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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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eine Beute entdeckt, krümmt es sich, der Wind schleudert es in Richtung Erdboden, und sobald es seine Beute gepackt hat, streckt es sich und jagt seinem Schwarm wieder hinterher.«
    Taka hatte also Rochenbeute werden wollen, aber der Schwarm hatte ihn ignoriert.
    »Du bist nicht alt«, sagte Krjutschok nachdenklich. »Ich bin sogar älter als du.«
    Taka schlug sich mit der Hand auf die eingefallene Brust und sagte: »Taka ist hier alt, in seinem Innern.«
    Krjutschok schob seine Kauscheibe im Mund hin und her und antwortete nicht.
    Die Karawane näherte sich der Lichtung zwischen den Hügeln. Taka wies mit der Hand nach links, auf eine flache Ebene und fragte:
    »Siehst du das?«
    »Was?« Krjutschok begriff nicht, was der andere meinte. »Ich sehe eine Ebene.«
    Turan hatte ebenfalls zugehört und sagte:
    »Da ist nichts.«
    Der Menschenfresser schüttelte den Kopf und erklärte den beiden, woran man erkannte, dass man sich vor einem Quallenfeld befand, einem Ort, den weder Mensch noch Tier durchqueren konnten. Turan und Krjutschok lauschten aufmerksam, Krjutschok hörte sogar auf zu kauen. Ein Quallenfeld ließ sich anhand des unauffälligen öligen Films auf dem Schlamm bestimmen. Nachts und an wolkigen Tagen war dieser Film nicht zu sehen, aber in der Sonne glänzte er in allen Regenbogenfarben. Daher musste man bei Dunkelheit unbedingt eine Fackel anzünden oder die Scheinwerfer anschalten und den Schlamm im Licht prüfen.
    Der Wüstenführer befahl den Wagen anzuhalten, obwohl sie ihr Ziel noch nicht ganz erreicht hatten. Er sprang in den Schlamm, ging ein paar Schritt voraus, bohrte den Finger in die Erde, zog ihn zurück und leckte ihn dann ab.
    »Takyr.«
    »Was?«, fragte Krjutschok.
    »Takyr«, wiederholte der Wüstenführer. Hier ist eine Oase in der Nähe. Da sind Wüstenmenschen.« Noch einmal bohrte er den Finger in den Schlamm, dann wischte er ihn sich an der Hand ab und ging zurück zum Wagen.
    »Takyr – meinst du den Boden?«, fragte Turan. »Fahren wir auf die Nomaden zu? Oder sind sie nur irgendwo hier in der Nähe?«
    »In der Nähe. Takyr ist feucht. In der Oase gibt es Leben, Wasser.«
    »Wasser!«, rief Mors begeistert, der ihnen zugehört hatte. »Wo, hinter diesen Hügeln da? Lasst uns hinfahren!«
    Taka warf ihm einen kurzen Blick zu und schüttelte den Kopf:
    »Die Oase ist nicht für dich. Du bist ein Fremder. Ihr seid alle fremd. Dort lebt mein Volk. Die Menschen der Wüste leben dort. Taka lebt dort.«
    Turan fragte:
    »Wenn der Takyr feucht ist, heißt das, es gibt eine Oase in der Nähe?«
    Der Wüstenführer nickte.
    »Und wenn das so ist, heißt das dann, dass es auch Nomaden in der Nähe gibt? Können die uns überfallen?«
    Taka kletterte wortlos auf den Wagen. Krjutschok gab dem Manis mit der Stange einen Schlag auf den Kopf, und als das Tier anzog, legte er sich seine abgesägte Flinte quer über die Knie.
    Die Oase bekam Turan nicht zu Gesicht, dafür wurden gegen Mittag auf einmal die Umrisse des Schiffes am schnurgeraden Horizont sichtbar.
    Makota schob sich aus seiner Luke und beobachtete das Schiff durch ein Fernglas. Der Laster beschleunigte etwas und der Ataman schrie:
    »He, Lockenkopf, hör mal! Bisher hast du uns kreuz und quer geführt, nie den direkten Weg, und jetzt sollen wir einfach geradeaus fahren?«
    Taka nickte, ohne sich nach Makota umzusehen.
    »Geradeaus, genau. Das Schiff liegt vor uns, und da fahren wir hin.«
    Makota runzelte die Stirn, sagte aber nichts und hob das Fernglas wieder vor die Augen. Wenig später befahl er anzuhalten.
    Die Fahrzeuge und das Fuhrwerk blieben stehen. Die Banditen fragten sich gegenseitig, was los sei und stiegen aus.
    »Alle zurück«, schrie Makota. »Zurück mit euch, sag ich! Ihr bleibt in den Kabinen und haltet Ausschau. Cromwell zu mir! Und nimm dein Rohr mit!«
    Der hochgewachsene Jäger ging auf den Punch zu. Makota legte sich auf dem Dach des Lasters auf den Bauch, schob den Kopf über den Rand und begann dem Banditen etwas zu erklären. Cromwell nickte und ging dann zu dem Wagen mit Turans Käfig. An seiner Brust hing ein zusammengeschobenes Fernrohr, auf einem Auge blitzte das Monokel mit dem schmalen Goldrand und dem gesplitterten Glas. Cromwell warf Turan einen gleichgültig-verächtlichen Blick zu, kletterte auf den Käfig und begann mit dem Rohr die von kleinen Rissen durchzogene Ebene vor ihnen abzusuchen. Makota tat mithilfe seines Fernglases das Gleiche auf dem Dach des Punch .
    Turan kroch auf die Seite

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