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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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war sich Kevin seines Heldentums nicht mehr so sicher. Er war müde und spürte die Anstrengung des Ritts in den Knochen. Hungrig war er auch. Hätte er nur daran gedacht, etwas zu essen mitzunehmen! Das Maultier war zwar nicht allzu glücklich mit seinen Happen Gras und Blättern, aber es kam wenigstens damit aus, während die paar Handvoll der Beeren, die er als eßbar kannte, kaum seinen Magen gefüllt hatten.
    Über ihm war der Himmel immer noch strahlend blau, während der Wald zu beiden Seiten schon beinah schwarz wurde. Aus der Erde stieg allmählich die Kälte hoch. Kevin erschauerte und lauschte dem Gezwitscher der Vögel, die sich zur Nacht einrichteten, und dem schwachen, geheimnisvollen Rascheln und Huschen, das von kleineren Tieren stammen konnte oder … anderen Dingen. Er erschauerte erneut und ermahnte sich, nicht albern zu sein. Vermutlich war er schon auf Graf Volmars Land, und in der Nähe der Burg würde es nichts Gefährliches geben.
    Jedenfalls hoffte er das.
    »Wir werden heute nicht mehr viel weiter kommen«, sagte er zögernd zu seinem Muli. »Wir sollten uns besser einen Lagerplatz suchen.«

    Wenigstens hatte er Feuerstein und Stahl in seinem Beutel. Nachdem Kevin eine Zeitlang in dem dämmrigen Licht herumgestolpert war, hatte er genug trockene Zweige gesammelt, um mitten auf einer felsigen Lichtung ein angenehmes kleines Lagerfeuer zu entfachen.
    Das flackernde Licht warf tanzende Schatten auf die Bäume ringsum, während sich der Bardling vor die Flammen hockte und die Wärme genoß, die ihn langsam durchströmte.
    Das Feuer nahm der Kälte ihre Schärfe. Doch es änderte nichts an der Tatsache, daß er immer noch erschöpft und so hungrig war, daß sein Magen weh tat. Der Bardling versuchte diese unangenehme Situation zu ignorieren, indem er die Laute auspackte und Tonleitern übte.
    Kaum hatte er aufgehört zu spielen, senkte sich die Nacht über ihn. Das kleine Feuer allein reichte nicht aus, die Finsternis zurückzuhalten, und die zirpenden und raschelnden Geräusche des Waldes konnten die bleierne Stille nicht brechen. Kevin stimmte tapfer die heitere Melodie von ›Der Müllersbursche‹ an. Doch die Töne, die in der Herberge so strahlend und lebhaft geklungen hatten, wirkten hier draußen schwach und verloren. Kevin wurde langsamer, dann hielt er inne. Einen Moment saß er nur lauschend da und spürte, wie die Gleichgültigkeit des Waldes schwer auf ihm lastete. Es kostete ihn einige Mühe, aufzustehen und die Laute zurück in ihren Koffer zu legen, wo sie vor dem herankriechenden nächtlichen Nebel sicher war. Diese netten, langweiligen, sicheren Tage damals in der Herberge erschienen ihm jetzt gar nicht mehr so unattraktiv …
    Ach Unsinn! Was fiir ein Held bist du denn, wenn du dich vor ein bißchen Einsamkeit fürchtest?
    Kevin wurde klar, daß er nie zuvor in seinem ganzen Leben allein gewesen war, wirklich allein. Gegen das Heimweh ankämpfend, löschte der Bardling das Feuer und hüllte sich erneut in seinen Mantel ein.
    Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis die Erschöpfung sein Elend endlich übermannte, und er in einen unruhigen Schlaf fiel.
    Höhnisches Gelächter schreckte ihn hoch. Kevin setzte sich kerzengerade auf und starrte in Augen hinein, die in der Dunkelheit unheimlich grün glommen.
    Dämonen!
    Nein, nein! Was auch immer diese Wesen waren, sie waren nicht dämonisch. Nach dem ersten Schreck erkannte Kevin die Gesichter, die zu den Augen gehörten, und schnappte erstaunt nach Luft. Das Völkchen, das ihn umgab, war groß und graziös, ein bißchen zu graziös, zu schlank, um menschlich zu sein. Hellblondes Haar umrahmte helle, feingliedrige, wunderschöne Gesichter mit glühenden, schrägen Augen. Es war eine kalte Schönheit.
    »Elfen …« murmelte Kevin staunend.
    Selbstverständlich hatte er schon von ihnen gehört, wie alle Menschen. Angeblich sollten sie sogar gemeinsam mit Menschen auf König Ambers Land leben, wenn auch hier und dort gelegentlich Mißverständnisse zwischen den beiden Rassen aufkamen. Aber Kevin hatte noch nie einen aus dem Elfenvolk zu Gesicht bekommen, weder einen Weißen noch einen Dunklen, weder gut noch böse, ja, er hätte sich nie träumen lassen, daß es jemals geschehen würde.
    »Nun seht, wie schlau das Kind ist!« Die elfische Stimme war so klar wie Kristall und kalt vor Spott.
    »Schlau in einer Hinsicht, wenigstens!« sagte ein anderer.
    »Doch ansonsten ist er so dumm!« höhnte ein dritter.

    »Seht nur, wie er auf dem

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