The Captain`s Lover 01 - Sklave Seiner Sehnsucht
Kochen, obwohl er ja erst vor wenigen Stunden Erfüllung gefunden hatte. Abermals manifestierte sich seine perverse Vorstellung, wie er sich in Gedanken an Richard vergangen hatte. Deswegen wollte er schnellstmöglich weg von dem Jungen, doch gerade, als Brayden sich aufsetzte, stieß Richard einen Schrei aus, der ihm durch Mark und Bein fuhr.
»Was ist?«, fragte Brayden mit rasendem Herzen und drehte sich zu Richard, doch der schien zu schlafen. Unruhig bewegten sich die Augen hinter den Lidern. Richard hatte einen Albtraum! Sein ganzer Körper zitterte und zuckte, als würde er von Krämpfen heimgesucht.
Obwohl Brayden gerade noch vor dem Mann fliehen wollte, beschloss er nun, doch liegen zu bleiben, denn er konnte Richard jetzt unmöglich allein lassen.
»Capt'n?«, wisperte der junge Soldat, als die Krämpfe nachließen, und kuschelte sich an Braydens Brust.
»Ich bin hier«, flüsterte Brayden, streichelte dabei über Richards weiches Haar und seinen Rücken. Das Fieber schien gesunken zu sein, denn er fühlte sich nicht mehr heiß an. »Niemand wird dir mehr was tun, dafür sorge ich.«
»Ich kenne noch nicht Ihren Namen«, wisperte Richard. »Ich bin Richard Albright.« »Ich weiß«, erwiderte Brayden. »Ich heiße Westbrook. Brayden Westbrook.«
»Brayden ...«, hauchte der junge Mann an seine Brust. Richard entspannte sich, und schon bald schlug sein regelmäßiger Atem gegen Braydens nackten Oberkörper.
Brayden jedoch lag noch lange wach, weil er nicht wusste, wie es von nun an zwischen ihm und Richard weitergehen sollte, an den er vom ersten Moment an sein Herz verloren hatte .
***
Der Regen peitschte Richard wie Nadelstiche ins Gesicht, und das Salz des Meerwassers, das in riesigen Wellen über die Reling schlug, brannte ihm in den Augen. Richard hatte eine Höllenangst, denn er spürte, dass ihre Brigg den Naturgewalten nicht mehr lange standhielt. Durch das Brausen und Tosen drang schwach die Pfeife des Marinekapitäns, der Befehle erteilte, die niemand mehr ausführen konnte, da jeder nur noch daran dachte zu überleben.
Festgezurrt mit einem Tau, stand Richard in der Nähe des Niedergangs und zweifelte daran, seine Familie jemals wiederzusehen: seinen Vater Viscount Albright, seine geliebte Mutter Jacinda, den großen Bruder und Erben des Albright-Vermögens Thomas Albright und seine Schwester Mirabelle, die erst vor einem Jahr geheiratet hatte und bald ein Kind bekam .
Plötzlich zersplitterte der Hauptmast mit einem ohrenbetäubenden Knacken, krachte auf das Deck und begrub mehrere Matrosen unter sich. Wie erstarrt blickte Richard auf das Inferno. Blut verschmierte die Planken und wurde sofort wieder von einer gigantischen Welle davongespült, die gleich drei Seeleute über das Schanzkleid des Schulschiffs ins offene Meer schleuderte, keiner von ihnen älter als sechzehn Jahre.
Die herabgestürzte Takelage hatte ein gigantisches Loch in das Deck gerissen, und nur wenige Stunden später sank der Zweimaster.
Stundenlang kämpfte Richard gegen die Wellen und das Ertrinken, festgeklammert an einem Stück Treibholz, bis sich der Sturm endlich beruhigte und am Horizont eine Galeone auftauchte. In diesem Moment dankte Richard dem Herrn unzählige Male für seine Rettung. Nur wenig später hatte er ihn allerdings verflucht. Die Händler auf der Galeone waren korrupte Spanier, die nichts anderes als Profit im Sinn hatten. Das hatte Richard sehr bald bemerkt und deswegen niemandem verraten, dass sein Vater ein gewaltiges Vermögen besaß. Sonst hätten sie vielleicht noch ein Lösegeld gefordert.
Aber die zwielichtigen Seeleute verkauften ihn auf der Insel Barbados an einen Sklavenhändler, und die Wochen, die dann folgten, waren die schlimmsten seines Lebens. Richard fühlte sich hilflos und schwach, weil er sich trotz Ausbildung bei der Royal Navy nicht zur Wehr setzen konnte. Aber Jones, sein neuer »Besitzer«, mischte etwas in sein Essen, was Richards Sinne vernebelte und seinen Körper schwächte. Als er am Sklavenmarkt ausgestellt wurde wie Vieh, hatte er nicht einmal nach Hilfe rufen, geschweige denn jemandem mitteilen können, dass er Engländer war. Seine Zunge lag wie ein Stein im Mund und ließ ihn nur unverständliche Worte formen.
Richard hatte die Hoffnung auf Rettung und seine Familie jemals wiederzusehen schon fast aufgegeben, als Captain Westbrook ihn aus der Hölle holte .
Das Traumgeschehen entließ Richard immer mehr, doch er wollte es aufhalten, denn das, was
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