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Tempel der Träume - Der Roman (German Edition)

Tempel der Träume - Der Roman (German Edition)

Titel: Tempel der Träume - Der Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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Fotografen widmete.
     
    An diesem Abend fuhr Samira noch glücklicher als sonst nach Hause. Noch zufriedener mit der Entwicklung der Ereignisse. Dabei wusste sie noch nicht einmal, dass auf sie eine weitere Überraschung wartete. Als sie nämlich die Wohnung betrat und sich für die allabendlichen Partys und Clubbesuche fertigmachte, klingelte ihr Handy.
    „Hallo Samira, entschuldige, dass ich so spät noch anrufe, aber es ist ein Notfall“, hörte sie Diana Washington sagen.
    Samira blieb fast das Herz stehen bei diesen Worten. „Was ist passiert?“, fragte sie atemlos. „Ist jemand verunglückt? Elizabetha etwa?“
    „Nein, nichts dergleichen. Morgen findet die Charity-Modenschau für ein Kinder-Krebs-Zentrum statt. Leider musste jedoch eines unserer gebuchten Models zu seiner kranken Mutter fahren. Hättest du Lust, einzuspringen?“
    Jetzt erlitt Samira wirklich einen Fast-Herzstillstand. Vor Freude. „Natürlich! Gerne! Das mache ich natürlich! Vielen Dank!“
    „Es ist nichts Großes, nur eine kleine Modenschau, bei der Kunden die Kleider kaufen sollen und der Gewinn den kranken Kindern zugute kommt. Eine gute Gelegenheit für dich, Erfahrungen zu sammeln.“
    „Das ist wirklich großartig. Danke, dass Sie an mich gedacht haben!“
    „In Ordnung. Dann trage ich dich ein.“ Diana gab ihr noch die Uhrzeit und die Adresse, dann verabschiedete sie sich und legte auf.
    Samira hätte am liebsten vor Freude einen kleinen Tanz durch ihr Zimmer vollführt. Doch Amy rief schon ungeduldig, wo sie denn bliebe. In Windeseile machte sie sich fertig. Das würde ein denkwürdiger Abend werden.

VIII
     
     
    Die beiden hingen zusammen wie Geliebte. Als Kiara sich ihnen näherte, lief Leon jedoch eilig davon, zurück in den Fitnessbereich, als hätte die Näherkommende eine ansteckende Krankheit. Nur Josephine lächelte sie an und grüßte freundlich.
    „Hallo Kiara. Wie war dein Tag?“
    Kiara tat es leid, dass Leon so verletzt reagierte, nur weil sie seine Avancen abgelehnt hatte. Sie mochte ihn eigentlich, aber nicht genug, um ihn näher kennenlernen zu wollen. Und was sie von Josephine halten sollte, wusste sie inzwischen gar nicht mehr. Die Rothaarige war ihr ein Rätsel. Deshalb wäre sie am liebsten weiter gelaufen, an ihr vorbei und hinaus aus dem „Pour Elles“, dennoch blieb sie kurz vor der Ausgangstür stehen, um ihr zu antworten.
    Sie zuckte mit den Schultern. „Es gab nichts Besonderes“, erwiderte sie nonchalant. Sie hatte Kunden für Massagen und Krankengymnastik vorbereitet, mehrere Fangopackungen angerührt und verteilt, einen Verband an einen fast frischen Kreuzbandriss gelegt und eine durch eine Verbrennung verursachte Wunde versorgt. Außerdem hatte sie festgestellt, dass sie unbedingt eine physiotherapeutische Ausbildung abschließen musste, damit sie mehr fachliche Aufgaben übernehmen konnte. Darüber hinaus wäre es gut, wenn sie mehr über manuelle Therapie, Chiropraktik und Osteopathie wüsste. Danach fragten die Kunden häufig, und sie war die Einzige im Team, die diese Behandlungen nicht durchführen konnte. Aber das erzählte sie der Rothaarigen nicht.
    „Wie sieht‘s aus, hast du Lust auf eine kleine Party?“, fragte Josephine und strich mit ihrer Hand freundschaftlich über Kiaras Arm. „Die würde dich auf andere Gedanken bringen und entspannen.“
    Kiara schüttelte den Kopf. „Das ist nett, dass du fragst, aber ich fahre lieber nach Hause.“ Heute wartete zwar Lea nicht auf sie, aber sie war noch mit Holger verabredet.
    „Bist du sicher?“, beharrte die Rothaarige. „Ich weiß aus sicherer Quelle, dass auch Jack Logan anwesend sein wird. Wenn du mit dem ein Bier trinkst, kann er deinen Job hier bestimmt etwas aufwerten.“ Sie zwinkerte verschwörerisch.
    Kiaras feste Vorstellung vom Verlauf des heutigen Abends geriet bei diesen Worten ins Wanken. Sollte sie vielleicht doch zu der Party gehen? Natürlich nicht, um Jack Logan zu verführen, damit der ihren Stand als Angestellte verbesserte. Vielmehr, um ihm auf den Zahn zu fühlen. Das wäre ihre Chance, den Gerüchten um die Vaterschaftsklage auf den Grund zu gehen. Herauszufinden, was vor zehn Jahren gespielt worden war. Ob er vielleicht wirklich ein Vergewaltiger war. Und der Vater von Lea.
    „Wo ist die Party?“, fragte sie zögerlich.
    Josephine lächelte triumphierend. „In einem Club am Potsdamer Platz. Er wird dir gefallen.“
    „Aber ich bin nicht dafür angezogen“, erwiderte Kiara und deutete auf ihre

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