The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
Fahrerseite ein und zwinkerte mir schelmisch zu.
Wenn ich überlege, dass ich gestern noch bei so einem Auto gestaunt hatte und jetzt steige ich gleich selbst in diesen Wagen. Hurra, ich komme.
Ich bekam von innen die Autotür aufgemacht. Philipp grinste, während ich langsam und andächtig in den Wagen einstieg.
„ Du verstehst, dass ich nicht den Ferrari genommen habe? Der ist mir dann doch zu auffällig.“ Er lächelte weiterhin und steckte mich mit seiner Heiterkeit an. Ich grinste breit zurück.
Angeber! Als ob der Jaguar hier, nicht schon auffällig genug wäre. Das ist aber dein Problem. Es spielt keine Rolle, was für einen Wagen wir genommen hätten, sie fallen alle auf , fügte ich in Gedanken hinzu.
„ Bist du eigentlich nicht müde?“, fragte ich Philipp, als wir losfuhren und ich ein Gähnen nicht mehr unterdrücken konnte. Meine Augenlider wurden schwer. Ich hatte viel an Schlaf nachzuholen, sah, wie er sich über mich amüsierte.
„ Nein, einmal kann man durchmachen oder gehöre ich schon zum alten Eisen?“, meinte er süffisant, während er das Radio anschaltete. Im Hintergrund lief eine mir unbekannte Band.
„ Ich dachte nur, wir würden wieder von deinem Chauffeur gefahren werden, deswegen.“
„ Aha, da hat einer den Luxus genossen, sieh an.“
Mir schoss augenblicklich die Röte ins Gesicht. Pikiert sah ich zu Philipp, senkte dann beschämend den Kopf.
Ertappt , dachte ich und knubbelte verlegen an meinem Finger.
„ Dean, das war doch nur ein Scherz. James ist für meinen Sohn da, wenn er in die Stadt fahren möchte. Außerdem möchte ich mit dir alleine sein. Alles klar?“
Ich nickte und schaute wieder aus dem Fenster.
Wir fuhren raus aus seinem Anwesen, das jetzt bei vollem Tageslicht groß und unheimlich auf mich wirkte.
Mein Mund klappte auf und zu, als ich das Ausmaß an Luxus hinter mir sah, in dem ich, für ein paar Stunden, zu Gast war.
Lange Zeit sah ich hinter mich, starrte auf das Gebäude, bis Philipp mit seinem Wagen das Tor passierte. Langsam aber sicher wurde sein Anwesen kleiner und kleiner, je mehr wir mit dem Auto an Strecke zurücklegten. Letztendlich verschwand es ganz aus meinem Sichtfeld. Erst dann drehte ich mich wieder nach vorne und schaute auf die Straße. Madonna spielte gerade eines ihrer neueren Lieder und ich verzog angewidert mein Gesicht. Sie gehörte nicht gerade zu meinen Lieblingssängerinnen.
Philipp bemerkte meinen Gesichtsausdruck.
„ Gefällt dir die Musik auch nicht, soll ich was anderes einschalten? Ich habe diverse Sammlungen hier im Auto an CDs mit Klassik-Musik.“ Er wollte mich damit begeistern, bewirkte aber das Gegenteil.
Klassik? Schock! Alles nur das nicht, dachte ich mit Entsetzen.
Ich blinzelte ihn falsch und scheinheilig an.
„ Ist schon okay, Madonna ziehe ich dann doch eher einer deiner Klassik-CDs vor, danke.“
Philipp lachte bei meiner Bemerkung und fuhr mir rasch durchs Haar.
„Du bist wirklich süß, weißt du das? Was für Musik hörst du denn, wenn ich fragen darf?“, fragte er sichtlich interessiert.
„ Mhm“, überlegte ich angestrengt. Ich war nicht gerade ein Musikfreak. Dann aber fiel mir doch eine Gruppe ein, bei dem der Sänger allerdings vor Jahren an Aids gestorben war.
„ Queen“, antwortete ich, „die finde ich gut, von denen habe ich auch eine Platte.“ Das stimmte auch. Ich mochte ihre Lieder wirklich. Da ich keinen CD-Player besaß, nahm ich daher immer noch mit dem altbewährten Plattenspieler vorlieb.
„ Queen, hm ja, die haben ein - zwei Songs, die mir auch gefallen“, antwortete er.
Er mag Queen, wie schön …, dachte ich verträumt und freute mich über eine der wenigen Gemeinsamkeiten.
Ich lehnte mich zurück und lauschte dem nächsten Titel. Es war zwar kein Song von Queen, aber der hier, gefiel mir auch. Ein Musikstück von James Blunt: Carry you home .
Leise summte ich die Ballade mit.
„ Fahren wir erst zu dir?“, unterbrach er mein Summen.
„ Ja, wäre mir recht, da ich aus meinen Klamotten raus möchte. Wie lange werden wir brauchen?“, fragte ich, weil ich nicht wusste, wie lange Bath von London entfernt lag. Wir waren die Nacht zuvor lange unterwegs gewesen.
„ Circa zweieinhalb Stunden Autofahrt werden wir vor uns haben, wenn die Straßen frei sind. Wenn nicht, dann kann es länger werden.“
Zweieinhalb schöne Stunden, in denen ich in deinem Auto sitzen werde …
… und du ihm die ganze Zeit über die Hand halten kannst, stichelte mein
Weitere Kostenlose Bücher