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Teufelskreis

Teufelskreis

Titel: Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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nicht, warum Strovs Bruder davon in einer Taverne in Theramore hörte.”
    Die Lady nickte so tief in Gedanken versunken, als hätte sie vergessen, dass sich auch noch andere im Raum aufhielten. Lorena kannte nicht viele Zauberer, aber sie alle hatten die Tendenz, hin und wieder in tranceartige Zustände zu verfallen.
    Doch anders als andere Magier, die oft einen Schlag auf den Kopf benötigten, um die Welt um sich her wieder wahrzunehmen, war Lady Proudmoore meist in der Lage, sich selbst zurück in die Realität zu holen.
    Das tat sie gerade und stand dabei auf. „Oberst, ich möchte, dass Ihr diese Vereinigung namens Flammendes Schwert auskundschaftet. Wir müssen wissen, wer dahintersteckt, wie sie operiert und ganz besonders, ob sie Magie einsetzt. Wenn Orks dafür rekrutiert wurden, warum sollten sie sich dann noch mit Menschen abgeben? Geht dem auf den Grund, Lorena. Setzt ein, was immer Ihr für nötig erachtet.”
    Lorena richtete sich auf und salutierte zackig. „Jawohl, Ma’am.”
    „Kristoff, ich fürchte, ich muss sofort abreisen. Donnerechsen sind aus Thunder Ridge entkommen und bedrohen die Drygulch Klamm.”
    Ärgerlich sagte der Kämmerer. „Ich verstehe nicht, inwieweit das uns kümmern müsste - oder Euch.”
    „Ein Teil des Waldes, der die Echsen auf Thunder Ridge hält, wurde bis zum Stumpf abgeholzt. Orks tun so etwas nicht.”
    „Wie könnt Ihr da so sicher sein?” Kristoff klang ungläubig.
    Das gleiche Gefühl überkam Lorena angesichts der törichten Frage des Kämmerers. „Es können unmöglich Orks gewesen sein!”, platzte es aus ihr heraus.
    Ihr wurde bewusst, dass es ihr nicht zugestanden hatte, etwas zu äußern, deshalb suchte sie den Blickkontakt zu Lady Proudmoore. „Es tut mir Leid, Ma’am.”
    Lächelnd sagte die Lady: „Ist schon in Ordnung. Bitte, fahrt fort.”
    Lorena sah wieder Kristoff an und erklärte: „Selbst unter dem Bann der Brennenden Legion hätten Orks so etwas niemals getan. Orks haben eine tiefe Ehrfurcht vor dem Land, so tief, dass sie manchmal, mit Verlaub, schon ans Psychotische grenzt.”
    Lady Proudmoore schmunzelte. „Eigentlich würde ich eher sagen, die menschliche Neigung, die Natur zu missbrauchen, grenzt ans Psychotische. Aber der Oberst hat einen guten Punkt angesprochen. Orks sind einfach nicht in der Lage, so etwas zu machen. Besonders, wenn man überlegt, was die Donnerechsen anrichten könnten. Also bleiben nur die Trolle, die sich jedoch selbst Thralls Herrschaft unterworfen haben, die Gnome, die aber neutral sind - und wir, die Verbündeten von Durotar.” Sie seufzte. „Dazu kommt, dass es keine Spur von dem Holz gibt. Es müsste irgendwie transportiert worden sein. Aber es gibt keinerlei Berichte über Transporte zu Wasser, zu Lande oder durch die Lüfte. Was auf Magie hindeutet.”
    „Nachdem ich Euren Bericht gehört habe, Oberst, tendiere ich sehr in diese Richtung, und darüber möchte ich mehr von Euch erfahren.”
    Kristoff verschränkte seine spindeldürren Arme vor der schmalen Brust. „Ich verstehe nicht, warum Ihr deshalb Theramore verlassen müsst.”
    „Ich habe Thrall versprochen, dass ich das persönlich untersuche.” Sie lächelte schief. „Im Moment bin ich eine der Hauptverdächtigen, weil ich sehr wohl dazu in der Lage wäre, die Bäume abzuholzen und nach sonst wohin zu teleportieren. Welchen besseren Weg, meine Unschuld zu beweisen, gäbe es, als selbst die Wahrheit herauszufinden?”
    „Mir fielen mehrere Wege ein”, meinte Kristoff säuerlich.
    Lady Proudmoore ging zur anderen Seite des Tisches und stand ihrem Kämmerer gegenüber. „Es gibt noch einen anderen Grund. Es kann gut sein, dass fremde Magie dahintersteckt. Machtvolle Magie. Wenn es Magie von dieser Stärke auf Kalimdor gibt, dann muss ich wissen, wer sie ausübt. Und herausfinden, warum sich der betreffende Zauberer versteckt hält.”
    „Wenn Magie dahintersteckt.” Kristoff klang gereizt, weshalb Lorena ihn leidenschaftlich gern verprügelt hätte. Doch dann atmete er tief aus und senkte seine Arme. „Dennoch ist es ein legitimer Einwand. Und der muss untersucht werden. Ich ziehe meine Einsprüche zurück.”
    „Ich bin froh, dass Ihr zustimmt, Kristoff, sagte die Lady spröde. Sie ging zu ihrem Tisch und durchsuchte den Stapel Schriftrollen. „Ich werde am Morgen abreisen. Kristoff, Ihr werdet Euch um alles kümmern, so lange ich weg bin, weil ich nicht weiß, wie lange ich fort bleiben werde. Ihr seid ermächtigt, in meinem Namen

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