Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)
ein und etwas zähflüssig Hellgrünes spritzte heraus. Von dem durchdringenden Kreischen des Manis dröhnten Turan die Ohren. Der Speer glitt Turan aus den Händen, der Manis stolperte und prallte mit dem Schädel auf den harten Schlamm, während der Nomade in hohem Bogen aus dem Sattel geschleudert wurde.
Der Wagen schwankte heftig, die Achsen knirschten. Turan war jetzt wieder ohne Waffe und hielt mit beiden Händen die Gitterstäbe umfasst. Eine Motocyclette mit Beiwagen raste so knapp an der Seitenwand vorbei, dass ihre Räder beinahe daran hängen geblieben wären. Mors stand voll aufgerichtet im Beiwagen und feuerte lauthals schreiend aus zwei Revolvern – fast jede Kugel war ein Treffer. Die Nomaden fielen reihenweise aus den Satteln. Einige Eidechsen blieben daraufhin einfach stehen, andere rannten zischend und wie wahnsinnig weiter.
Die Nomaden hatten die Cyclette beinahe eingekreist, als der Fahrer das Fahrzeug seitwärts lenkte. Mehrere Pfeile drangen in seinen Rücken. Die Cyclette geriet ins Schleudern und blieb mit dem Vorderrad in einem Erdhügel stecken. Der Fahrer wurde in den Schlamm geworfen, die Lenkgabel schwer verbogen. Mors versuchte sich zu halten, aber das Fahrzeug drehte sich und er flog aus dem Beiwagen, wobei er seine Pistole verlor.
Er knallte auf den harten Boden, wälzte sich mehrfach um sich selbst, kroch durch den Schlamm und schaffte es im letzten Augenblick, den stampfenden Beinen eines reiterlosen Manis zu entkommen.
Mit einem Satz war er wieder auf den Beinen, griff nach seiner Waffe unter der Jacke und begann zu schießen. Das Fuhrwerk entfernte sich bereits zusammen mit den anderen Fahrzeugen von der Stelle, wo er verunglückt war. Turan presste sich gegen die rückwärtigen Gitterstäbe seines Käfigs.
Jetzt hatten die Nomaden den Banditen eingekreist. Mit der Pistole pustete er noch mehrere seiner Angreifer aus dem Sattel, dann warfen sie ein Netz über ihn. Aber mithilfe seines Messers gelang es dem Banditen, sich wieder zu befreien. Auf allen vieren kroch er zwischen den Beinen der Manise hindurch, dann stand er auf, um zu flüchten. Im selben Moment eröffneten Cromwell, Makota und andere Banditen wieder das Feuer. Mehrere Nomaden stürzten zu Boden, und Mors rannte über den trockenen Schlamm in Richtung der Karawane.
Der Punch hatte einen Vorsprung von zwei Wagenlängen zu den nachfolgenden Fahrzeugen der Karawane. In der Mitte bewegten sich Turans Wagen und die Transporter, als letzter fuhr Lechas Motorrad, dessen kaputtes Vorderrad eierte und jeden Moment abzufallen drohte.
Mors rannte hinter ihnen her, winkte mit Revolver und Messer, während ihn die Nomaden in loser Aufstellung verfolgten.
»… mich mit!«, hörte Turan gerade noch die Stimme des Banditen durch den Gefechtslärm. »Nehmt … mich … «
Das Motorrad bremste. Lecha drückte auf die Hupe, winkte Mors zu und gab nervös Gas im Leerlauf. Er hatte Angst. Genau wie der Flüchtende, der wie eine junge Antilope rannte.
Plötzlich stolperte er.
Mors fiel nicht hin, aber Lechas Geduld war erschöpft – er legte den Gang ein und gab Vollgas. Der Motor dröhnte, das Motorrad raste los und ließ Mors in einer Fontäne von Schlamm zurück. Der Bandit warf verzweifelt die Arme hoch und stürzte zu Boden. Mühsam hob er sich auf die Knie und drehte sich um. Sein Gesicht war von Panik gezeichnet. Die Nomaden waren ihm dicht auf den Fersen, sie schüttelten ihre Speere, einer schleuderte bereits wieder ein Fangnetz über seinem Kopf. Mors blickte auf die Fahrzeuge seiner Gefährten, die sich in Richtung Schiff entfernten. Dann auf die Nomaden. Keiner von ihnen hatte sein Blasrohr am Mund – und er begriff, was das zu bedeuten hatte: Sie wollten kein vergiftetes Fleisch essen …
Mors blickte zum Himmel, umfasste seinen Revolver mit beiden Händen, schob sich den Lauf in den Mund und schoss.
Krjutschok schrie etwas, aber Turan konnte ihn nicht verstehen. Mors fiel in den Schlamm. Einer der Nomaden sprang von seinem Manis und landete neben ihm, während die anderen weiterjagten.
Die Angreifer holten Turans Fuhrwerk ein. Ein Schuss knallte, und die Kugel riss dem großen Nomaden direkt hinter ihnen die Brust auf. Er fiel aus dem Sattel, sein Fuß blieb im Steigbügel hängen, und der Manis zerrte den gefallen Reiter hinter sich her.
Aus den Luken an den Seitenwänden des Punch ragten Gewehrläufe, ununterbrochen flackerten Stichflammen auf. Makota saß auf dem Dach des Punch und zielte auf die Menge
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