The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
gestellt - über ihr Gewissen, ihre Überzeugungen, selbst über den Eid, den sie als Wissenschaftlerin abgelegt hatte. Nun hatten tausende Leben den Preis für ihre Entscheidung zahlen müssen, und die Republik stand am Rande des Chaos.
Es ist meine Schuld. Ich bin für all das verantwortlich.
»Entschuldigen Sie, General«, sagte sie und stand abrupt auf. »Ich müsste mich mal erleichtern. Dürfte ich bitte gehen?«
Die Bilder des Alptraums, bei dessen Orchestrierung sie ihm geholfen hatte, faszinierten Durd viel zu sehr, als dass er ihr mehr als einen kurzen Blick zugeworfen hätte. »Beeilen Sie sich. Wir müssen einiges besprechen. Ich möchte die Waffe noch effektiver machen. Auf Bespin müssen wir natürlich noch die alte Formel benutzen, aber...«
Das Büro schien sich um sie zu drehen. »Bespin? Sie wollen als Nächstes Bespin angreifen?«
Wieder lachte er, grunzend, selbstverliebt. »In ein paar Tagen schon. Sobald die Republik sich wieder sicher fühlt. Genial, nicht wahr? Palpatine zieht seine Truppen zusammen, um die Kernwelten zu schützen, und ich zerstöre den Tibanna-Gas-Markt. Wenn Count Dooku sieht, welchen Schaden ich der Republik zugefügt habe, wird niemand meine Position noch in Frage stellen können.« Das Vergnügen schwand aus seinen Augen, und er zischte. »Niemand wird je wieder mein Urteil anzweifeln. Niemand wird je wieder meine Fähigkeiten infrage stellen.«
Bant'enas Magen zog sich zusammen. »Entschuldigen Sie mich bitte.«
»Machen Sie schnell«, wiederholte er. »Ka-De Siebenundsiebzig, begleite sie.«
Sie musste sich anstrengen, um mit Durds verhasstem persönlichem Droiden Schritt zu halten, der sie jeden Tag mit den Holobildern ihrer Familie quälte, dennoch schaffte sie es fast nicht mehr rechtzeitig, bevor ihr Magen sich umstülpte und ihre letzte Mahlzeit und bittere Galle die Speiseröhre hinaufstiegen. Sie brach auf die Knie zusammen und übergab sich, dann rollte sie sich zitternd und schwitzend auf den kalten Bodenfliesen zusammen.
Zumindest konnte sie außer KD-77 niemand sehen. Durd hatte die Kampfdroiden, die sie sonst begleiteten, abgezogen, um den Jedi nachzujagen. Tatsächlich gab es in der gesamten Basis keinen einzigen Droiden mehr - doch wo immer Anakin und Meister Kenobi auch waren, bislang hatten sie einen Weg gefunden, Durds geballten Streitkräften zu trotzen. Heute erst hatte sie gehört, wie der Neimoidianer Colonel Barev angebrüllt und gefragt hatte, warum die Jedi noch immer nicht gefasst waren. Barev hatte gemeint, dass sie keine Aufmerksamkeit auf die Belagerung lenken dürften, dass es zu viele Fragen aufwerfen würde, wenn sie zusätzliche Droiden oder schwerere Geschütze anforderten. Er hatte Durd beschworen, Geduld zu haben. Das Dorf könne nicht mehr lange ausharren, das waren seine Worte gewesen. Doch sie weigerte sich, das zu glauben. Wenn irgendjemand Durd das Handwerk legen konnte, dann Anakin und Meister Kenobi.
Als sämtliche Droiden aus dieser neuen Basis abgezogen worden waren, hatte sie gehofft, sie könnte vielleicht fliehen - aber nein. Durd hatte ihr einen Sklavenkragen umgelegt. Das verdammte Ding war auch noch zu eng, sodass die Haut über ihrem Schlüsselbein inzwischen ganz aufgeschürft und blutig war. Durd war das natürlich egal. Er musste sich um Wichtigeres kümmern, zum Beispiel um die Planung eines zweiten Massenmordes.
Der Kragen war durch eine Nadel direkt mit ihrem Rückenmark verbunden, und sollte sie versuchen, das Gelände zu verlassen oder den Kragen abzunehmen, würde sie gelähmt zu Boden gehen. Er hatte es ihr demonstriert, und sie hatte zwei Stunden lang in ihrem eigenen Speichel gelegen.
Als wäre das nicht genug, verfügte das Ding auch noch über eine Bestrafungsfunktion. Wann immer sie ein falsches Wort sagte, zu langsam arbeitete oder sich Durd gegenüber nicht untertänig genug gab, drückte er einen Knopf auf seiner Fernbedienung, und schreckliche Schmerzen schossen durch ihren gesamten Körper. Sie waren nicht stark genug, um sie zu verkrüppeln - dafür war Bant'ena zu wichtig -, aber doch stark genug, dass sie schluchzte und sich wand, und der Neimoidianer genoss es, sie leiden zu sehen. Ihm dieses Vergnügen zu verwehren, war die einzige Form der Rebellion, die ihr noch offenstand.
Der Droide summte eine Warnung. »Das war jetzt lange genug.«
Kraftlos, verzweifelt, hoffnungslos stemmte sie sich auf die Beine, und nachdem sie sich das Gesicht gewaschen und den Mund ausgespült hatte,
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