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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Wagenräder rumpelten auf Pflastersteinen. Kevin schaute zum Fenster seines Meisters hinauf. Falls der alte Barde hinaussah, konnte Kevin ihn nicht erblicken.
    Kevin fühlte sich verlassen und tat sich mächtig leid.
    Er gab dem Maultier einen Tritt in die Seiten, damit es loslief. Das Tier blickte vorwurfsvoll nach hinten, bewegte sich jedoch, wenn auch zögernd, vorwärts.
    »Hey-ho, auf ins Abenteuer!« Berak lachte und begann zu singen.
    Tolles Abenteuer , dachte Kevin bitter.

2. KAPITEL
    Die Gauklertruppe ritt polternd die breite unbefestigte Straße entlang. Es war ein strahlender, freundlicher Tag fast wie aus dem Bilderbuch. Die Vögel zwitscherten, und es wehte ein angenehm leichter Wind.
    Kevin achtete kaum darauf. Er hatte alle Hände voll damit zu tun, das Maultier daran zu hindern, faul hinterherzutrödeln.
    »Hier, Junge.« Einer der Musiker, ein rotgekleideter Fiedler, der sein Instrument in einem Koffer auf den Rücken geschnallt hatte, reichte dem Bardling einen Zweig, den er von einem Busch abgebrochen hatte. »Zeig ihm den. Dann wird es weiterlaufen.«
    Der Geiger schaute ihn zwar freundlich an, doch Kevin kam es so vor, als triefe seine Stimme vor Herablassung. Der glaubt sicher, daß ich vorher noch niemals geritten bin , dachte er, brachte aber ein dünnes Lächeln zustande und preßte ein »Danke« heraus. Es half auch nichts, daß der Mann recht behielt: Solange das Maultier den Zweig aus dem Augenwinkel sehen konnte, hielt es ein munteres Tempo bei.
    Die North Road führte eine Zeitlang durch Buschland, dann durch Schonungen mit frischen Schößlingen, schließlich durch den richtigen Wald, der frühlingshaft grün und üppig war. Das war königliches Land, keinem Adligen verliehen, und die Straße wurde, das wußte Kevin, von königlichen Zauberern freigehalten. Doch diese einfachen, klaren Zaubersprüche dürften wohl kaum tief in die Wildnis zu beiden Seiten reichen. Der Bardling tat zwar so, als sei er diese Strecke schon hundertmal gereist, doch fragte er sich unwillkürlich, ob sich im Unterholz wohl Banditen, dunkle Kreaturen, Ungeheuer oder sogar noch Schlimmeres verbargen.
    Ach Unsinn! Jetzt ließ er sich von dem Gehabe des Meisters anstecken! Es war Wald, nichts weiter als Wald.
    In diesem ruhigen Grün gab es nichts Bedrohliches zu entdecken.
    Er ließ den Zweig sinken, und sofort ging das Maultier langsamer. Kevin winkte mit dem Zweig. Als das nichts fruchtete, zog er dem Tier damit heftig einen über den Leib. Das Maultier grunzte überrascht auf, fiel in einen holperigen Trab, und überholte die Wagen und die meisten Reiter. Der überraschte Bardling wurde schmerzhaft im Sattel durchgeschüttelt, während die Laute gegen seinen Rücken schlug. Einen Moment wünschte Kevin, er hätte sie in ihrem Koffer gelassen, statt sie in die Hülle zu tun, weil er so schneller an sie herankam. Während er um Steigbügel und Balance kämpfte, glaubte er, leises Gekicher aus der Truppe zu hören.
    Dann fiel das Maultier plötzlich wieder in seine leichte Gangart zurück. Kevin wäre beinah mit der Nase auf dem Hals des Tieres gelandet. Als er sich diesmal im Sattel aufrichtete, hörte er das erstickte Gelächter ganz genau.
    Ohne ein Wort zu sagen, ordnete er sich mit dem Maultier wieder in den Trupp ein.
    Obwohl die Gaukler um ihn herum freundlich plauderten und sangen, drang nach diesem Vorfall absolut kein Wort mehr über Kevins Lippen. Er hatte bereits genug für ihre Unterhaltung gesorgt!
    Es hob seine schlechte Stimmung auch nicht gerade, daß er jedesmal, wenn jemand in seine Richtung schaute, praktisch die Gedanken der Person hören konnte. Armer kleiner Junge, bist ganz auf dich allein gestellt!
    »Ich bin kein Baby!« murrte er leise.

    »Was meinst du?« Eine dickliche, mütterliche Frau, die in ihrer gelben Kleidung wie ein Butterfaß aussah, trieb ihr Pferd neben sein Maultier. »Ist irgend etwas nicht in Ordnung mit dir, Kind?«
    »Ich bin kein Kind.« Kevin bemühte sich um einen gemessenen Tonfall. »Zugegeben, ich bin zwar noch kein ganzer Barde, aber ich bin Schüler von …«
    »O, schon gut, dann eben Bardling!« ihr Lächeln wirkte so belustigt, daß Kevin ihr am liebsten zugerufen hätte: Laß mich in Ruhe! Statt dessen fragte er so ruhig wie er konnte:
    »Wie weit ist es eigentlich noch bis zur Burg des Grafen Volmar?«
    »Oh, ein oder zwei Tagesritte, nicht mehr. Das hängt vom Wetter ab.«
    »Bleiben wir auf dieser Straße?«
    »Na selbstverständlich! Wir können

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