Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Cocka Hola Company: Roman

The Cocka Hola Company: Roman

Titel: The Cocka Hola Company: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matias Faldbakken
Vom Netzwerk:
was von Doppelkonsonanten gehört? Hehehehe! Nein, Eisenmann, ich kümmer mich darum, ich habe da meine Verbindungen. Mehr braucht es nicht, um mir die Leute vom Hals zu halten. Um mich mach dir keine Sorgen. Dass wir mein … erwachsenstes Material weggeschafft haben, war nur eine Vorsichtsmaßnahme. Die Sache kann richtig schiefgehen. Wird sie schon nicht, aber sie könnte . Sag PapaHans, dass jetzt alles von ihm abhängt. Wenn’s schief geht, ist er selber schuld. Er muss das alles jetzt sehr sensibel handhaben.

    Ich gehe raus und rufe aus der erstbesten, nach Pisse stinkenden Telefonzelle PapaHans an und erzähle ihm, was Ritmeester gesagt hat. PapaHans lauscht stumm. Ich erzähle auch, dass ich Ritmeesters schlimmstes Pornomaterial weggeschafft habe. PapaHans antwortet, Ritmeester habe zwar mit allem Recht, nur war die Polizei schon im Studio und hat einen Riesenhaufen Material beschlagnahmt. Ab jetzt wird es verdammt schwer, sich da rauszureden, sagt er. Ich murmle, na, dann kann man die ganze Scheiße ja wohl vergessen, aber PapaHans schreit ins Telefon, nichts können wir vergessen, bevor der verfluchte Sack nicht gefunden ist, der uns verpfiffen hat!

    Es dauert nicht lange, und wir, nein, ich habe ihn gefunden. Nein, sie, die Fotze, die uns verpfiffen hat. Ich gehe aus der verpissten Telefonzelle direkt zu Speedo. Ein gutes Stück. Aber ich nehme extra nicht die Straßenbahn. Mich deprimiert, dass man in der Scheißstraßenbahn gezwungen ist, andere Leute in Gedanken zu sehen. Eines der schlimmsten Schauspiele auf Erden. Sofort, als Speedo die Tür aufmacht, schöpfe ich Verdacht. Erstens ist er nicht voll. Zweitens ist seine Zweizimmerwohnung relativ aufgeräumt. Drittens will er mich nicht so gern reinlassen, wo er sonst um Besuch nur so bettelt, und viertens, viertens begegne ich einer Frau, als er mich dann reingelassen hat. Sie kommt aus dem Bad und zuckt zusammen, als sie mich sieht. Speedo wird rot und macht uns miteinander bekannt. Die Frau heißt Pernille und hat alles, was die feine Dame ausmacht, Gang, Kleidung, Stil, Stimme usw. Nur dass sie mich nicht gerade fein anschaut. Wichtiger ist aber, ich bin bombensicher, dass ich die schon mal gesehen habe. Ich weiß nur nicht mehr, wo. Ich verberge mein Misstrauen hinter billiger Jovialität und erkundige mich, wie lange die beiden schon was laufen haben. Speedo sagt, seit ein paar Wochen. Pernille nickt lächelnd. Ich bitte für mich und Speedo um Entschuldigung und zerre ihn in den Hausflur. Zuerst frage ich ihn, ob sie das war neulich, als ich in seiner Wohnung wen gehört habe. Speedo schaut zu Boden und gibt es zu. Er murmelt, er hat sie eben ganz allein für sich haben wollen. »Du weißt genau, dass alle Mitglieder von DESIREVOLUTION es melden müssen, wenn sie zu einem Außenstehenden eine Beziehung eingehen, die länger als 12 Stunden dauert, oder?«, frage ich. Speedo nickt und wiederholt, er hat sie ganz allein für sich haben wollen. »Das spielt verdammt keine Rolle, Speedo«, sage ich und erzähle ihm, dass seine Süße ganz oben auf die Liste der Verdächtigen kommt und der ganze Konzern in der Scheiße sitzt. Speedo wirkt überrascht, fragt mich nach ein paar Details und schwört, dass seine«kleine Pernille« nichts, wirklich nichts mit der Sache zu tun hat, niemals würde sie ihn hintergehen. Ich kann seine Phrase von wegen seine »kleinen Pernille« schon fast nicht mehr hören und sage, er muss sofort seine großen und kleinen Geheimnisse gestehen. Außerdem muss er ein bisschen was trinken, wenn er mit PapaHans keinen Ärger kriegen will. Speedo steht ziemlich betreten oben an der Treppe, als ich wieder runtergehe. Von Pernille verabschiede ich mich nicht. Es scheißt mich an, dass mir nicht einfällt, woher ich sie kenne.
    Speedos Wohnung liegt zwei Straßen vom Rotlichtviertel entfernt, dem kleinen Rotlichtviertel dieser scheißkalten Stadt. Kurz lasse ich das Nachdenken über Pernille sein und frage mich, woher zum Teufel eigentlich die Nuttenmode kommt? Was für ein Stil ist das? An allen Ecken stehen die Nutten und bibbern in demselben globalen Outfit. Als mir Pernille wieder einfällt, ist alles klar. Die Besprechung! Die Elternsprechstunde! Das ist verdammt nochmal Lonyls Lehrerin! Genau! Ich weiß nicht mehr, wie sie heißt, aber es gibt keinen Zweifel, wer sie ist. Ich und Simpel und Lonyl haben in irgendeinem Scheißbüro in der B-Schule gesessen und über Lonyls Verhalten oder seine Zukunft oder was auch immer

Weitere Kostenlose Bücher