The Captain`s Lover 01 - Sklave Seiner Sehnsucht
machen.
Jetzt riskierte Brayden einen weiteren Blick auf die anderen Gefangenen, die auch nicht besser aussahen. Wenn Brayden gekonnt hätte, würde er sie alle retten. In vielen Teilen der Welt war die Sklaverei schon abgeschafft worden, auch auf den Kolonien, aber es wurden immer noch billige Arbeitskräfte verkauft. Sie schufteten auf den Zuckerrohrplantagen und stellten Sirup sowie Rum her, der nach England exportiert wurde. Der Händler würde hängen, wenn die Behörden von seinen »Geschäften« erfuhren!
»Mein werter Herr Kapitän, ich kann Euch versichern, dass dieser Bursche gesund ist«, schmeichelte der Hüne, aber er schien sich da plötzlich selbst nicht mehr sicher zu sein, denn seine Augen huschten prüfend über Richards nackten Körper. Zitternd blinzelte der Gefangene zu ihnen herüber und öffnete den Mund, aber es kamen nur unverständliche Worte heraus.
»Außerdem«, fügte der Händler leiser an, sodass nur Brayden ihn hören konnte, »ist er noch unberührt. Falls Ihr ein enges Loch.. «
»Wer garantiert mir das?«, unterbrach Brayden ihn barsch. Sah er denn aus, als wolle er Richard fürs Bett? Nun gut, er würde mitspielen, denn wenn der Kerl herausfand, dass auf den Adligen eine hohe Belohnung ausgesetzt war, würde er diese sicherlich selbst einstreichen wollen. »Mehr als fünfzig Pfund ist er mir nicht wert!«
Mit angehaltenem Atem wartete Brayden darauf, was für ein Urteil der Sklavenhändler fällen würde, aber schließlich nickte der, nahm Brayden gierig das Geld ab, sprang auf den Wagen und zerrte Richard aus dem Käfig direkt in Braydens Arme. »Er gehört Euch. Hat mir eh nur Scherereien gemacht. Er braucht eine harte Führung, wenn Ihr ihm Herr werden wollt. Hier, mischt ihm das ins Essen und er ist lammfromm wie ein Schoßhündchen.«
Ohne dem Händler zu antworten, entriss Brayden ihm dem dargebotenen Kräuterbeutel. Er würde das Zeug von seinem Schiffsarzt untersuchen lassen. Anschließend zog er Richard an sich und fühlte die Hitze, die der junge Mann ausstrahlte.
Richard, der beinahe so groß war wie Brayden, nur schlanker, blickte ihm unverwandt in die Augen. Ein loderndes Feuer brannte in den grünen Tiefen, und Brayden wäre beinahe darin versunken. Ja, der Sklavenhändler hatte recht, der Junge war ein Rebell. Dieser Umstand hatte ihm wahrscheinlich das Leben gerettet.
»Kannst du laufen?«, fragte Brayden ihn.
Sein Gegenüber nickte nur und starrte ihn weiterhin mit aufgerissenen Augen an. Er überlegte wohl, welches Schicksal ihm nun bevorstand, und wägte ab: fliehen oder mitgehen. Aus der Nähe betrachtet, wirkte der Adlige - trotz der zarten rosa Narbe auf seiner Wange - noch viel attraktiver. Brayden spürte ein seltsames Ziehen in der Brust und schluckte hart. Es würde nicht einfach werden, die nächsten Wochen auf See der Verlockung des jungen, attraktiven Körpers zu widerstehen. Fast hätte Brayden seine Hände auf die wohlgeformten Rundungen von Richards Gesäß gelegt, aber schnell drückte er ihn von sich.
»Keine Angst, ich bringe dich nach Hause«, sagte Brayden leise, sodass der Händler ihn nicht hören konnte. Der war bereits dabei, den Planwagen startklar zu machen.
Brayden warf Richard seinen langen Kapitänsrock über die Schultern, um ihn vor der brennenden Sonne zu schützen und seinen entblößten Körper zu verhüllen. Der junge Mann schien jedoch so an das Nacktsein gewöhnt zu sein, dass er kaum Scham empfand. Oder er war einfach zu benommen dazu. »Dan-dank...ke«, stammelte er schwach, was das Ziehen hinter Braydens Brustbein noch verstärkte.
Kaum jemand schenkte ihnen besondere Aufmerksamkeit, als sie durch die Menschenmassen schritten. Nur ein großer Mann, der seine dunkelbraunen Haare zu einem Zopf gebunden trug, starrte mit offenem Mund zu ihnen her.
Erleichtert atmete Brayden auf. »Mr Sykes, Sie kommen genau zur rechten Zeit. Helfen Sie mir!«
Während sein Erster Offizier Richard am anderen Arm packte, erklärte ihm Brayden die Situation und dass es sich bei dem Jungen um den vermissten Adligen handelte.
»Dur...«, murmelte Richard plötzlich. Beinahe hätte Brayden ihn nicht gehört, da er seinen Gedanken nachhing und die umstehenden Händler und Kunden solch ein Geschrei verursachten. Brayden nickte, und sie führten Richard hinter die Stände und Häuser der Kaufleute, wo sich ein Fluss bis ins Meer schlängelte. Am Ufer ließen sie Richard los, der den Frack fallen ließ, gleich ins kühle Wasser stolperte
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