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The Dead Forest Bd. 1 Die Stadt der verschwundenen Kinder

The Dead Forest Bd. 1 Die Stadt der verschwundenen Kinder

Titel: The Dead Forest Bd. 1 Die Stadt der verschwundenen Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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Jahr für Jahr. Das war alles, was sie vom Vermächtnis ihrer Mutter und ihres Vaters hinterlassen würde: eine Möglichkeit, die Wunden des Verlusts wieder zu öffnen, für alle Eltern außerhalb der Mauer, die sich je gefragt hatten, was aus einem vorgebrachten Kind geworden war. Wenn sie wollten, konnten sie jetzt erfahren, wer ihre Kinder adoptiert hatte, und wenn sie weitere Nachforschungen anstellten und riskierten, ihrer Spur bis in die Enklave zu folgen, konnten sie auch herausfinden, ob es ihren Kindern gut ging oder ob sie gestorben waren. Wie viele Eltern, fragte sie sich, würden es wirklich wissen wollen? Ihre Mutter hätte natürlich alles für diese Aufzeichnungen gegeben. Und letztlich hatte sie das auch.
    Gaia blätterte durch die Seiten und fuhr mit dem Finger langsam die Spalte mit den Geburtstagen entlang, bis sie zu dem einen Eintrag kam, der immer noch am wichtigsten war:

    Das war ihr Bruder Arthur. Er war Martin Chiaro geworden. Viel gewann sie nicht dadurch; er blieb für sie so unerreichbar wie zuvor.
    Gaia schlug das Buch wieder zu und bemerkte etwas Glänzendes auf dem Boden, zwischen dem goldenen Papier und der Decke, mit der Leon die Geschenktüte ausgepolstert hatte. Sie bückte sich, griff nach einer kurzen Kette und hob sie hoch ins Licht des Feuers. An ihrem Ende baumelte eine vertraute Metallscheibe, die sich langsam hin und her drehte: ihre Taschenuhr.
    »Oh, Leon«, murmelte sie.
    Sie konnte seine Stimme hören; wie er darauf bestand, dass die Uhr ihr gehörte, besonders jetzt, da sie frei war. Sie öffnete den winzigen Verschluss und las die Worte, die in den Deckel eingraviert waren: Das Leben zuerst. Sie schlang die Kette langsam um ihre Finger und hielt die kühle Uhr umklammert, ihre Faust an die Stirn gepresst. Die Uhr tickte. Sie würde nicht weinen. Sie würde nicht …
    »Geht es dir gut?«, fragte Emily, die mit Maya und einem Arm voll Kleider zurückkam.
    Gaia schüttelte den Kopf. Es ging ihr nicht gut. Sie wusste nicht, ob es ihr je wieder gut gehen würde. Sie wischte sich mit dem Handgelenk übers Auge.
    Als sie wieder zu Emily sah, fiel ihr auf, wie sie den Rücken durchgedrückt hatte, während sie das Baby hielt, und bemerkte die leichte Wölbung ihres Bauchs. Gaia runzelte die Stirn. »Erwartest du wieder ein Kind?«
    Emily lachte. »Typisch, dass du das bemerkst.«
    Gaia sah sich noch einmal aufmerksam im Zimmer um, betrachtete die einfachen Möbel und den Kinderstuhl in der Ecke. Von der Straße war das Lachen von Passanten zu hören. »Wo ist dein Baby?«
    »Paul? Er schläft schon.« Sie lächelte wieder. »Hoffe ich wenigstens. Hier, warum ziehst du dich nicht um? Du siehst wie eine Prinzessin aus, aber das ist hier draußen nicht gerade praktisch.«
    Gaia schlüpfte aus ihren weißen Sachen und zog ein braunes Kleid und einen blauen Pullover mit weißem Muster über. Sie musste ihren linken Arm schonen, aber es fühlte sich nicht an, als wäre er gebrochen.
    »Hier, nimm sie«, sagte Emily und reichte ihr Maya zurück. »Ich bringe dir Suppe.«
    »Ich habe keinen Hunger. Und keine Zeit. Wirklich.«
    »Du wirst trotzdem etwas essen.«
    Emily huschte um sie herum, sammelte die weißen Sachen ein und brachte ihr dann eine dampfende Schüssel und einen Löffel. Als Gaia nach dem Löffel griff, zitterten ihre Hände.
    »Was ist das?« Emily zeigte auf die Bücher.
    »Ich möchte, dass du sie verwahrst«, sagte Gaia. »Das sind die Verzeichnisse der vorgebrachten Babys und wer sie in der Enklave adoptiert hat.«
    Emilys Stirn legte sich ungläubig in Falten. »Ist das dein Ernst?«
    Gaia hob einen Löffel Suppe an ihre Lippen und blies vorsichtig darauf. Es roch wirklich gut, salzig und reich an Kartoffeln und Fleisch. »Ja«, sagte sie. »Kannst du irgendwie Kopien davon machen? Hast du Leute, denen du vertrauen kannst? Deine Eltern vielleicht?«
    Emily setzte sich neben Gaia und überflog die Seiten. »Das ist unglaublich«, sagte sie und nickte. »Es gibt ein paar Leute, nicht sehr viele, aber einige haben angefangen, sich zu treffen.« Ihr Ausdruck wurde ernster. »Vor ein paar Wochen hat mir etwas sehr große Angst eingejagt.«
    »Als der Rabe erschossen wurde? Am Ufer?«
    Emily drehte sich langsam zu ihr um. Überraschung stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Woher weißt du davon?«
    »Sie haben es mir gezeigt«, sagte Gaia. »Sie wollten damit ihre Macht beweisen.«
    Emily sagte ernst: »Sie sind zu weit gegangen, Gaia. Deine Eltern zu verhaften, und dann

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