Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs
nach einem langen Sommerregen, und ich bewege ihn: erst sanft und behutsam vortastend, dann stoßend und pressend und schließlich immer heftiger, bis Dein tiefkehliges Stöhnen in lautes Schreien übergeht und Deine Fingernägel sich in meinen Hintern krallen. „Hör nicht auf“, stammelst Du. „Fick mich weiter“ Das tue ich. Ich stoße so heftig ich kann, bis du das erste Mal gekommen bist. Du beißt mich empört, als ich den Dildo herausziehe: Schwanz war dir schon immer wichtig. Viel Schwanz. Aber es geht auch anders. Ich knie mich zwischen deine Beine. Deine Knospe glänzt. Ich lasse sie in meinen Mund eintauchen, wo sie groß wird wie eine Himbeere und an meiner Zungenspitze vibriert … Lust auf mehr?“
Und ob. Aber nicht jetzt. Tessy ließ die Bilder auf sich wirken. Ihr war heiß, verdammt heiß. Sie wollte gerade eine ähnlich wollüstige Antwort schreiben, als ihr Handy den Eingang einer SMS signalisierte: Kerstin brauchte Tessys Unterstützung, die Kripo stand vor ihrer Tür.
3
Tessy hätte es für eine gewagte Behauptung gehalten, dass Kerstin besser aussah als in den frühen Morgenstunden. Immerhin schien sie sich ein wenig gefasst zu haben, aber der Eindruck konnte auch täuschen: Cindy und Nick waren inzwischen zu Hause, und Kerstin gab sich große Mühe, ihren neun und sieben Jahre alten Kindern kein Bild des Jammers zu bieten. Als Tessy in dem kleinen Einfamilienhaus in Lichtenrade eintraf, duftete es nach frisch aufgebrühtem Kaffee. Zwei Beamte hatten im Wohnzimmer in der Essecke Platz genommen, einer davon war Dirk Hanter, dessen Bartschatten zwischenzeitlich hatte weichen müssen; neben ihm saß eine junge Kollegin – höchstens Ende Zwanzig und sehr attraktiv.
Tessys linke Augenbraue schnellte in die Höhe, als sie grüßend eintrat. Dirk fing Tessys Blick ein und nickte mit leisem Lächeln, während Kerstin Tassen und Kaffee bereitstellte.
„Bitte bedienen Sie sich“, sagte Kerstin leise und setzte sich.
Wie oft haben wir hier schon zusammen gesessen, über Männer und Frauen gelästert, meine Affären durchgehechelt, gelacht oder Probleme gewälzt, fuhr es Tessy durch den Kopf, während sie an ihrem Kaffee nippte. Nun war Patrick tot, und der Schock war so groß, dass Kerstin das einzig Richtige tat: Sie versuchte, weiter zu funktionieren und irgendwie die Zeit zu ertragen. Und Kerstin hatte, abgesehen von Tessys Unterstützung, nicht allzu viel Hilfe. Ihre Eltern führten ein Hotel an der Ostsee und waren nicht von einem Tag auf den anderen abkömmlich. Soweit Tessy es mitbekommen hatte, wollte Kerstins Mutter versuchen, in ein, zwei Tagen nach Berlin zu kommen. Und die Schwiegereltern mussten erst mal selbst mit dem Schock zurechtkommen. Patrick war der einzige Sohn gewesen.
Hanters junge Kollegin Sabrina Kellner ergriff plötzlich das Wort, um sich vorstellen. Sie lächelte, als säße sie in einer Talkshow und würde gleich ihre neue CD in die Kamera halten. Sie war blauäugig und honigblond und hatte einen lupenreinen Teint. Tessy spürte giftige Antipathie hochsteigen. Wie albern. Hanter rührte seinen Kaffee um und sah dann Kerstin an.
„Danke für Ihre Bereitschaft zu diesem Gespräch“, sagte er zu Kerstin. „Ich weiß, dass es schwer ist, in einer solchen Situation auch noch persönliche Fragen zu beantworten. Doch je eher wir die Fakten zusammengetragen haben, desto schneller können wir uns ein Bild machen.“
Seine fast sanft klingende Stimme und die behutsame Art, in die Befragung einzuführen, gefielen Tessy. So hatte sie ihn bisher noch nicht erlebt, was kaum verwundern durfte. Er sah stets die Journalistin in ihr – also eher eine Konkurrentin im Wettstreit um Informationen, bestenfalls eine Art Kollegin aus einer berufsverwandten Sparte, der man, eine Hand wäscht die andere, auch mal auf die Sprünge helfen konnte – und gab sich häufig kurz angebunden oder sogar unwirsch. Und natürlich hatte sie normalerweise bei polizeilichen Ermittlungsgesprächen nichts verloren.
Kerstin nickte. „Das sehe ich ganz ähnlich.“ Sie schlug ein Bein über das andere und legte die Hände in den Schoß.
„Wir haben inzwischen einige Ermittlungsergebnisse vorliegen“, fuhr Dirk fort. „Über die wollen wir mit Ihnen reden.“ Er zog ein Notizheft hervor. „Ihr Mann hatte Schlaftabletten genommen. Welches Medikament in welcher Dosierung erfahren wir frühestens morgen, wahrscheinlich sogar erst am Montag. Können Sie uns dazu etwas sagen?“
Tessy
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