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The Bone Season - Die Träumerin (German Edition)

The Bone Season - Die Träumerin (German Edition)

Titel: The Bone Season - Die Träumerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Shannon
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ausgestreckt lag der Mann im Gras. Seine Atmung war flach. Mir blieben dreißig Sekunden, um ihn auf die Beine zu kriegen, oder wir würden ihn zurücklassen müssen. »Geh schon vor«, sagte ich dem Wächter, »und sag ihnen, dass ich gleich komme. Kannst du den Tunnel öffnen?«
    »Nicht ohne dich.« Er musterte den Verwundeten. Unmöglich zu sagen, was er dachte. »Beeil dich, Paige.«
    Begleitet von Michael machte er sich auf den Weg, während ich mich neben den Mann kniete. Er lag mit geschlossenen Augen auf dem Rücken und hatte die Hände auf der Brust gefaltet. Wäre da nicht seine Scion-Uniform gewesen, hätte man ihn für eine Statue halten können, doch die rote Krawatte und der schwarze Anzug waren blutgetränkt. Als ich seinen Puls fühlte, öffnete er ein Auge. Mit erstaunlicher Kraft schlossen sich die mit Ringen geschmückten Finger um meine Hand.
    »Du bist dieses Mädchen.«
    Ich blieb ruhig. »Wer sind Sie?«
    »Brieftasche, sieh nach.«
    Nach kurzer Suche zog ich eine Lederbrieftasche aus seinem Jackett. Darin befand sich ein Ausweis der Regierung. »Sie arbeiten für Weaver«, stellte ich leise fest. »Sie kranker Mistkerl. Sie haben das ermöglicht, das alles hier. Hat er Sie geschickt, damit Sie mir beim Sterben zusehen? Um die Hölle zu überwachen, in die Sie uns geschickt haben?«
    Im Prinzip war er ein Niemand, zumindest sagte sein Name mir nichts. »Sie werden alles … zer-zerstören.« Feuchtes Blut klebte an seinen Lippen.
    »Wer?«
    »Diese K-K reaturen.« Angestrengt holte er Luft, bis es tief in seiner Brust rasselte. »Such … such Rackham. Such ihn.«
    Kaum waren die Worte ausgesprochen, starb er. Ich hielt noch immer seine Brieftasche in der Hand. Die plötzliche Kälte ließ mich zittern.
    »Paige?«
    Nick war zurückgekommen. »Er war einer von Scion.« Erschöpft schüttelte ich den Kopf. »Langsam begreife ich gar nichts mehr.«
    »Ich auch nicht. Irgendjemand spielt mit uns, sötnos . Wir wissen nur noch nicht, was für ein Spiel das ist.« Er drückte meine Hand. »Komm.«
    Ich ließ mich von ihm hochziehen. Sobald ich auf den Füßen stand, hörte ich den Schuss. Meine Anspannung stieg. Die Abgesandten . Offenbar hatten sie das Tor erreicht. Gleichzeitig zog ein merkwürdiges Signal durch den Æther. Vier Gestalten mit gelben Augen kamen auf uns zu. »Rephs«, stellte ich fest und setzte mich in Bewegung. »Lauf, Nick. Lauf! «
    Er gehorchte wortlos. Unsere Stiefel trommelten auf die kalte Erde, doch die Rephs waren dicht hinter uns, und sie waren schneller. Hastig zog ich ein Messer aus meinem Rucksack und wirbelte herum, um es in das nächstbeste Auge zu bohren, als Terebell Sheratan meine Hand abfing. »Terebell«, rief ich keuchend, »was willst du?«
    Sie sah mich durchdringend an. Neben ihr standen Pleione, Alsafi und eine junge weibliche Reph, die ich nicht kannte. Und dahinter entdeckte ich, in einem zerfetzten, blutverschmierten Shirt, Dani. Als ich sie sah, fiel mir ein Stein vom Herzen.
    »Wir haben dir deine Freundin gebracht«, erklärte Terebell. Das Licht in ihren Augen war trüb. »Hier würde sie nicht lange überleben.«
    Ohne auf einen von uns zu achten, humpelte Dani an mir vorbei, um sich den letzten Nachzüglern anzuschließen. Ihre Brille war verschwunden, und sie sah aus wie der Tod auf Beinen. »Was erwartet ihr als Gegenleistung?«, fragte ich wachsam. »Einen Platz im Zug wohl kaum.«
    »Falls wir mitkommen wollten, könntest du uns nicht davon abhalten. Wir alle haben Menschenleben gerettet. Wir haben dir deine Freundin gebracht und die NVD aufgehalten. Du schuldest uns etwas.« Alsafi starrte mich finster an. »Zu deinem Glück sind wir nicht an die Zitadelle gebunden, Traumwandlerin. Wir sind wegen Arcturus hier.«
    »Er kommt zu euch, wenn er so weit ist.« Noch brauchte ich den Wächter.
    »Dann überbringe ihm eine Nachricht: Sobald ihr fort seid, soll er sich auf der Lichtung mit uns treffen. Wir werden dort auf ihn warten.«
    So schnell wie sie aufgetaucht waren, waren sie auch wieder weg. Sie verschwanden in der Dunkelheit wie Staub im Schatten – auf der Flucht vor der unausweichlichen Rache der Sargas. Ich hingegen drehte mich um und lief zur Trainingsfläche, auf der zwei Buntglaslaternen entzündet worden waren.
    Hierherzukommen war der einfache Teil gewesen. Nun musste ich die ganzen Leute in den Tunnel und zum Zug führen.
    Inzwischen hatten sich auch die letzten Nachzügler am Rand der Betonfläche versammelt – allerdings an

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