The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
vielen Prellungen habe ich noch gar nicht gesprochen.“ Vorsichtig begann er die einzelnen Wunden zu behandeln, trug unter Catos Blicken Salben auf und wickelte Verbände.
„Hm, was das hier allerdings ist, entzieht sich meiner Kenntnis.“ Frieso strich zögernd über die schwarze Masse, die sich in den beiden Schnittwunden auf Arels linkem Arm befand. „Das Zeug scheint die Verletzungen versiegelt zu haben. Ob das eine Art Wundbehandlung der Orks ist, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Es fühlt sich beinahe wie ein Muskel an. Auf jeden Fall hat es verhindert, dass Euer Ehemann verblutet.“
„Du willst sagen, die Orks wollten ihn am Leben erhalten?“
Frieso nickte nachdenklich. „Alle anderen Blessuren sind schmerzhaft, doch nicht tödlich.“
Cato kratzte sich müde am Bart. „Warum sollten die Orks Arel am Leben lassen wollen? Hätten sie ihn verspeisen wollen, hätten sie keine aufwendige Wundbehandlung betrieben. Es ist sonst nicht ihre Art Gefangene zu machen. Sie haben seine Schnitte verschlossen und ihm sogar eine Art Decke gegen die Kälte gegeben. Weshalb?“
„Das, mein Prinz, müsst Ihr einen Klügeren als mich fragen. Ich kann Euch lediglich sagen, dass Prinz Arel jetzt Ruhe und Schlaf braucht.“
„Ich werde bei ihm bleiben.“
„Ihr bedürft selbst der Erholung.“
„Die hole ich mir. Aber ich lasse Arel nicht allein.“
Frieso seufzte. „Wie Ihr wünscht. Dann schicke ich Euren Knappen zu Euch, damit er sich um Eure Belange kümmern kann.“
Ein Wimmern weckte ihn. Ächzend setzte sich Cato auf. Er musste an Arels Bett eingenickt sein. Der jammernde Laut wiederholte sich. Ein Gähnen unterdrückend zündete er eine Lampe an und stellte sie auf das Tischchen neben dem Bett ab. Im Schein der flackernden Kerze bemerkte er, dass Arel zu sich gekommen war.
„Hey, Prinzessin.“ Er beugte sich über seinen Liebsten und strich ihm sanft eine feuchte Haarsträhne aus dem verschwitzten, bleichen Gesicht. Arel fixierte ihn kurz, ehe sein Blick durch den kleinen Raum geisterte.
„Wo …?“
„Du bist im Ödsteig-Turm, Kleiner. Und ich bin entsetzlich wütend auf dich, Arel. Du hattest mir versprochen, auf dich aufzupassen“, sagte Cato mit einem Lächeln, um seinen Worten die Strenge zu nehmen und um sich seine Besorgnis nicht anmerken zu lassen. Arel sah schlecht aus. Furchtbar schlecht.
„Hast … mich geholt?“, stammelte seine südländische Pflanze.
„Das habe ich. Ich konnte dich doch unmöglich bei den Orks lassen.“ Catos Stimme sank zu einem Flüstern. „Das konnte ich nicht, Arel.“
Vorsichtig nahm er die rechte Hand seines Geliebten in die seine und drückte sie leicht.
„Sie haben dich ganz schön in die Mangel genommen, Kleiner.“
Er hörte Arel mit den Zähnen knirschen.
„Ich hätte niemals zulassen dürfen, dass du diese Beutelwerferei übernimmst.“
„Es war verdamm…tes Pech.“ Arel versuchte sich an einem zittrigen Lächeln. „Mir tut alles weh.“
„Kein Wunder. Du hast ein paar gebrochene Knochen und einige Löcher in deiner Haut. Und dein Dickkopf hat ebenfalls etwas abbekommen. Ich kann Frieso bitten, dir etwas gegen die Schmerzen zu geben.“
„Ja. Bitte.“
Sofort sprang Cato auf und eilte zur Tür, um zu aufzureißen. Im nächsten Moment wäre er beinahe über seinen Knappen gestolpert, der in eine Decke gehüllt auf der Schwelle lag.
„Yonah! Was treibst du da?“
„In Kriegszeiten hat sich ein Knappe zu Eurer Verfügung …“
„Jaja, schon gut. Sieh zu, dass du Frieso findest. Er soll Arel einen Trank gegen die Schmerzen bringen. Beeil dich!“, fügte er noch hinzu, obwohl Yonah bereits rannte. Besorgt kehrte Cato zu seinem Angetrauten zurück und wartete hilflos, voller Mitleid und mit ohnmächtiger Wut auf die Orks neben ihm auf den Heiler. Behutsam, als könnte er sie zerbrechen, hielt er Arels Finger umfasst, streichelte die zerschrammte Haut und brabbelte irgendwelchen Unsinn, um seine Prinzessin von den Schmerzen abzulenken.
Endlich erschien Frieso mit einem Becher in der Hand, der die Hoffnung auf Linderung enthielt. Hastig nahm Arel den angebotenen Trank an und sank dann verkrampft auf sein Kissen zurück.
„Das Mittel ist stark und wird schnell wirken. Falls Ihr nochmals meine Hilfe braucht, findet Ihr mich bei den anderen Verletzten.“ Mit einem kurzen Nicken verabschiedete sich Frieso. Cato seufzte. Dass es weitere Verletzte gab, hatte er geflissentlich verdrängt. Er hasste Krieg. Viel lieber
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