The Captain`s Lover 01 - Sklave Seiner Sehnsucht
ausgewachsener Mann, ein Soldat - wenn auch viel zu dünn -, außerdem musste er endlich aus der Sonne.
Abwartend musterte der Doc ihn, bis Brayden zähneknirschend erwiderte: »Nun gut, ich bringe ihn erst mal in meine Kajüte.«
»Sie haben ein gutes Herz, Captain«, sagte Dr. Gasper lächelnd und folgte Brayden, als er vorsichtig den schmalen Niedergang hinabstieg und darauf achtete, dass Richards Kopf nirgendwo anschlug. Dann ließ er jedoch den Doktor vorangehen, damit dieser ihm die Tür zu seiner Kajüte aufmachte, die sich am Ende des Ganges befand.
Brayden legte Richard auf seinem breiten Bett ab und zog ihm anschließend den Rock aus, damit sich der Arzt ein Bild vom Zustand seines Patienten machen konnte.
»Er braucht dringend Flüssigkeit. Sehen Sie zu, dass er genug Wasser bekommt und anständige Mahlzeiten.«
»Ich?«, entfuhr es Brayden. Er war hier der Captain und für wesentlich wichtigere Dinge verantwortlich!
»Sie oder irgendjemand sonst«, antwortete Dr. Gasper, der Richards Körper abtastete, in dessen Mund sah und sogar unter die Lider blickte. »Außerdem lasse ich Ihnen diese Creme da, die sollte ihm dringend jemand auftragen, ansonsten bekommt der junge Mann einen ganz fürchterlichen Sonnenbrand.«
Schnaubend nahm Brayden dem Doc den Tiegel aus der Hand und gab ihm im Gegenzug das Kräutersäckchen des Händlers, mit dem Auftrag, es zu untersuchen, als es plötzlich an der geöffneten Tür klopfte.
Es war Mr Sykes. »Wie geht's ihm, Captain?«
»Den Umständen entsprechend ganz gut, aber es wird wohl noch 'ne Weile dauern, bis ich an Deck kommen kann. Sorgen Sie dafür, dass wir endlich auslaufen, ich übertrage Ihnen für die nächste Stunde das Kommando.«
»Aye, Sir!«, rief Mr Sykes und war auch schon verschwunden, die Brust vor Stolz geschwellt. Auch Dr. Gasper verließ, eine Entschuldigung murmelnd, die Kajüte, er müsse nach seinen Gelbfieber-Patienten sehen.
Nun war Brayden mit Richard allein. Er verriegelte die Tür und drehte sich um. Dort, mitten in seinem Bett, lag ein splitternackter Mann, um den er sich jetzt kümmern sollte. Ihm wurde heiß und kalt zugleich. Mit zitternden Knien schritt er durch den kleinen Raum, vorbei an seiner Waschgelegenheit, dem Schreibtisch, auf dem sein Logbuch lag, vorbei an dem Bett und ein paar Truhen, bis zur Fensterreihe, die sich über das Heck der Fregatte erstreckte. Brayden stützte seine Ellbogen auf den Sims und nahm einen tiefen Zug der warmen, nach Salz, Seetang und Abfällen riechenden Luft. Über sich hörte er die Stimme seines Ersten Offiziers, der die nötigen Befehle zum Auslaufen gab. Die Cassandra legte bald ab und nahm Kurs auf England, wo Brayden den jungen Mann der Obhut seiner Eltern übergeben würde. Aber bis dahin waren es viele tausend Seemeilen - sie würden mehrere Wochen unterwegs sein.
Brayden zog sich sein Hemd über den Kopf, das noch feucht vom Flusswasser war, und genoss die Brise auf seinem verschwitzten Körper. Dann schlüpfte er auch noch aus den nassen Stiefeln sowie der Hose. Im Nu trocknete die karibische Luft seine Haut, und Brayden drehte sich um, zu einer seiner Truhen, aus der er saubere Breeches zog und sich überstreifte. Dann erst riskierte er wieder einen Blick auf Richard. Der junge Soldat lag immer noch genauso da wie zuvor. Sein Brustkorb bewegte sich gleichmäßig, die spröden Lippen hatte er leicht geöffnet. Er musste total erschöpft sein. Brayden griff nach dem Tiegel. Er enthielt eine dicke, nach Minze duftende Paste, in die Brayden einen Finger tauchte. Anschließend setzte er sich auf die Bettkante, beugte sich über den großen Mann, der fast die ganze Länge des Bettes beanspruchte, und verteilte die Salbe vorsichtig auf dessen Lippen. Sie waren genau richtig geschwungen und passten optimal in Richards Gesicht mit der hohen Stirn und der geraden Nase.
Abermals wurde sich Brayden bewusst, wie wunderschön der Junge war. Seine goldenen Wimpern ruhten wie zwei Mondsicheln auf den hohen Wangen, auf denen die Sonne zahlreiche Sommersprossen gezaubert hatte. Leider konnte Brayden die Flecken kaum erkennen, weil eine tiefe Röte das Gesicht des jungen Mannes überzog. Das erinnerte Brayden wieder daran, dass er eine Aufgabe zu erledigen hatte. Wo war er nur mit seinen Gedanken?
Er tauchte seine Finger tief in das kleine Gefäß und betupfte anschließend Richards Wangen, seine glatte Brust, den flachen Bauch, Arme und Beine, bevor er begann, alles sanft zu verreiben. Sein
Weitere Kostenlose Bücher