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Terminal 3 - Folge 5: Die Methode Bronsky. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 5: Die Methode Bronsky. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 5: Die Methode Bronsky. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivar Leon Menger , Raimon Weber
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genommen habe, dann fragt er: »Alles in Ordnung?«
    Ich erkläre ihm das Ganze. Das ist vermutlich nicht angemessen, schließlich kenne ich den Mann kaum. Außerdem lauscht Stanley mit großen Ohren.
    Ich komme zum Schluss, und Austen bemerkt: »Sie hätten ihm den Arm brechen sollen.«
    »Yeah!«, grunzt Stanley und macht dabei mit seinen Armen fuchtelnde Bewegungen, die er sich wohl aus dem Video eines Gangsta-Rappers abgesehen hat. »Mindestens, Mann! Wenn Sie `nen Zeugen brauchen, dass der Motherfucker Sie angegriffen hat, können Sie auf mich zählen, Boss.«
    »Dem kann ich mich nur anschließen«, grinst Dave Austen. »Wenn ich es auch etwas anders formuliert hätte.«
    Ich muss lachen und fühle mich gleich etwas besser.
    Austen verschwindet hinter der Theke mit den Donuts, und ich höre ihn kramen. Zuerst befürchte ich, er packt mir wieder eine Tüte mit seinem Gebäck voll, aber dann kehrt er mit einem Taschenbuch zurück.
    »Für Sie, Mr Fanlay.«
    Es trägt den Titel Doktor Dunkel. Geschrieben von Dave Austen.
    »Sie sind Schriftsteller!« Ich bin wirklich überrascht.
    »Eigentlich schon«, erwidert Austen. »Momentan läuft es nicht so gut. Ich erhoffe mir hier auf dem Flughafen Inspiration.« Er verzieht seinen Mund zu einem gequälten Lächeln. »Und den Job hier brauche ich zurzeit wirklich.«
    Ich überfliege den Klappentext. Das Buch handelt von einem Serienkiller. Klingt nach einer sehr finsteren Geschichte. Eigentlich lese ich keine Krimis, mein Beruf versorgt mich in dieser Hinsicht ausreichend. Aber das sage ich Austen nicht.
    »Alles, was mir interessant erscheint, halte ich auf einem Diktiergerät fest«, teilt er mir mit. Er holt es aus der Tasche seines knallroten ABC-Dienstjacketts hervor. Es ist eines von den altmodischen Geräten, das die Worte noch mit winzigen Bändern aufzeichnet.
    »Vielleicht haben Sie irgendwann mal Zeit, mir ein paar spannende Geschichten von Ihrem Job zu erzählen«, sagt Austen.
    Ich brumme etwas Unverbindliches.
    Sharon Jacinto steht noch immer hinter ihrer Schaufensterscheibe. Jetzt wendet sie mir den Rücken zu. Sie telefoniert mit einem Handy.
    Dave Austen bemerkt, dass ich die Frau beobachte.
    »Sie ist wunderschön.« Austen zieht die rechte Augenbraue hoch und strahlt mich an. Da ist nichts Anzügliches in seinem Mienenspiel, nur echte Bewunderung für die Frau von gegenüber. Der Bursche verliebt sich wohl gerade , denke ich. So was ist mir auch schon mal passiert.

Sharon Jacinto
    Dukakis ist am Telefon.
    »Nicht gut«, sagt er. »Gar nicht gut. Der Laden ist noch keinen Tag geöffnet, und schon gibt es eine Beschwerde. Lucky Boy hat angerufen und war ziemlich sauer.«
    Meine rechte Hand zittert. Ich presse das Handy fest gegen mein Ohr, und seine Stimme füllt jetzt meinen Schädel aus. »Bronsky ist irritiert. Kannst du ihm erklären, was genau vorgefallen ist? Meine Liebe, kannst du?«
    »Nein«, sage ich mit bemüht fester Stimme.
    »Dann solltest du es aber besser in Erfahrung bringen. Bronsky legt Wert auf einen hundertprozentigen Informationsfluss. Er will dich heue Abend sehen. Um Punkt zehn im Manila .«
    Ich bin so verängstigt, dass ich nur nicke.
    »Kapiert?«, gellt Dukakis in meinem Schädel.
    »Ja«, sage ich. »Um zehn.«
    Aus dem Handy dringt ein schmatzendes Geräusch. Dukakis knutscht sein Telefon ab. »Ich werde auch da sein.« Es klingt wie eine Drohung, dann legt er auf.
    Der Mann – der Kunde, verbessere ich mich – muss sich sofort über Lennard Fanlay beschwert haben. Es gibt eine sogenannte Servicenummer für wirklich gute und wichtige Kunden.
    Für Bronsky spielt es keine Rolle, dass ich für den Vorfall nicht das Geringste kann. Alles was in meinen Arbeitsbereich fällt, muss störungsfrei verlaufen. Mir wird nichts anderes übrig bleiben, als den Grund für Fanlays rigoroses Verhalten in Erfahrung zu bringen. Ihn direkt darauf anzusprechen, ist jedoch keine gute Idee.
    Ich habe gesehen, dass er sich gleich nach dem Vorfall mit dem Mann im Donut-Shop unterhalten hat. Der beobachtet mich ohnehin den ganzen Tag über. Ich bin dieses Verhalten von Männern gewohnt. Der Donut-Mann macht es verstohlen, beinahe schüchtern. Das unterscheidet ihn von den meisten seiner Geschlechtsgenossen.
    Ich werde noch ein wenig warten, bis ich zu ihm gehe.
    Die Ladentür öffnet sich. Ein junges Pärchen kommt herein. Normale Kunden. Solche Leute haben kein Interesse an »Wellnesspaketen.«
    Er kauft ihr eine Kette aus poliertem Horn. Die

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