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The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

Titel: The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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war splitternackt und über und über mit Abschürfungen, Schnitten und Dreck bedeckt. Und schlimmer – er rührte sich nicht.
    „Ihr müsst nachsehen, ob er noch lebt.“
    Das wusste er selbst. Zögernd streckte er die Hand aus und suchte an Arels Hals nach einem Puls. Er konnte nichts fühlen. Catos Schultern sackten erschüttert herunter. Mühsam rang er nach Atem. Arel … Tränen stiegen ihm in die Augen.
    „Wach auf“, flüsterte er und schüttelte den kalten Leib. „Wach doch auf.“
    „Mein Prinz? Beeilt Euch.“
    Cato zog den reglosen Körper blinzelnd in seine Arme, drückte ihn an sich und bemühte sich, nicht vor innerer Qual zu schreien.
    „Arel“, flüsterte er seinem Angetrauten ins Ohr. „Arel, ich liebe dich. Komm, wach auf. Tu mir das nicht an. Arel …“ Er wiegte ihn in seinem Kummer wie ein kleines Kind in den Armen.
    „Mein Prinz!“ Ulldan stieß ihn nachdrücklich an. „Wir sollten hier lieber verschwinden. Reicht ihn mir herunter.“
    Das klang vernünftig. Trotzdem ließ Cato seinen Liebsten nur widerstrebend in Ulldans Arme gleiten und sprang dann selbst hastig aus dem Käfig. Rasch warf er seinen Umhang ab und ließ sich von dem Soldaten helfen, Arel über seine Schultern zu legen. Ulldan drapierte anschließend den Umhang um sie beide.
    „Wenn Ihr mit dem Buckel jetzt nicht wie ein Ork ausseht, weiß ich auch nicht weiter.“
    „Geh vor“, brummte Cato, der vor zurückgehaltenen Tränen kaum etwas sah. Er wollte sich irgendwo in Sicherheit niederkauern, Arel schützend umfangen, das Schicksal und die Feinde verfluchen und dann so lange heulen, bis ihm die Augen herausfielen. Das war nur möglich, wenn sie unversehrt verschwinden konnten. Plötzlich brach am nördlichen Rand des Lagers Tumult aus. Die Orks fuhren aus dem Schlaf und Cato erstarrte mit seiner leblosen Last mitten in der Bewegung. Schreiend und waffenschwingend rannten die Orks im nächsten Moment zu dem Scharmützel, das am anderen Lagerende ausgetragen wurde. Ulldan grinste Cato grimmig an.
    „Ein kleines Ablenkungsmanöver. Die anderen warten mit den Pferden. Folgt mir, mein Prinz.“
    Cato verkniff sich eine Verwünschung. Langsam bekam er eine Ahnung davon, was sein Ehemann … verstorbener Ehemann … in seinen ersten Wochen auf der Hallwacht-Feste durchmachen musste.
    Dank des Blitzangriffs konnten sie das Lager ungesehen hinter sich lassen und zu ihren Pferden gelangen. Yonah stand bei den Tieren, um sie notfalls fortzuführen, falls ein Ork sie entdecken würde.
    „Noch einer, der keine Befehle befolgen kann“, sagte Cato knurrig und ließ Arels Leib behutsam zu Boden gleiten.
    „Lebt er?“, fragte Yonah heiser vor Aufregung.
    „Nein. Hebt ihn mir auf das Pferd hinauf.“ Cato schwang sich auf Pelles Rücken und ließ sich Arel in den Sattel reichen. Wenig später trabten sie eilig in die Nacht hinein, wo sie später die übrigen Soldaten antrafen, die für das Ablenkungsmanöver gesorgt hatten.
     
     
    Sie hatten nur einmal kurz angehalten, um Arel in eine Decke zu hüllen. Cato widerstrebte es, seine nackte Leiche bis zum Ödsteig-Turm in den Armen zu halten. So presste er seinen Liebsten an sich, folgte blind und taub den Soldaten und registrierte lediglich am Rande, dass Ingbor drei Soldaten abstellte, die ihnen als Nachhut folgten. Cato musste zugeben, dass er an eine solche Vorsichtsmaßnahme nicht mehr gedacht hatte. Sein Verstand schien wie betäubt zu sein und kreiste lediglich um das stille Bündel, das er fest umklammerte.
    Irgendwann auf diesem Ritt hatte er zu weinen begonnen. Die Tränen liefen ihm ungehindert über die Wangen, um in dem kalten Wind schließlich in seinem Bart zu gefrieren. Erst jetzt, wo er seinen Leichnam nach Hause brachte, wurde ihm klar, wie sehr er Arel geliebt hatte. Nicht als Freund und nicht als Bruder, sondern als einen Partner und Ehegatten. Es waren nicht allein die erotischen Freuden, die er hatte genießen dürfen, nein, es war Arel in seiner Gesamtheit gewesen, an den er sein Herz verloren hatte. Arels ständiger Trotz, der Cato so anstrengte, Arels unendlicher Mut und seine beeindruckende Verbissenheit, sich zu beweisen … Und er, der Pflugelch, wie ihn Arel schließlich neckend genannt hatte, hatte nicht einmal mitbekommen, dass er sich verliebte. Cato holte tief Luft und versuchte sich auf ihren Weg zu konzentrieren. Er hatte das Gefühl, gleich zusammenbrechen zu müssen.
    Der Körper in der Decke verrutschte und drohte ihm zu entgleiten. Also

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