The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
inzwischen ziemlich sicher, dass er ihr Interesse an dem jungen Jedi durchschaute.
Wenn das mal nicht genug ist, um ein Gundark-Nest aufzuschrecken. Oh, Padmè.
Zu seiner Überraschung war sie bereits auf. Gekleidet in einen engen, waldgrünen Einteiler packte sie gerade ihre Koffer, als er klingelte, und sie schien alles andere als gut gelaunt.
»Tut mir leid, Bail«, sagte sie, als er am Eingang zum Schlafzimmer stehen blieb. »Ich lasse Euch im Sitzungsmarathon der nächsten Tage nur ungern allein, aber die Königin hat mir in aller Deutlichkeit erklärt, dass es interplanetare Folgen haben wird, wenn ich nicht schleunigst diese Sache mit der Handwerkergilde regle.«
»Was?« Er ging hinüber zum Fußende ihres Bettes. »Hieß es nicht, der Streit wäre beigelegt?«
»Das war er auch!«, brummte sie, während sie ein Paar Schuhe aus ihrem Kleiderschrank nahm. »Aber jetzt haben sie ihn neu aufgerollt.« Sie warf die Schuhe in den Koffer. »Ich schwöre, der nächste Barve, der meint, er müsse sich nicht an die Regeln der Höflichkeit halten, weil er ein künstlerisches Temperament hat, dem werde ich ...«
Mit sichtlicher Mühe schluckte sie den Rest der Drohung hinunter, dann atmete sie tief durch und setzte sich auf die Bettkante. Obwohl es noch so früh und sie augenscheinlich so wütend war, sah sie bezaubernd aus wie immer. Mit einem reuevollen Kopfschütteln blickte sie zu ihm hoch.
»Tut mir leid. Der Moment für einen Besuch ist sehr ungünstig gewählt.«
»Kein Grund, sich zu entschuldigen«, entgegnete er mit einem halbherzigen Lächeln. »Ein Senator zu sein, fühlt sich manchmal an, als würden tausend tartarianische Mäuse gleichzeitig an einem nagen, das weiß ich.«
»Ein treffender Vergleich«, meinte sie. »Ich werde ...« Erst da schien ihr wirklich aufzufallen, dass er in ihrem Schlafzimmer stand. »Bail? Die Sonne ist noch nicht einmal aufgegangen. Warum...« Sie brach ab, als ihr klar wurde, dass er nur aus einem Grund um diese Uhrzeit hierherkommen würde. »Sie stecken in Schwierigkeiten. Wie schlimm ist es? Wurden sie ... sind sie...?«
»Nein, sie sind nicht tot«, sagte er rasch. »Und auch nicht verletzt. Glaube ich zumindest. Aber sie sitzen fest.«
»Auf Lanteeb?«
Er nickte. »Sie versuchen noch immer, Durd aufzuhalten.«
»Und was dann?« Ihre Stimme klang zerbrechlich, als hätte die Sorge all ihre leidenschaftliche Energie erstickt. »Wie kriegen wir sie wieder von diesem Planeten herunter?«
»Ich weiß es nicht.«
»Werden die Jedi sie denn nicht retten?«
»Padmè, ich weiß es nicht.«
Sie sprang auf und ging nervös vor dem Bett auf und ab. »Auf Geonosis sind sie ihnen doch auch zu Hilfe gekommen. Sie müssen ... Sie dürfen nicht einfach zulassen, dass ...« Ihr Gesicht wurde hart. »Nun, wenn der Jedi-Rat ihnen nicht helfen will, dann werde ich es eben tun. Ich werde sie nicht allein dort draußen zurücklassen.« Die Senatorin wirbelte herum und blickte ihn aus brennenden Augen an. »Und ich weiß auch schon, wer mir helfen wird. Nur wegen Euch sind sie schließlich nach Lanteeb geflogen, Bail, und weil die Befürchtungen sich bestätigt haben und sich dort Ärger zusammenbraut, ist das noch längst kein Grund ...«
»Padmè, Padmè, ganz ruhig!«, sagte er und hob beide Hände. »Wir können nicht einfach so losstürmen. Die Situation ist unglaublich heikel. Eine falsche Bewegung, und Millionen Unschuldige würden sterben! So soll es doch nicht enden, oder?«
»Natürlich nicht«, schnappte sie. »Was ich will, ist, dass sie heil und sicher nach Coruscant zurückkehren. Was ich will, ist ...« Sie drehte ihm den Rücken zu. Ihre Schultern bebten leicht, und es war deutlich zu sehen, dass sie versuchte, nicht zu weinen.
Oje. »Padmè«, begann er vorsichtig. »Redet mit mir. Was immer das Problem ist, ich werde es niemandem verraten. Bitte, lasst mich Euch helfen.«
Er wagte es nicht, noch mehr zu sagen. Sie musste von sich aus mit der Wahrheit herausrücken. Ganz gleich, was er auch vermutete, ganz gleich, wie sicher er sich war, sie musste die Linie überschreiten.
Mehrere Sekunden sagte sie nichts, und als sie sich schließlich wieder zu ihm umwandte, waren ihre Augen trocken, ihr Gesicht gefasst und verschlossen. Sie lächelte nicht, aber da war Wärme in ihrem Blick. »Es ist lieb, dass Ihr Euch Sorgen macht, Bail. Danke«, meinte sie, ihre Stimme leise und ebenmäßig. »Ich hasse es, so unhöflich zu sein - aber ich muss meine Sachen packen
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