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The Black Game Teil 2

The Black Game Teil 2

Titel: The Black Game Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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Entschluss gefasst, nach New York zu ziehen. Nach dem Schock mit Devon hatte ich mich ebenso verkrochen und war nach Mankato geflüchtet. Ich schüttelte den Kopf. Dieser Irrsinn musste ein Ende haben.
    „Anya?“ Die dunkle Stimme in der Gegenwart klang überrascht, was mich nicht wunderte. Wenn der Mensch, den ich vor vielen Jahren aus meinem Leben verbannt hatte, plötzlich ungebeten vor mir stehen würde und das auch noch mitten in der Nacht, hätte ich mich auch gewundert.
    „Hi, George“, sagte ich völlig perplex und immer noch versunken in schmerzhafte Erinnerungen und überraschende Erkenntnisse.
    Er sah noch fast genauso aus, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Er war nur größer geworden und breiter. Sein Gesicht hatte die Spuren der Jugend verloren, was sicher auch an dem Bart liegen mochte, den sich George hatte wachsen lassen. Vor mir stand nicht mehr der Junge, in den ich einmal verliebt gewesen war, sondern ein Mann. Auf seinen Schultern klebten ein paar Hobelspäne und er war über und über von feinem Holzstaub bedeckt.
    „Komm rein!“, sagte er, als er die Überraschung verdaut hatte, dass ihm seine Ex-Freundin mitten in der Nacht einen Besuch abstattete.
    „Meine Mutter hat erzählt, dass ihr wieder hergezogen seid“, begann ich mein plötzliches Auftauchen zu erklären, während ich seiner Einladung folgte und das Haus betrat. Etliche Strahler beleuchteten die Baustelle, das Ende der Umbauarbeiten schien noch weit entfernt zu sein.
    „Ja, dein Vater ist eine Riesenhilfe. Ohne ihn wäre ich nicht so gut vorangekommen. Du hast Glück, dass du mich hier antriffst, normalerweise schlafe ich um diese Zeit, aber wenn ich mich nicht ein bisschen mehr ranhalte, werde ich nie fertig. Wie geht es dir? Dein Vater erzählt immer stolz von deinem Job bei TC und deiner Wohnung in Manhattan.“
    „Es läuft gut“, sagte ich. „Der Job ist stressig, aber New York ist eben New York, da ist das Leben ein wenig schneller als hier.“
    „Ja“, sagte George. „Hat mich gewundert, dass du nach New York gegangen bist. Ich hätte nie erwartet, dass du dich jemals so weit von Mankato entfernst.“ Er ließ sich auf einen Stuhl in einer Ecke nieder und bot mir mit einer Handbewegung den anderen an. „Magst du ein Bier?“, fragte er.
    Ich nickte, während ich überlegte, was ich jetzt sagen sollte. George öffnete einen kleinen Kühlschrank hinter sich und nahm zwei Bier heraus. Als er mir die kalte Flasche reichte, versuchte ich ihm in die Augen zu sehen und zu begreifen, warum dieser Mann mein Leben verändert hatte und wieso ich überhaupt zugelassen hatte, dass es so weit gekommen war. Ich hatte ihn nie mit meinen Gefühlen konfrontiert und meinem Frust über das plötzliche Ende unserer Beziehung. Wir waren mit einem lauten Knall auseinandergegangen, als ich die Haustür vor seiner Nase zugeschlagen hatte.
    „Du hast mich vor den Trümmern meiner Lebensplanung sitzen lassen. Da bin ich so weit weggelaufen, wie ich konnte“, sagte ich ehrlich und nahm einen großen Schluck.
    „Ich würde gern sagen, dass es mir leidtut, aber das tut es nicht.“ George legte den Kopf in den Nacken und seufzte. Es schien ihn nicht zu überraschen, dass ich ihn mit Vorwürfen konfrontierte. „Es war sicher keine galante Art zu gehen, das gebe ich zu, aber es war das Beste, was ich machen konnte.“ Er beugte sich wieder vor. „Du hast mein Leben verplant und darauf hatte ich keine Lust.“
    „Ich weiß“, erwiderte ich. „Du hast mir allerdings nie gesagt, dass es dich stört.“
    „Das war ein Fehler, ich weiß, aber ganz ehrlich, wir waren Teenager. Was wussten wir schon darüber, wie man eine funktionierende Beziehung führt. Ich war viele Jahre unterwegs und gelernt habe ich dabei vielleicht nichts Anständiges in deinen Augen, aber eine Sache habe ich ziemlich schnell begriffen.“
    „Und die wäre?“ Ich sah ihn erwartungsvoll an.
    „Das Leben ist zu kurz, um es nach einem durchgeplanten Schema abzuarbeiten. Plane nichts und rechne jeden Tag mit allem Möglichen.“
    „Das ist dein neues Lebensmotto?“, fragte ich überrascht davon, dass uns diese Erfahrung zu ganz unterschiedlichen Lebenswegen geführt hatte.
    „Ja“, erwiderte er schnell.
    „Und bist du jetzt mit Leslie glücklich?“
    „Meistens schon. Es gibt keine Beziehung, in der man immer und zu einhundert Prozent glücklich ist. Du kannst sie bald selbst kennenlernen, sie kommt mit den Kindern nach, sobald das Haus fertig ist.“
    „Wie

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