldig mit dem Vorderhuf. „Bis später!“ rief Sabine und lief der geliebten Stute entgegen.
    Wolkenmähne rieb die Nüstern an ihrer Jacke und schnaubte zufrieden, als Sabine sie begrüßte. „Dachtest du etwa, ich hätte dich vergessen?“ Sabine steckte Wolkenmähne schnell eine Karotte zu.
    „Sabine!“ Katrin stieß ihre Freundin an. „Das sollen wir doch nicht!“
    „Ich weiß schon!“ Sabine seufzte. Auf dem Ponyhof wurden die Pferde nicht aus der Hand gefüttert, Cornelia wollte ihre Pferde nicht zum Betteln und Knibbeln verleiten. Aber Sabine nahm es mit dieser Vorschrift nicht so genau, und die meisten anderen Reitschüler auch nicht. Und Cornelia drückte stillschweigend ein Auge zu.
    Katrin warf einen Blick auf Wolkenmähne. „Sie ist ganz schön dick geworden“, sagte sie mißbilligend. „Ich würde so einen Pummel nicht auch noch zusätzlich füttern.“
    „Dick?“ Sabine sah Katrin erbost an. „Wolkenmähne ist nicht dick! Sie hat eben ihr Winterfell, das ist alles. Vielleicht hat sie ein bißchen Heubauch. Und von einer Karotte ist noch niemand zu einem Pummel geworden!“
    „Sei doch nicht gleich eingeschnappt!“ Katrin versuchte, die Freundin zu beschwichtigen. „Es macht ja auch nichts, daß Wolkenmähne etwas rundlich ist, oder?“
    „Natürlich nicht“, Sabine strich der Islandstute zärtlich über das dichte Fell und halfterte sie auf. „Aber sie ist zierlich, das weißt du genau, nicht rundlich!“
    Bald darauf putzten die Mädchen ihre Pferde sorgfältig. Sie waren so damit beschäftigt, daß sie eine Zeitlang nicht miteinander redeten.
    Und die Pferde genossen die Zuwendung, das liebevolle Geputztwerden. Wolkenmähne schonte ein Hinterbein und döste vor sich hin, und auch Melissa stand entspannt da, während Katrin mit langen, weichen

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