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Terminal 3 - Folge 5: Die Methode Bronsky. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 5: Die Methode Bronsky. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 5: Die Methode Bronsky. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivar Leon Menger , Raimon Weber
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hier. Damit konnten wir doch nicht rechnen.
    Es gibt keine Deckung für mich.
    Ich höre schnelle Schritte. Jemand rennt vor mir durchs Halbdunkel. Unmöglich zu erkennen, wer es ist. Metall quietscht. Da hinten muss es doch noch einen Ausgang geben. Ich verzichte auf eine Verfolgung. Paul ist getroffen. Ich greife nach meinem Handy und gehe zu ihm.
    Ich bete.
    Die Beamten sind schnell vor Ort. Sanitäter bringen Paul Medeski auf einer Trage weg. Ich bitte die Polizisten darum, Inspector Bailey zu informieren, dann muss ich ihnen erklären, warum ich hier bin. Und nicht auf dem Flughafen, wo ich eigentlich hingehöre.
    Bailey taucht schon nach zwanzig Minuten auf. In der Zwischenzeit wurde Sharon Jacintos Leiche gefunden. Ihr Tod ist höchstwahrscheinlich eine Folge des Zusammenpralls mit dem Truck. Schwerste innere Verletzungen.
    Alles spricht dafür, dass Austen auf Paul Medeski geschossen hat. Er ist nirgends ausfindig zu machen. Die Tür führt zu einer Nottreppe, die früher dem Wartungspersonal vorbehalten war.
    Bailey erspart mir Vorwürfe. Er sagt, dass er mein Vorgehen halbwegs nachvollziehen kann. Schließlich fürchtete ich offenbar zu Recht um die Sicherheit im Terminal. Schlau wird er aus der ganzen Sache allerdings auch nicht.
    Ein paar der Burschen, die Dave Austen und Sharon Jacinto gejagt haben, sind festgenommen worden. Sie schweigen wie ein Grab. Zeugen für die Vorfälle gibt es in Hunters Point natürlich auch nicht.
    »Sie sind davon überzeugt, dass der Truck den Wagen vorsätzlich gerammt hat?«, fragt mich Bailey zum wiederholten Male.
    »Absolut«, antworte ich. »Sonst wäre er wohl kaum zurückgekommen.«
    »Laut Computer liegen gegen Austen und die Frau nichts vor.« Bailey nimmt seinen Filzhut ab, kratzt sich am Kopf, und ich sehe zum ersten Mal, dass seine Haare kurz und dunkelbraun sind. Bis auf eine große kahle Stelle mit einer langen und tiefen Narbe. Ein wahrer Canyon. Ich sage nichts dazu.
    »Ich frage mich, ob es einen Zusammenhang mit dem vermeintlichen Einbruch in Ihrem Haus gibt«, sagt er dann und platziert den Hut wieder auf seinem Schädel. »Jedenfalls haben wir es hier mit keiner Kleinigkeit zu tun. Ich tippe auf organisiertes Verbrechen.«
    Er verabschiedet mich mit einem Klaps auf die Schulter. »Wo fahren Sie jetzt hin, Lennard?«
    »Zur Arbeit«, antworte ich.
    Er nickt. »Das dachte ich mir. Wir sind uns verdammt ähnlich.«
    Ich wende mich zum Gehen.
    »Übrigens«, höre ich ihn noch sagen. »Es gehört nicht zu meinen Aufgaben, den TSA-Boss Duane Parker über das hier zu unterrichten.«
    Ich sitze mit Rachel und meinem jüngsten Kollegen Marc Irving im Überwachungsraum. Ich habe ihnen erzählt, was passiert ist. Sie sind schockiert. Rachel behauptet steif und fest, dass sie genauso gehandelt hätte.
    Dave Austens Roman liegt neben der Figur von Bill Clinton. Ich will gerade nach dem Buch greifen, als das Diensttelefon vor Rachel klingelt. Sie nimmt ab, lauscht und erstarrt.
    »Es ist Dave Austen«, sagt sie. »Er will, dass Sie sofort zu seinem Parkplatz kommen. Parkbucht C 101. Er habe Informationen. Es tut ihm leid, dass er auf Paul geschossen hat. Das wäre ein Versehen gewesen.«
    »Ich komme mit«, sagt Marc Irving.
    »Damit Austen auch auf Sie schießt!«
    Er schüttelt den Kopf. »Sie haben doch von Rachel gehört, was er gesagt hat.«
    »Alarmieren Sie Inspector Bailey«, rufe ich Rachel zu.

Lennard Fanlay
    Jetzt stehe ich vor der kopflosen Leiche. Im Wagen sieht es furchtbar aus. Ich vermeide es auf Austens Überreste zu sehen. Vom Beifahrersitz ist ein Diktiergerät in den Fußraum gerutscht. Daran klebt ein Notizzettel. Auch er hat wie das Gerät ein paar Blutspritzer abbekommen, dennoch ist die Beschriftung noch lesbar: für Lennard Fanlay.
    Ich will reflexartig nach dem Gerät greifen und halte mich im letzten Moment zurück. Das ist ein Fall für die Spurensicherung. Ich muss mich in Geduld üben.
    Am nächsten Tag sitze ich in Baileys Büro. Vor der verschlossenen Tür herrscht hektischer Betrieb. Bei ihm auf dem Revier ist noch mehr los als in meinem Terminal.
    Es ist heute bereits das zweite Mal, dass ich mich in einem fremden Büro aufhalte. TSA-Parker hatte mich zu sich befohlen und tobend einen Bericht über Dave Austens Selbstmord verlangt. Ich komme wohl nicht umhin, alles aufzuschreiben.
    Aber das ist mir im Moment völlig egal. Bailey hat mir gerade die Aufzeichnungen von Dave Austens Diktiergerät vorgespielt.
    Sie beginnen mit Sharon

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