The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
daran gewöhnen müssen, er ist ein Adeliger … , versuchte ich mir regelrecht in meinen Schädel hinein zu hämmern.
Du willst ihn, dann auch mit diesen Marotten.
Ich strich mir die Haare zurück, schaute mich um, tat einen Rundumblick über seine Inneneinrichtung, während er sich seinen braunen Kaschmirmantel anzog. Es war der gleiche wie gestern.
Rechts und links vom Eingangsbereich ragten riesige Palmen in schön dekorierten Tontöpfen.
Die waren mir heute Früh, bei der Ankunft, gar nicht aufgefallen, was mich wunderte, da sie kaum zu übersehen waren. Sie gefielen mir auf Anhieb, was in diesem überdimensionalen Haus schon eine Seltenheit war. In der Zwischenzeit kam der Butler mit dem Autoschlüssel zurück.
„ Bitte, Sir.“ Er übergab Philipp die Schlüssel. „Das Gepäck ist ordnungsgemäß verstaut.“
Ich beobachtete das Szenario genau, während ich mir ebenfalls die Jacke überzog, dabei leicht angewidert den Kopf schüttelte. Dieses steife Gehabe war wirklich Filmreif.
Schließlich tat ich mir diese Floskeln nicht weiter an und ließ Philipp stehen. Er wollte schon etwas dagegen sagen, da gab ich ihm stumm zu verstehen, dass ich in der Eingangshalle auf ihn warten würde. So war es dann auch, während Philipp weiter mit seinen Angestellten redete. Ich sah, wie er dem Butler die letzten Instruktionen gab, hörte trotz der Entfernung zwischen uns jedes seiner Worte.
„ Sagen Sie meinem Sohn, dass ich morgen, gegen Mittag zurück sein werde. Danke! Ach, sollte sich meine Frau melden, ich habe geschäftlich zu tun und bin selbst auf meinem mobilen Telefon nicht erreichbar.“
Er kam auf mich zu.
„ Fertig?“, fragte er.
„ Ich schon“, antwortete ich wahrheitsgemäß.
Ich war fertig und zwar mit seinem Haus. Einzig sein Papagei hatte es mir angetan.
Schließlich verließen Philipp und ich sein Anwesen, traten ins Freie. Ich schon mit einer gewissen Erleichterung.
Endlich aus diesem scheiß Haus raus.
Es blies ein kalter, ungemütlicher Wind. Mich fror es sofort in meiner dünnen Lederjacke.
„ Mmh, du friert aber ziemlich schnell.“ Philipp nahm mich ganz spontan in den Arm.
Du berührst mich, so intim?
Wieder wurde ich unsicher, waren mir doch Philipps Worte in der Garage vorhin noch sehr stark in Erinnerung geblieben: „Stiller Gefährte.“
„ Meinst du nicht, dass deine Leute uns vom Fenster aus beobachten können?“, fragte ich vorsichtig nach und betrachtete dabei sein Profil.
Philipp merkte, dass ich ihn anstarrte. Er drehte das Gesicht zu mir. „Nein, ich glaube nicht und wenn schon, solange ihr Geschwätz nicht an die Öffentlichkeit gelangt.“
„ Ach so.“ Was sollte dann der ganze Aufwand? Ich verstand so einiges an Philipps Logik nicht. „Zudem hast du heute Früh, mit deiner öffentlichen Umarmung, schon für genügend Gesprächsstoff gesorgt. Und dann das mit meinem Sohn. Keiner, außer mir, hatte ihn jemals so zurechtgestutzt, wie du es getan hast.“
Ich blieb daraufhin stehen und sah ihn erstaunt an. Philipp machte auf mich keinen bösen Eindruck, im Gegenteil.
„ Wirklich? Ich dachte, das würde dir was ausmachen, wenn sie über uns Bescheid wüssten.“ Jetzt war ich es, der völlig überrascht war.
„ Was sie denken, ist mir so ziemlich egal. Nur sollte es nicht nach außen dringen … Das meinte ich damit. Und man sollte es nicht direkt vor ihren Augen zeigen. Meinen Status und die Diskretion muss gewahrt werden.“ Er drückte mich kurz. „Ich habe sie eben darauf hingewiesen.“
Ich nickte stumm und verstand kein Wort von dem, was er meinte. Dann kam ich auf seinen Sohn, zu sprechen:
„ Das mit deinem Sohn übrigens tut mir wirklich leid, auch wie es zwischen uns gelaufen ist. Nur beleidigen lasse ich mich nicht gerne.“
Er winkte nur ab.
„ Er wird es überleben. Mein Sohn ist in einer schwierigen Phase.“
„ Mmh.“
Was sollte ich darauf erwidern? Ich hatte keine Kinder und einen Vergleich hatte ich nur mit meiner eigenen Kindheit und dem Verlauf meiner Pubertät. Innerlich gab ich Philipp allerdings Recht. Auch ich war in dem Alter nicht einfach gewesen, doch hatte ich Respekt gegenüber Erwachsenen gezeigt. Ich genoss seine Wärme, die mir seine Nähe einbrachte, kuschelte mich ganz nah an ihn ran. Wir setzten unseren Weg fort und steuerten auf die Garage zu.
Das Fahrzeug war vor der Garageneinfahrt geparkt. Wieder überkam mich ein Kribbeln in der Magengegend, als ich den schwarzen Jaguar sah. Philipp stieg auf der
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