The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
hätte er Ringelreihen auf einer Wiese getanzt, auch wenn darin nichts Heldenhaftes lag. Aber wer wollte unter diesen Umständen ein Held sein?
Arels Augen waren inzwischen glasig geworden.
„Besser?“
Sein Liebster nickte matt und fragte schwach: „Bleibst du? Wenigstens für eine Weile?“
Catos Herz begann wie wild zu hämmern.
„Solange du willst, Arel.“
„Du hast Pflichten. Ich will …“
„Meine oberste Pflicht bist du, Prinzessin.“ Er rutschte zu Arel auf die Matratze und zog den zerschundenen Körper sachte an sich.
„Ich halte dich fest“, murmelte er und kämpfte gegen ein Schniefen an. „Und ich werde hier sein, falls die Schmerzen zurückkehren oder dich böse Träume plagen. Hab keine Angst, Prinzessin.“
„Keine Angst … Du bist ja da“, murmelte Arel.
Cato spürte, wie er sich neben ihm zu entspannen begann und nach einer Weile in den Schlaf glitt. Cato lag da, starrte im Schein der Lampe in Arels junges Gesicht und ließ die Nähe zu seinem Gatten auf sich wirken. Irgendwie hatte er das Gefühl, ihm würde das Herz vor lauter Liebe überfließen. Da war so viel Zuneigung und Wärme in ihm, dass er gar nicht wusste, wohin damit. Wie gern hätte er Arel geküsst, ihn gestreichelt und weit mehr mit ihm getrieben. Wenigstens konnte er ihn nun stundenlang in den Armen halten, ohne dass sein Geliebter sich dagegen wehrte. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen schlief auch er ein.
17
Das Kettenhemd klirrte und ein dumpfes Grunzen drang über seine Lippen, als ihn der Schwerthieb traf. Cato riss Pelle herum und holte seinerseits zu einem Schlag aus, der den Ork seitlich im Hals traf. Eine Sekunde später trat sein wackerer Hengst nach einem Gurrag aus.
„Macht sie nieder!“, brüllte er. „Lasst keinen entkommen.“ Wieder beschrieb seine Klinge einen tödlichen Bogen und fällte einen der Feinde. Hinter ihm erscholl ein ängstlicher Schrei. Der Gurrag hatte sich in den Hals von Yonahs Pferd verbissen und zwang das sterbende Tier zu Boden. Der Knappe bemühte sich hektisch aus dem Sattel zu gelangen, doch schon näherte sich ihm ein Ork.
„Für Halland!“
Und für Arel!
Cato gab seinem Braunen die Sporen und krachte wuchtig in den Angreifer. Sowohl der Ork als auch er gingen zu Boden, wobei er sich an einem Dorn der zusammengestückelten Orkrüstung die Wange aufriss.
„Stirb!“, heulte er und rammte dem Feind seinen Dolch mitten ins Gesicht. „Stirb! Stirb endlich!“ Voller Wut hackte er wie ein Wilder auf den zuckenden Körper ein, bis er keine Kraft mehr hatte und keuchend innehielt. Er kniete vor Anstrengung bebend zwischen lauter toten Orks. Fahrig wischte er sich über die Stirn. An so viele Gegner konnte er sich gar nicht erinnern … Endlich fiel ihm die Stille rings um ihn herum auf. Langsam hob Cato den Kopf. Seine Soldaten standen mit großen Augen und offenen Mündern da und starrten ihn an.
Ingbor war der Erste, der sich rührte und mit der flachen Klinge auf seinen Schild schlug. Einmal, zweimal … Weitere Männer folgten seinem Beispiel, einer nach dem anderen, bis das Dröhnen ihrer Kriegswaffen weit über die Karge Öde schallte.
„Mein Prinz“, flüsterte Yonah ehrfürchtig. „Ihr seid ein Berserker, ein Sturmwind in den Reihen unserer Feinde, ein Elitekrieger, ohne Schmerz und stark wie ein Bär …“
„Yonah?“
„Ja, mein von den Göttern gesegneter Prinz?“
„Halt die Klappe, Yonah.“
Cato rappelte sich auf und wandte sich angewidert von der verstümmelten Leiche des Orks ab. Was war nur in ihn gefahren? Er hob sein Schwert auf, nahm auch seinen Dolch an sich und griff nach Pelles Zügeln. Schwer lehnte er sich gegen das Pferd.
„Hört mit dem Krach auf“, befahl er dann seinen Leuten. Er fühlte sich miserabel und das war kein Grund, um ihn zu ehren.
„Prinz Cato, wir haben einen Gefangenen“, hörte er einen der Soldaten sagen.
„Wir machen keine Gefangenen“, grummelte er in das dichte Fell seines Hengstes.
„Ihr solltet Euch diesen hier ansehen. Er hat am Bein dasselbe Zeug wie Euer Angetrauter am Arm.“
Cato wirbelte auf dem Absatz herum und schaute sich suchend um.
„Dort hinten, mein Prinz.“
Er hastete zu einer Gruppe Soldaten, die um einen Ork herumstanden und ihn mit ihren Klingen im Schach hielten. Prüfend glitt sein Blick über den Feind und tatsächlich entdeckte er an dessen Bein diese seltsame schwarze Masse, die sich wie ein Muskelstrang zwischen borstigen Haaren und lederartiger Haut in
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