Tempel der Träume - Der Roman (German Edition)
Transaktionen. Haben Sie etwas geändert, ohne mir Bescheid zu sagen?“
Jack schüttelte den Kopf. „Ich kümmere mich nicht darum, dafür habe ich Sie ja. Vielleicht haben Sie es nur vergessen.“
Der Banker zuckte mit den Schultern. „Das kann ich mir nicht vorstellen. Hat Ihr Vater etwas unternommen? Er hat ebenfalls Berechtigung für Ihr Konto.“
„Nicht dass ich wüsste. Das hätte er mir bestimmt erzählt. Ist das Geld denn noch da?“, fragte Jack.
„Ja, es ist noch da.“
„Und ist es genug, so dass ich nicht hungern muss?“
„Sie müssen nicht hungern.“
„Dann ist doch alles gut.“ Jack erhob sich und trank sein Glas aus.
„Ich kümmere mich um die Überweisung auf das amerikanische Konto.“ Der Banker stand ebenfalls auf. „Es war mir eine Freude, Sie wiederzusehen, Jack.“
„Mir auch“, erwiderte Jack.
„Wie geht es Ihrem Vater?“
„Gut, nehme ich an. Unkraut vergeht nicht.“
Der Banker schmunzelte. „Grüßen Sie ihn, wenn Sie ihn sehen.“
„Das mache ich, aber vermutlich sehen Sie ihn eher als ich.“
„Auf Wiedersehen.“ Der Mann reichte Jack die Hand, die der Sportler schüttelte, bevor er sich auf den Weg zurück nach unten machte.
Als er den Fahrstuhl verließ, klingelte sein Handy.
„Jack, ich hoffe, du bist in Berlin“, zwitscherte Josephines Stimme.
„Ja, bin ich.“
„Und ich hoffe, du hast mal wieder Lust auf eine kleine Party. Die Frauen warten förmlich auf einen attraktiven, heißen Mann wie dich.“
Jack verzog den Mund zu einem halben Lächeln. „Wo steckst du denn?“
Sie nannte ihm den Namen des Clubs.
Jack überlegte einen Moment. Er war zwar müde und erschöpft, aber er fürchtete, dass er die halbe Nacht wachliegen und über sein Schicksal nachdenken würde. Ein paar Drinks in weiblicher Gesellschaft würden ihn bestimmt auf andere Gedanken bringen. Mit Josephine hatte er in dieser Beziehung bereits seine Erfahrungen gemacht.
„Ich komme“, sagte er.
X
Der Tanzclub im Herzen Berlins wurde immer voller. Unaufhörlich strömten elegante, darunter nicht weniger extravagant gekleidete Menschen durch die Eingangstür, belagerten die Bars, bevölkerten die Tanzflächen und unterhielten sich auf den Flächen dazwischen.
Kiara sah sich unbehaglich um. Sie verspürte immer stärker den Wunsch, sich von Josephine zu verabschieden und das Etablissement zu verlassen. Doch die Rothaarige fesselte sie mit ihren Beschreibungen über einige der anwesenden Männer, die sie offensichtlich näher kannte, und mit Klatschgeschichten zu Promis, die an ihnen vorüberliefen. Von denen grüßten einige Josephine, weil sie sie aus dem Klub kannten. Sie ließ meist kein gutes Haar an den Personen, spottete über ihre labilen Ehen, die alternden Körper oder schwindenden Vermögen.
Kiara hörte nur mit halbem Ohr zu und war inzwischen angewidert von den Erzählungen der Rothaarigen, aber sie fand keine Gelegenheit, sie einfach stehenzulassen und ihres Weges zu gehen. Und nur wenig später war es ohnehin zu spät. Denn Jack erschien auf der Bildfläche.
Josephine ließ einen glucksenden Laut hören, als sie ihn erblickte. Dann folgte „Er ist da.“ Sie winkte ihm zu, als er durch die Massen hinkte, dem einen oder anderen die Hand schüttelte, manche Frauen galant auf die Wange küsste. Als er sie entdeckte, kam er auf sie zu.
„Jack, wie schön, dass du gekommen bist“, flötete Josephine und begrüßte ihn mit einem Kuss.
Er wirkte zwar nicht gerade begeistert über diese Zärtlichkeit, wehrte sie aber auch nicht ab.
„Du kennst sicherlich noch Kiara?“, fragte Josephine. „Sie arbeitet im ‚Pour Elles‘.“
Jack zuckte mit den Schultern und versuchte, sich daran zu erinnern, ob er die Frau wirklich kennen musste. „Hi“, sagte er nur. Sie kam ihm bekannt vor. Sie war ganz hübsch, aber etwas unscheinbar.
„Hallo“, erwiderte Kiara und überlegte fieberhaft, wie sie es anstellen konnte, näher mit ihm ins Gespräch zu kommen, ohne dass er und Josephine Lunte rochen. Glücklicherweise kam ihr Josephine zu Hilfe.
„Ich habe einen Freund entdeckt, mit dem ich unbedingt sprechen will. Ihr kommt doch sicherlich ohne mich zurecht?“ Sie zwinkerte Kiara zu und legte Jack kurz ihre Hand auf den Arm, bevor sie sich in die Menge stürzte und hinter einem Pfeiler verschwand. Dahinter befand sich die Tanzfläche mit einer Bühne, auf der die Band spielte.
Jack sah ihr irritiert hinterher, auch Kiara hatte das ungute Gefühl, dass es
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