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Terror auf Stiles Island

Terror auf Stiles Island

Titel: Terror auf Stiles Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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Dinge zusammenpassten.
    »Es gibt eine Niederlassung der Paradise Bank«, sagte er. »Mit Schließfächern. Zur Hafenseite hin gibt es einen privaten Jachtclub – der einzige Platz, wo man mit einem Boot anlegen kann. Es gibt einen Fitnessclub mit angeschlossenem Drugstore und Kosmetiksalon sowie ein Restaurant mit einem großen Panoramafenster zur Meerseite. Dann haben wir den privaten Sicherheitsdienst: einen Mann rund um die Uhr am Wachhäuschensowie eine zweiköpfige Patrouille, die ebenfalls 24 Stunden am Tag im Dienst ist. Alle Anwohner haben CB-Funk, durch den sie mit der Security-Zentrale hinter dem Immobilienbüro und auch mit der Polizei in Paradise verbunden sind.«
    Faye hielt ihr Glas mit den Fingerspitzen beider Hände. Sie schaute ihn über den Rand hinweg an, während er sprach. Als er seine Ausführungen abgeschlossen hatte, flötete sie ihm liebevoll zu: »Und ich dachte schon, dass sich deine Beobachtungen allein auf den Arsch von Mrs. Campbell konzentriert hätten.«
    Macklin grinste. »Man muss eben auch die Details im Auge behalten.«
    Eine Möwe flog vorbei, landete direkt neben ihnen auf der Balustrade und wartete. Die Kellnerin brachte das Besteck, Servietten und ein Körbchen mit den frittierten Muscheln. Sie stellte die Muscheln in die Mitte und zwei Schalen mit Remoulade daneben.
    »Ketchup?«, fragte sie.
    »Nein, vielen Dank«, sagte Macklin.
    Die Möwe richtete ihren undurchdringlichen Blick auf die Muscheln. Macklin entrollte das Besteck und steckte sich die Serviette ins Hemd. Er griff zum Messer und machte in Richtung der Möwe eine Bewegung, als wolle er sie zum Fechten herausfordern. »Solltest du dich den Muscheln auch nur nähern wollen, bist du tot, Vogel«, sagte er.
    Faye griff sich mit den Fingern eine Muschel, tauchte sie in die Soße und steckte sie sich in den Mund. Während sie kaute, wischte sie sich die Finger sorgsam mit der Serviette ab.
    Als sie den Bissen runtergeschluckt hatte, sagte sie: »Und wie sieht dein Plan denn nun aus?«
    »Nun«, sagte Macklin, »ich dachte mir, dass ich zunächst einmal Mrs. Campbell etwas Süßes ins Ohr flüstern könnte …«
    »Untersteh dich«, sagte Faye. »Gaffen ist eine Sache. Du bist nun mal ein Mann und kannst nicht anders. Aber wenn du meinst, du könntest sie anbaggern, dann schneid ich dir die Eier ab.«
    »Faye, könnte ich dich je betrügen?«
    »Wie gesagt: Du bist ein Mann.«
    »Das ist zynisch«, sagte Macklin.
    »Nur realistisch«, antwortete Faye. »Abgesehen davon weißt du sehr wohl, wovon ich spreche: Wie willst du vorgehen, um das Ding hier auf der Insel ins Rollen zu bringen?«
    »Zunächst einmal werde ich mir eine gute Landkarte besorgen«, sagte Macklin.
    »Und dann fang ich damit an, eine Crew zusammenzustellen.«
    »Wie willst du in der Zwischenzeit Geld ranschaffen?«
    »Ich hab noch was«, sagte Macklin.
    »Das hoffe ich. Hast du schon Leute im Auge, die du für die Crew verpflichten willst?«
    »Ja. Das ist einer der Vorteile, schon mehrfach im Knast gewesen zu sein – man hat reichlich Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen.«
    »Hast du es auf die Bank abgesehen?«
    »Honigpferdchen«, sagte Macklin. »Ich nehm die ganze Insel aus.«
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7
    Jesse hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, nach Arbeitsende um fünf kurz in der Bar des »Gray Gull« reinzuschauen. Auch diesmal würde er sich zwei Drinks genehmigen, mit dem Barmann oder ein paar Stammgästen plaudern und dann zum Abendessen nach Hause fahren. Es war sicherer als daheim mit dem Trinken anzufangen. Er kam ein wenig unter Leute – und hatte außerdem hier weniger Probleme, nach zwei Drinks Schluss zu machen. Als Polizeichef hatte er nun mal gewisse Pflichten – und Jesse glaubte zu wissen, dass Trunkenheit in der Öffentlichkeit nicht dazu zählte.
    »Black Label und Soda, Doc«, sagte er zum Barmann. Er machte mit seinen Händen eine eindeutige Bewegung. »Großes Glas.«
    Der Barmann machte den Drink fertig, stellte ihn vor Jesse auf den Tresen und ging dann zum Ende der Bar, wo eine Kellnerin mit einer Bestellung auf ihn wartete. Er mixte zwei pinkfarbene Drinks – einen straight, den anderen on the rocks – und stellte sie mit dem Kassenbon auf den Tresen. Dann kam er zurück, um sich mit Jesse zu unterhalten.
    »Den ganzen Tag für die Gerechtigkeit gekämpft?«, fragte Doc.
    »Und die Bürger vor dem Bösen beschützt«, sagte Jesse.

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