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Teufelskreis

Teufelskreis

Titel: Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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Menschen haben viele Gründe, warum sie diese Bäume in ihren Besitz bringen könnten. Dadurch erhalten sie stärkeres Holz für ihre Boote. Was es ihnen wiederum erleichtern würde, unsere Handelsschiffe zu belästigen. Außerdem setzt es die Donnerechsen frei, wodurch unsere Farmen verwüstet werden…” Burx stellte sich vor Thralls Thron. Sein Gesicht war dem des Kriegshäuptlings so nah, dass seine Hauer die von Thrall fast berührten. „Es passt, Kriegshäuptling, es passt alles. Und du weißt es.”
    In leisem Ton sagte Thrall: „Was ich sicher weiß, Burx, ist, dass Lady Proudmoore sich gegen ihren eigenen Vater gestellt hat, statt das Bündnis zwischen Durotar und Theramore zu zerstören. Glaubst du wirklich, sie würde die Allianz wegen ein paar Bäumen opfern?”
    Burx trat zurück und warf die Arme in die Luft. „Wer kann schon sagen, was Menschen denken?”
    „Ich kann es. Wie du eben ausgeführt hast, wurde ich von Menschen erzogen. Ich habe beides gesehen, die beste und die übelste Seite der Menschen. Und ich kann, wie du weißt, erkennen, dass Jaina Proudmoore nicht zu den Menschen gehört, die so etwas tun würden.”
    Burx verschränkte verteidigend seine Arme vor der Brust und sagte: „Es gibt keine Menschenmagier auf Kalimdor, von denen wir wüssten. Was lässt das für andere Möglichkeiten zu, Kriegshäuptling?”
    „Das weiß ich nicht.” Thrall lächelte. „Als Leutnant Blackmoore mich wie einen Mensch erziehen ließ, musste ich viele philosophische und naturwissenschaftliche Abhandlungen lesen. Bemerkenswert unter all dem war ein Vermerk, der mir im Gedächtnis haften blieb. Und zwar, dass am Anfang aller Weisheit die Aussage ,Ich weiß es nicht’ steht. Wer zu diesem Eingeständnis nicht fähig ist, wird niemals etwas lernen. Und ich rühme mich der Fähigkeit, lernen zu können, Burx.” Er stand wieder auf. „Schick Krieger nach Drygulch. Sie sollen versuchen, die Donnerechsen einzufangen. Gib ihnen alle Unterstützung, die sie brauchen, um das Problem unter Kontrolle zu bringen.” Dann sah er Kalthar an. „Hol den Talisman. Ich werde mit Lady Proudmoore reden.”
    „Wir sollten etwas tun.” Burx stampfte wieder mit dem Fuß auf, selbst als Kalthar langsam aus dem Raum ging, um zu erledigen, was Thrall ihm aufgetragen hatte. „Wir sollten nicht nur reden…”
    „Reden ist der zweite Schritt, wenn man Dinge lernen will, Burx. Ich habe vor, herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist. Jetzt geh und befolge meine Anweisungen.”
    Burx wollte etwas erwidern, aber Thrall unterband es.
    „Schweig, Burx! Du hast deine Position mehr als klar gemacht. Selbst du wirst mir zustimmen, dass die Probleme von Drygulch im Moment dringlicher sind. Jetzt geh und tu, was ich dir aufgetragen habe, bevor unsere Farmen noch tatsächlich verwüstet werden.”
    „Selbstverständlich, Kriegshäuptling”, murrte Burx. Er grüßte, wie es der Bote getan hatte, und ging.
    Thrall hoffte, dass Jaina seine Verteidigung verdiente, und tief in seinem Herzen wusste er, dass es so war.
    Aber wenn nicht Jaina Proudmoore die Bäume gestohlen und die Donnerechsen freigelassen hatte… wer dann?
     
     
    ACHT
     
    Lorena wurde von Duree, der verrückten alten Zofe, die die Angelegenheiten von Lady Proudmoore regelte, in deren Gemach geführt. Doch der Raum war leer.
    Lorena wirbelte zu Duree herum, die sie um einen ganzen Kopf überragte und fragte: „Wo ist sie?”
    „Sie wird bald zurück sein, grämt Euch nicht. Sie ist vor einer Stunde gegangen, um sich mit diesem Ork-Kriegshäuptling zu treffen. Sie sollte jeden Moment wieder zurück sein.”
    Verärgert fragte Lorena: „Sie trifft sich mit Thrall?”
    Duree legte ihre Hand auf den Mund. „Oh, meine Liebe, ich durfte das gar nicht erzählen. Vergesst einfach, dass ich irgendetwas gesagt habe. Würdet Ihr das bitte tun, meine Teure?”
    Der Oberst blieb ihr die Antwort schuldig. Stattdessen verzog sie ihr kantiges Gesicht und gab ein Knurren von sich, weil sie wollte, dass die alte Frau endlich das Zimmer verließ. Sie hatte Erfolg mit ihrer Drohgebärde, denn Duree preschte förmlich aus der Kammer, so überhastet, dass ihr fast die Brille von der Nase rutschte.
    Einen Moment später erschien Kristoff. „Oberst. Duree sagte, Ihr wolltet Meldung machen.”
    Lorena schaute auf den Kämmerer. Wie die Zofe war auch Kristoff ein notwendiges Übel. Immerhin funktionierte eine Nation nicht nur allein durch das Militär. Eine der ersten Lektionen, die

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