The Black Game Teil 2
hätten, geschweige denn nackt. Ich widerstand dem Impuls, ihn in meine Arme zu ziehen, als er an mir vorbeiging.
„Sarah war so nett, mir Bescheid zu sagen, dass du wieder in der Stadt bist und mich wiedersehen möchtest.“ Sein Arm streifte leicht meinen und ich glaubte, Funken sprühen zu sehen.
„Ja, das stimmt“, entgegnete ich und schloss die Tür. „Sarah ist mir oft einen Schritt voraus.“ Ich wusste plötzlich nicht mehr, was ich sagen sollte, und blieb neben der Tür stehen.
„Hattest du Zeit nachzudenken?“, fragte er und kam einen Schritt auf mich zu.
„Das hatte ich“, bestätigte ich.
„Und zu welchem Schluss bist du gekommen?“ Die Anspannung in seiner Stimme war unüberhörbar. Jetzt war der Moment gekommen, an dem ich entscheiden musste, ob ich die Vergangenheit wirklich ruhen lassen konnte. Nur wenige Schritte trennten mich von Devon, doch anstatt näher zu ihm zu gehen, lief ich zum Sofa und ließ mich darauf nieder. Ich traute mir selbst nicht in seiner Gegenwart. Außerdem ging dieses Gespräch einfach viel zu schnell.
„Es ist schwer zu begreifen, wie man sich so in den Extremen verlieren kann wie du“, begann ich und sah ihn erwartungsvoll an.
„Du kennst mich. Hattest du ernsthaft vermutet, dass ich bisher ein biederes Sexualleben geführt habe?“
„Nein, aber dass es solche Ausmaße angenommen hat, hat mir ehrlich gesagt Angst gemacht. Bist du sicher, dass es dir reichen kann, nur mit mir zusammen zu sein?“ Meine Worte spiegelten meine inneren Zweifel wider, ob Devon nach dieser Überdosis an sexuellen Extremen tatsächlich zu einem langweiligen Alltag übergehen konnte.
Ich dachte unwillkürlich an Olivia und Tom, deren Sexualleben jetzt zwar noch eine letzte Total-Therapie bekam, aber im Prinzip schon scheintot war. Auf Devons Gesicht breitete sich ein Schatten aus.
„Es reicht mir schon seit geraumer Zeit“, erinnerte er mich eindringlich. „Ich sehe da keine Probleme. Meine Zeit in der Black Lounge ist ein für alle Mal vorbei, und nicht nur das, meine Einstellung zu diesem Thema hat sich völlig geändert.“
„Du hast zwar gesagt, dass du nicht mehr gespielt hast, seitdem wir uns treffen“, fuhr ich fort. „Und auch, dass du es nicht mehr tun möchtest. Doch wenn es dir tatsächlich so viel bedeutet hat, kann ich nicht recht daran glauben, dass du es wirklich aufgeben kannst.“
Er sah mich lange an. „Es ist vorbei“, wiederholte er. „Und für dich gebe ich es gern auf.“ Er war mit ein paar langsamen Schritten zu mir gekommen, während er gesprochen hatte.
„Ich will dich“, flüsterte ich. Er war mir so nah, dass ich in diesem Moment nichts anderes wollte, als mich an ihn zu lehnen und seinen warmen Körper zu spüren.
Devons erleichtertes Seufzen fesselte mich. „Was hat deine Meinung geändert?“
„Ich habe beschlossen, mein Leben zu ändern und mehr Risiken einzugehen“, entgegnete ich lächelnd.
„Und wie bist du zu dieser Erkenntnis gelangt?“, fragte er und ich sah die Erleichterung in seinem Gesicht.
„Ich habe George wiedergetroffen und festgestellt, dass es die beste Entscheidung gewesen war, nicht mehr mit ihm zusammen zu sein. Ich wäre mit ihm nicht glücklich geworden. George ist ein Idiot und ich habe das einfach nie erkannt.“
„Aha!“ Devon grinste. „Da bin ich ja froh, denn so hatte ich die Gelegenheit, dich überhaupt kennenzulernen. Wäre George nicht so entschlussfreudig, hättest du Minnesota vermutlich niemals verlassen.“
„Das stimmt. Trotzdem bin ich jahrelang einem Traum hinterhergerannt, der niemals im Leben wahr werden konnte. Jahrelang habe ich mich eingeigelt und meine Lebenszeit damit vergeudet, einer verpassten Chance hinterherzutrauern, und ich habe so viele Gelegenheiten verpasst, etwas zu erleben.“ Ich sah ihn entschlossen an.
„Ich bin beeindruckt“, erwiderte Devon jetzt. „Das klingt, als ob du mich verstehst.“
„Vielleicht tue ich das“, sagte ich langsam. „Aber ich glaube nach wie vor, dass du schon ein paar Schritte zu weit auf diesem Weg gegangen bist. Ich habe beschlossen, mein Leben zu leben und Risiken einzugehen. Ich will mit dir zusammen sein, auch wenn uns niemand auf der Welt garantieren kann, dass das wirklich gut geht. Ich will mich endlich lebendig fühlen. Vielleicht schaffen wir es ja gemeinsam, einen gesunden Mittelweg zu finden, irgendwo zwischen Langeweile und Todesangst.“ Ich war ganz nah an Devon herangetreten.
Er musterte meine entschlossene
Weitere Kostenlose Bücher