The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
der Macht, in dem ständigen Wechsel von Ebbe und Flut, der die Dunkle Seite war. Er wollte alle seine Möglichkeiten erforschen und herausfinden, wie er aus den jüngsten Ereignissen einen Vorteil ziehen konnte. Rückschläge waren unvermeidbar. Was zählte, war nur, wie man damit umging.
Im Laufe der Jahre war er ein Experte darin geworden, eine
Niederlage in einen Sieg zu verwandeln, aus einem Rückzug einen Vorstoß aus einer anderen Richtung zu machen. Er hatte keinerlei Zweifel, dass er Dookus Versagen auf Lanteeb zu seinem Vorteil nutzen konnte. Auf lange Sicht würde diese Episode ohnehin bedeutungslos sein. Es war sein Schicksal, über ein Imperium zu herrschen, und kein Jedi konnte daran etwas ändern.
Aber ich muss auf Anakin achtgeben. Im Moment sitzt er auf einem unwichtigen, weit entfernten Planeten fest, ich muss ihm also zu einer Chance zur Flucht verhelfen. Doch wie stelle ich das am besten an?
Tiefer und tiefer sank er und suchte in der Dunklen Seite nach einer Antwort.
Als Dooku sich schließlich meldete, hatte er bereits grob einen Plan ausgearbeitet, und seine Wut war selbstzufriedener Zuversicht gewichen. Auch diesmal würde er wieder den Takt der Geschehnisse vorgeben. In seine Sith-Robe gehüllt aktivierte er den Holoprojektor im schalldichten Arbeitszimmer seines Apartments. »Ihr habt versagt. Ihr konntet die Regierung von Umgul nicht dazu bringen, sich der Allianz anzuschließen«, schnappte er, ohne Dookus vorsichtige Begrüßung zu erwidern. »Ich bin sehr enttäuscht, Darth Tyranus.« So groß die Entfernung zwischen ihnen auch war, konnte er doch die stechende Furcht seines Schülers spüren.
»Ihr wisst bereits davon? Aber ich bin doch gerade erst...«
Sidious' Stimme war wie ein Peitschenknall der Dunklen Seite. »Glaubtet Ihr etwa, ich würde es nicht wissen?«
Dooku ließ sich auf ein altersgeprüftes Knie sinken. »Lord Sidious, sie ließen sich nicht manipulieren.«
»Dann hättet Ihr sie manipulierbar machen müssen!«
»Mein Lord, ich konnte es nicht wagen. Unser Treffen wurde aufgenommen und als Holo an andere Politiker überall auf dem Planeten weitergeleitet. Es gab zu viele Zeugen. Unter den gegebenen Umständen hielt ich es für besser, diese Niederlage zu akzeptieren.«
»Ich kann mich nicht daran erinnern, Euch gelehrt zu haben, dass die Sith Niederlagen akzeptieren, Lord Tyranus.«
»Nur zeitweise, mein Lord«, erklärte Dooku schaudernd. »Ich hatte vor, die Regierung von Umgul im Glauben zu lassen, dass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen können, und dann, sobald unsere Feinde glauben, dass sie nichts mehr zu befürchten haben, wollte ich... Maßnahmen einleiten... die dazu führen, dass Umgul darum fleht, in die Allianz eintreten zu dürfen.«
Ah. Es steckte also doch noch Leben in diesem welken Körper. »Das könnte sich als akzeptable Alternative erweisen, Lord Tyranus«, sagte er nach einem langen Schweigen, das Dookus Nerven an ihre Zerreißgrenze brachte. »Vorausgesetzt, Ihr begeht keine Fehler.«
Dooku verbeugte sich . »Mein Lord, Ihr habt mein Wort. Es wird keinen Fehler geben.«
»Ich hoffe, Ihr könnt dieses Versprechen halten, Tyranus«, meinte er eisig. »Selbst mein Großmut hat seine Grenzen.« Er machte eine abfällige Handbewegung, um mit dem Thema abzuschließen. »So viel zu Umgul. Was gibt es von Lanteeb zu berichten?«
»Mein Lord?« Dooku hob den Kopf . »An dieser Front gibt es keine Neuigkeiten, die ich Euch verkünden könnte.«
»Oh, ich denke schon. Denn auch dort habt Ihr versagt, Tyranus!«, zischte er. »Die Jedi wissen alles. Kenobi und Skywalker sind sogar auf dem Planeten und versuchen, Lok Durd und seine Waffe zu vernichten. Die Wissenschaftlerin, die unser Neimoidianer für seine Zwecke entführen ließ, hat ihnen geholfen. Alle Geiseln, mit denen Durd die Frau zur Zusammenarbeit zwang, sind inzwischen befreit, und während wir hier sprechen, arbeitet einer der intelligentesten Köpfe der Republik an einem Gegenmittel für den Giftstoff. Es scheint, als hättet Ihr keinerlei Kontrolle mehr über die Situation auf Lanteeb, Darth Tyranus. Muss ich Euch schon wieder vergeben, mein Schüler?«
Dookus verwirrte Bestürzung war echt. Im Gegensatz zu Yoda hatte er also keine unvorteilhaften Geheimnisse für sich behalten.
»Lord Sidious...« Das Zittern in der Stimme des alten Mannes entstammte purer Furcht. »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.«
»Das sehe ich«, entgegnete er, und sein weicher Tonfall
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