Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Black Game Teil 2

The Black Game Teil 2

Titel: The Black Game Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
Vom Netzwerk:
zurechtgelegt und versucht vorzustellen, wie das Gespräch mit Devon verlaufen würde.
    „Und ich weiß auch schon, was“, frohlockte Sarah.
    „Wie bitte?“ Ich sah sie überrascht an, als sie mit einem lauten Seufzen ihre Tasche absetzte.
    „Du willst dich mit Devon treffen und ihm deine unendliche Liebe schwören“, sagte sie und verzog kokett die Lippen.
    „Sarah!“, sagte ich drohend, doch sie sah viel zu reizend aus, um ihr böse zu sein.
    „Du hast ihm also verziehen?“
    „Ja, vielleicht, auf jeden Fall möchte ich mit ihm reden.“
    „Gute Entscheidung“, erwiderte Sarah. „Und weil ich eine gute Freundin bin, habe ich mir natürlich längst gedacht, dass es das Beste ist, wenn du dich noch einmal mit Devon triffst, damit ihr überhaupt erst einmal über das vergangene Wochenende redet. Davonzulaufen löst die Probleme nämlich nicht, aber das hast du inzwischen ja endlich selbst begriffen.“
    Warum hatte ich Sarah nur von der nächtlichen Begegnung mit George erzählt? Sie hatte es natürlich nicht lassen können, die Sache ausgiebig auszuwerten.
    „Was hast du getan?“, fragte ich misstrauisch.
    „Ich habe Devon heute Bescheid gesagt, dass wir gegen zwanzig Uhr hier eintreffen und dass du ihn gern wiedersehen möchtest. Er müsste eigentlich jeden Moment hier sein.“ Sie sah auf ihre Armbanduhr. „Vielleicht gehst du dich lieber noch einmal frisch machen, bevor er eintrifft. Du hast schließlich ein paar Stunden im Flieger gesessen.“
    „Wie bitte?“, fragte ich empört. „Woher hast du überhaupt seine Nummer?“
    „Anya, Schatz, ich arbeite bei Perfect Male Model , ich kriege die Nummer von jedem Mann in dieser Stadt heraus. Und jetzt beeil dich ein bisschen! Devon kommt bestimmt gleich.“
    „Ähm, danke“, sagte ich und zog meinen Schlüssel aus der Tasche.
    „Keine Ursache und viel Glück“, rief mir Sarah zu, bevor sie die Tür hinter sich schloss.
    Als mich die Stille meines Apartments umgab und ich in den Moment eintauchte, in dem ich diese Räume vor einigen Tagen verlassen hatte, schwand plötzlich mein Mut.
    Was würde Devon sagen, wenn wir uns wiedertrafen? Hatte er vielleicht schon mit mir abgeschlossen und sich verzweifelt einen neuen Kick in seinem Leben gesucht? Vielleicht kam er nur noch einmal vorbei, weil Sarah wieder einmal unwiderstehlich gewesen war? Die Ungewissheit kroch in mir empor.
    Ich verfrachtete meine Reisetasche ins Schlafzimmer und verzog mich ins Bad. Als das heiße Wasser an mir herabfloss, ließ ich mir Zeit, meine Begegnungen mit Devon noch einmal Revue passieren zu lassen.
    Unser erstes Treffen im Büro fiel mir wieder ein, als Devon beschlossen hatte, mich zu seiner neuen Errungenschaft für das Black Game zu machen, und dann unser Wiedersehen im New York Palace. Schmunzelnd dachte ich daran zurück, wie sehr ich mich damals gegen seine Anziehungskraft gewehrt hatte.
    Erst als ich in Lebensgefahr geschwebt hatte, war ich bereit gewesen, mich auf ihn einzulassen, auch wenn die Bedingungen, die er gestellt hatte, nicht meinen Wünschen entsprachen. Wenn ich ehrlich war, musste ich mir eingestehen, dass ich selbst nie wirklich daran geglaubt hatte, dass ich es schaffen könnte, meine Gefühle außen vor zu lassen. Er wollte keine Beziehung und ich hatte leichthin zugestimmt, weil die Verlockung einfach zu groß gewesen war.
    Ich hatte es nie bereut. Der Sex mit Devon war eine Offenbarung gewesen, und nicht nur das, sein ganzer Lebensstil hatte mich zum Nachdenken gebracht. Die Begegnung mit George hatte mir endgültig die Augen geöffnet. Wenn ich mehr haben wollte, musste ich mehr riskieren, auch wenn die Gefahr bestand, dass mein Herz gebrochen wurde. Besser das, als mein Leben zu verpassen.
    Ich verließ die wohltuende Wärme des heißen Wassers, trocknete ich mich ab und zog frische Kleidung an. Ein dumpfer Ton klang durch mein Apartment und mein Herz blieb beinahe stehen. Devons ungeduldiges Klopfen erkannte ich sofort.
    Schnell lief ich zur Tür, als ob ich es plötzlich nicht mehr erwarten konnte, ihn wiederzusehen.
    Als ich die Tür öffnete und ihn tatsächlich vor mir stehen sah, verschlug es mir den Atem. Er trug dunkle Kleidung, so wie er es meistens tat, als wenn er genau wusste, wie gut ihm dieser Farbton stand.
    „Hi, Anya“, sagte er. Seine Augen leuchteten fröhlich, doch er hatte einen ernsten Zug um die Lippen, der mir seine Anspannung verriet.
    „Komm rein“, sagte ich seltsam gestelzt, als wenn wir uns noch nie gesehen

Weitere Kostenlose Bücher