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The Cocka Hola Company: Roman

The Cocka Hola Company: Roman

Titel: The Cocka Hola Company: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matias Faldbakken
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Badewanne.« Auf Entdeckungsreise ? Ich stehe auf, stopfe meine Morgenlatte in die Jeans und gehe einkaufen. In meiner Wohnung stapelt sich derart viel Mist und Krempel, dass sie einem Lager ähnlicher sieht als einer Wohnung; ich mag mich nicht länger als irgend nötig in ihr aufhalten. Draußen ist es scheißkalt, der Schneematsch ist gefroren, was die Sache nicht besser macht, jedenfalls optisch nicht. Er ist braungrau und eklig und glatt wie Sau. Die Stadt ist dunkel und dreckig und voll mit Leuten, die aussehen, als hätten sie Todesangst, alle rennen herum und machen einen Mordslärm, die Bäume sehen schäbig aus ohne Laub, in manchen hängt schief und krumm ein bisschen Weihnachtsbeleuchtung, überall riecht es scheußlich, der Schneematsch taut unter all den Rädern und Füßen und wird zu Modder, der einzige Unterschied zur Hölle ist, dass es da warm ist und hier scheißkalt. Ich gehe in den Supermarkt bei Ritmeester um die Ecke und kaufe seine Sachen. Ich habe Hunger und nehme mir ein SNICKERS, das ich an der Kasse esse, während ich warte, dass eine Rentnerin fertig wird; sie ist derart scheißlangsam, dass ich ihr am liebsten eine Kopfnuss verpassen würde. Als die alte Schachtel endlich so weit ist, vergesse ich, das SNICKERS zu bezahlen. Ihre Schuld, verflucht nochmal. Die kann einen genauso wahnsinnig machen wie die alten Säcke in der Straßenbahn. Die werden so irre hektisch, wenn die Tram anfährt, bevor sie sitzen. Sie fuchteln mit flackernden Blicken herum und versuchen, sich auf einen freien Platz fallen zu lassen. Und beim Aussteigen genauso. Es ist so was von ätzend, wie die sich anstellen, wenn sie aussteigen müssen. Minutenlang ärger ich mich blau, wenn ich mit ansehe, wie so ein Rentnersack Panik kriegt, lange, bevor seine Station kommt. Der Gipfel ist dann, wie so einer versucht, sich schnell zu bewegen, wenn es so weit ist, sich aber nicht schnell bewegen kann, Angst im Blick und voll die Panik, dass die Tür wieder zugeht, bevor er richtig rausgekrabbelt ist. Ich habe noch nie einem Rentnersack meinen Platz angeboten und werde das auch niemals tun, weder in der Straßenbahn noch sonstwo, versprochen! Simpel ist zwar ein Idiot, und es schadet ihm absolut nichts, eine Zeit lang im Knast zu sitzen, aber eins muss man ihm lassen, im Rentnermobben ist er wirklich super.
    Im Treppenhaus bei Ritmeester kommt mir eine Frau entgegen, mit der ich sofort zu einem nichtmissionarischen Geschlechtsverkehr bereit wäre. Wir schauen uns im Vorbeigehen an. Das war’s dann auch schon. Die Tüten mit der Milch schneiden mir die Finger ein. Ich fluche. Wie kann man nur so schwitzen, wenn es draußen so kalt ist. Ritmeester ruft herein, als ich klopfe. Er sitzt lächelnd in seinem Ohrensessel und sieht abgrundmäßig mies aus. So was von ungesund hab ich noch nie gesehen. Aber alles wie immer blitzsauber. Glänzendes Parkett, die Zeitungen und Zeitschriften millimetergenau gestapelt, keine Kaffeetasse oder so steht rum, staubfrei, frische Luft usw. Manche Leute sind so sauber, bei denen ist sogar der Abfall reinlich. Besonders gewisse Frauen. Ich war bei so welchen zu Hause, da war ich jedes Mal wieder überrascht, wenn ich den Mülleimer aufgemacht hab. Plastikverpackungen, zerknülltes Papier, Eierschalen, alles sieht so aus, als hätten sie’s vor dem Wegwerfen gewaschen. Diese Frauen können auch auf der Toilette machen, was sie wollen, ohne dass es ihnen was anhat. Ein Duft von Rosenblüten umweht sie, wenn sie vom Klo kommen. Genauso wirkt es bei Ritmeester, abgesehen von seinem Äußeren, das ist wirklich furchterregend. Er macht sich nicht die Mühe aufzustehen, bis er meine Tüten sieht. Da springt er auf und kommt her. Traditionsgemäß stelle ich sie hin, er will sie alle miteinander nehmen, schafft es nicht und bringt je zwei in den Schrank unter der Küchenzeile. Als er fertig ist, fängt er an zu reden, er brabbelt was über den Zweiten Weltkrieg, dass am D-Day gar nicht so wahnsinnig viele Amis und Kanadier und Engländer umgekommen sind, verglichen mit dem Ersten Weltkrieg, dessen größte Schlacht so zirka eine Million Menschenleben gekostet hat, und dass die größten Verluste am D-Day nicht von den MGs der Deutschen, sondern von ihren 88-mm-Kanonen verursacht wurden, und dass SAVING PRIVATE RYAN, der letzte Film, den er vor seiner Isolation gesehen hat, ein viel zu rosiges Bild zeichnet usw. Nach ein paar Minuten hole ich einen Kassenbon raus, schreibe auf die Rückseite »Hat

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