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Teufelsherz (German Edition)

Teufelsherz (German Edition)

Titel: Teufelsherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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Wunsch hatte vertreiben lassen, stand deutlich in dem entsetzten Gesicht. »Wer ist mein Schützling?«
    »Bevor wir dazu kommen …« – Jophiel ließ den Blender wie ein Schwert in die Halterung am Gürtel gleiten – »… muss ich dich mit den Regeln vertraut machen.«
    »Ach, ich bitte Sie. Ich kenne die Regeln. Zeigen Sie mir, wen ich beschützen soll, geben Sie mir das Amulett, und schon sind Sie mich los.«
    Jophiel kniff seine Augen zusammen und sah ihn einige Herzschläge lang so bohrend an, als würde er in Damians grünen Augen lesen können. Das konnte nichts Gutes bedeuten. »Das Amulett«, erklärte er schließlich, als hätte er ihn tatsächlich durchschaut, »wird dir ausgehändigt, wenn ich dich für reif genug halte und Gott dich zum Schutzengel ernennt. Solange du dich noch bewähren musst …« Er schüttelte langsam den Kopf und genoss es sichtlich, Damians Plan zu durchkreuzen und ihn in seinen Hoffnungen zu enttäuschen.
    Doch nicht Enttäuschung war der Grund, weshalb Damian seine Zähne dermaßen stark zusammenbiss. Es war Zorn, pure Wut. »Gilt das für alle Schutzengel, oder bekomme ich durch meine Abstammung eine Sonderbehandlung?«, fragte er so gleichgültig wie nur möglich, um dem Engel keinen weiteren Grund zu Zweifeln an seinen Absichten zu geben.
    Jophiel lächelte. »Keine Sorge. Ich werde dich behandeln wie jeden anderen auch. Und das Amulett der Gerechtigkeit erhältst du mit der Ernennung, sofern es jemals so weit kommen sollte. Und jetzt folge mir.«
    Damian wartete, bis der Engel durch die Tür verschwunden war, und atmete tief durch. Er strich sich mit beiden Händen durch das Haar und erinnerte sich, dass er es selbst so gewollt hatte. Er würde sein Ziel erreichen, auch wenn es etwas länger dauerte.
    »Ich dachte, du hast es eilig, Junge«, hallte Jophiels Stimme vom Korridor herein. »Oder hast du es dir schon anders überlegt?«
    Damian richtete sich auf. Diesem Engel würde seine herablassende Art schon noch vergehen, genauso wie der unkooperativen Empfangsdame.
    Schweigend folgte er seinem Aufpasser durch die gläsernen Gänge und versuchte sich den Weg genau einzuprägen. Er achtete auf jede Abzweigung und auf jede Tür, die womöglich etwas Nützliches hinter sich verbarg. So drangen sie immer tiefer in den riesigen Palast und trafen nur selten andere Engel auf ihrem Weg. Diejenigen, die ihnen begegneten, warfen Jophiel und seinem fremden Begleiter skeptische Blicke zu. Zumeist genügte jedoch ein einziger Blick von Damian, um sie sofort erschrocken wegsehen zu lassen. Der Sohn des Teufels zu sein hatte durchaus seine Vorteile.
    »Also, wieso willst du wirklich ein Schutzengel werden?«, fragte Jophiel nach einer Zeit des Schweigens, während sich vor ihnen eine weitere gläserne Tür automatisch öffnete. »Ist dir wirklich so langweilig?«
    Damian zuckte nur mit den Schultern. »Ich möchte Gutes tun«, sagte er, wobei er etwas beleidigt klang. »Ich bin schließlich zur Hälfte ein Schutzengel, oder haben Sie das vergessen?«
    Jophiel warf ihm von der Seite einen Blick zu. »Bei deinem Anblick ist es nur schwer vorstellbar, dass an deiner Zeugung noch jemand anderes als dein Vater beteiligt war.« Er öffnete eine Seitentür und führte ihn in einen weiteren dunklen Raum, der jedoch anders als der erste riesig war und durch mattes Licht beschienen wurde, das, wie Damian feststellte, von einer leuchtenden Karte an einer Längswand ausging. In der Mitte der Halle befand sich auf einem gläsernen Gestell eine Wasserschale. Ohne dieser Beachtung zu schenken, führte Jophiel ihn daran vorbei und ging zielstrebig auf die Karte zu.
    »Werde ich darin meinen Schützling sehen?«, wollte Damian wissen, der nicht vorhatte, die glitzernde Schale einfach so zu ignorieren.
    Jophiel nahm einen schmalen Stab in die Hand, der so lang war wie er selbst groß, und drehte sich zu ihm um. »Ja, später werde ich dir darin deine Schutzbefohlene zeigen.«
    »Schutzbefohlene?« Er trat neben den Engel. »Also eine Sie .«
    Statt ihm eine Antwort zu geben, wandte Jophiel sich wieder der Karte zu. Es war lediglich eine schwarze Wand, die durch Linien in den verschiedensten Gelb- und Orangetönen durchzogen wurde. Doch diese leuchteten so hell, dass sie den gesamten Raum in mattes Licht hüllten. Jophiel hob seinen Stab und legte die Spitze auf eine grellgelbe Linie. »Die Dimension der Sterblichen«, erklärte er und klopfte darauf. »Verboten.«
    Damian verschränkte seine Arme vor der

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