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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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wohl kaum mit den Wagen quer durch den Wald fahren! Abgesehen davon wäre das auch dumm: Die North Road führt direkt zur Burg. Das ist sehr bequem.«
    »Allerdings«, stimmte Kevin zu, während er angestrengt nachdachte. Er hatte nicht zu hoffen gewagt, daß die Burg so leicht zu finden sein würde, selbst für jemanden, der noch niemals zuvor dagewesen war. Für jemanden, der möglicherweise zufällig allein reiste.

    In dieser Nacht errichteten die Gaukler ein kreisförmiges Lager. Ihre Lieder und das Feuer drängten die Schatten des Waldes zurück. Das Abendessen hatte aus Käse und nur leicht muffigem Brot aus der Herberge bestanden, aus Wasser von einem nahegelegenen Fluß und aus Kaninchen, die die älteren Kinder mit ihren Schlingen gefangen hatten. Kevin saß auf einem abgestorbenen Ast beinah im Finsteren und beobachtete den fröhlichen, lauten Kreis mit einem Anflug von Neid. Wie war es wohl, einer Gruppe wie dieser anzugehören? Vermutlich waren sie alle miteinander verwandt, eine große, ausgelassene, glückliche Familie.
    Aber dann erinnerte sich der Bardling daran, daß sie nur Gaukler waren, fahrendes Volk, dessen musikalisches Talent nicht ausreichte, um jemals Barden werden zu können. Er sollte sie bedauern, nicht beneiden. Vielleicht beneideten sie ihn ja sogar …?
    Nein. Zwei der Frauen tratschten gerade über ihn, da war er sicher. Sie schauten ab und zu zu ihm hinüber und kicherten hinter vorgehaltenen Händen. Kevin straffte sich und versuchte, einen hoheitsvollen Ausdruck in sein Gesicht zu legen. Unglücklicherweise brach in diesem Moment der Ast durch, auf dem er saß, und der Bardling landete in einer Wolke modrigen Staubs im Dreck.
    Wie zu erwarten war, schauten daraufhin alle aus der Truppe zu ihm hin. Und genauso vorher sagbar war ihr Gelächter. Kevin rappelte sich auf. Sein Gesicht brannte vor Scham. Er hatte genug davon, wie ein Baby behandelt und ausgelacht zu werden und sich wie ein Narr zu fühlen!
    »Hey, Bardling!« rief Berak. »Wohin gehst du?«
    »Schlafen«, erwiderte Kevin knapp.
    »Da draußen in der Finsternis? Es wäre wärmer – und sicherer – hier bei uns.«
    Kevin tat so, als habe er das nicht gehört. Er wickelte sich in seinen Mantel und machte es sich, so gut es ging, zum Schlafen bequem. Der Boden war härter, als er erwartet hatte. Bei den Gauklern wäre es wirklich bequemer gewesen.
    Doch er wollte ja gar nicht schlafen … jedenfalls nicht richtig … Er war nur einfach vom Ritt des Tages ein bißchen müde.

    Kevin schrak aus dem Schlaf hoch, so steifgefroren, daß er sich kaum bewegen konnte. Was … Wo …? Um ihn herum war nur nachtschwarzer Wald, doch über sich konnte er Flecken des blassen, blaugrauen Himmels zwischen dem Baldachin aus Blättern erkennen. Es war nicht mehr lange bis zum Tagesanbruch. Er rappelte sich hoch, trat ein bißchen auf der Stelle, um sich aufzuwärmen, zuckte zusammen, als sein Körper sich beschwerte, und hob dann seine Laute auf. Sie hatte sicher und trocken in ihrem Koffer gelegen und keinen Schaden erlitten.
    Hör auf, herumzutrödeln! ermahnte er sich.
    Die Gaukler würden jeden Augenblick aufwachen, und dann war es zu spät. Kevin hockte sich hinter einen Baum, um den Bedürfnissen seines frierenden Körpers nachzukommen, und schlich dann auf Zehenspitzen dorthin, wo die Pferde und sein Maultier angebunden waren.
    Eines der Pferde schnaubte zwar, aber zu seiner Erleichterung wieherte keins von ihnen. Obwohl seine Hände steif gefroren waren, gelang es dem Bardling, sein Maultier aufzuzäumen und zu satteln. Für einen Moment zögerte er unsicher, schaute zurück auf das schlafende Lager und fragte sich, ob er wirklich das Richtige tat.
    Natürlich ist es das Richtige! Ich will nicht, daß der Graf mich für ein Baby hält, das nicht auf sich selbst aufpassen kann.
    Kevin führte das Maultier so leise wie er konnte die Straße hinunter, bis das Lager nicht mehr zu sehen war, und schwang sich dann in den Sattel.
    »Komm, Muli«, flüsterte er. »Wir haben einen langen Weg vor uns.«

    Die Gaukler mußten seine Abwesenheit jeden Moment entdecken. Doch behindert durch ihre Wagen und Kinder, würden sie ihn niemals einholen können. Kevin trieb das Maultier an, das, aufgemuntert von der immer noch kalten Luft, tatsächlich in einen tänzelnden Schritt verfiel. Der Bardling richtete sich stolz im Sattel auf.
    Endlich! Jetzt fühlte er sich wie ein Held, der einem Abenteuer entgegenritt.

    Bei Einbruch der Dunkelheit jedoch

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