The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes
jetzt an den unfassbaren, T-Rex-großen Diamantring schmiegte. Dragos trug ebenfalls einen goldenen Ring, passend zu ihrem. Sie musste grinsen, als sie an das entsprechende Gespräch zurückdachte.
Es war kurz und süß gewesen und sehr bezeichnend. Sie hatten bei Tiffany an der Schmucktheke gestanden, und ein Verkäufer hatte ihnen Ringe gezeigt. Pia bewunderte ein besonders edles, elegantes Paar Eheringe für Sie und Ihn.
»Aber ich horte Schmuck«, sagte Dragos stirnrunzelnd. »Ich trage ihn nicht.«
Sie sah ihn an. Aus seinem Stirnrunzeln sprach mehr Belustigung als alles andere. Er stand sehr dicht neben ihr und trug noch das weiße Hemd und den dunklen Anzug von der Arbeit. Die Krawatte hatte er abgelegt und die obersten Hemdknöpfe geöffnet. Mit leicht zur Seite geneigtem Kopf begutachtete er die Ringe auf dem schwarzen, samtbezogenen Vorlagetablett, und in seinen goldenen Augen schimmerte begieriges Interesse.
Sie kannte diesen Blick. Telepathisch sagte sie:
Wir brauchen nicht alle Ringe auf diesem Tablett.
Er sah sie von der Seite an.
Bist du sicher?
Ziemlich sicher.
Direkt hinter seiner Schulter erblickte sie eine Frau, die gut fünf Meter von ihnen entfernt stand. Die Frau war dünn wie ein Model, sah intelligent aus, war elegant gekleidet und makellos zurechtgemacht. Make-up, Haare und die lackierten Fingernägel waren farblich aufeinander abgestimmt, und ihre Kleidung samt Accessoires kratzte an der Zehntausend-Dollar-Marke. Dank Stanford hatte Pia inzwischen gelernt, solche Dinge besser einzuschätzen.
Die Frau starrte Dragos unverwandt an und versuchte nicht einmal, ihre blanke Begierde zu verbergen, obwohl Pia direkt neben ihm stand, offensichtlich schwanger war, und die beiden das bekannteste Wyr-Gefährtenpaar der Welt waren.
Aber weder Paarungen noch Hochzeiten gingen zwangsläufig mit Treue einher, und es würde immer diese scharfen Raubtiere geben, die nur darauf lauerten, ihre Klauen – und sei es nur für kurze Zeit – in den multimilliardenschweren Chef von Cuelebre Enterprises schlagen zu können.
Keines von ihnen konnte im Moment Dragos’ Aufmerksamkeit erregen. Sie waren so unwichtig für ihn, dass sie nicht einmal auf seinem Radar auftauchten. Pia wünschte, es könnte ihr wirklich genauso gleichgültig sein, aber sie konnte es, wenn überhaupt, nur vortäuschen.
Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Dragos. »Vielleicht trägst du normalerweise keinen Schmuck, aber diesen Ring wirst du tragen.«
Belustigung umspielte seine harten, sexy Lippen. »Und das weißt du, weil …?«
»Weil ich alles kriege, was ich will.« Und in diesem Augenblick wollte sie nichts mehr, als ihm ihre Ketten anzulegen, damit es jeder sehen konnte. Ohne die Stimme zu senken, fügte sie hinzu: »Und dazu zählt auch jede Menge fantastischer Sex, wann immer ich will.«
Sein Lächeln wurde breiter, und unter den gesenkten Lidern glühten seine Augen sengend heiß. »Du sollst deinen Willen bekommen.« Er beugte den Kopf, um sie zu küssen, und der Angestellte wandte grinsend den Blick ab.
Sollte sie das? Ja, oh ja, das sollte sie. Während sie eine Hand in Dragos’ seidigem Haar vergrub und ein Bein leicht anwinkelte, hob sie hinter seinem Rücken die andere Hand und richtete den Mittelfinger auf. Als sie sich aus dem Kuss lösten, war der Piranha verschwunden.
Dragos trug den Ring.
Und sie bekam tatsächlich alles, was sie wollte.
Sie bestand darauf, die Hochzeit selbst zu planen. Dafür hatte sie Dragos zugesichert, die Flitterwochen ganz nach seinen Wünschen gestalten zu dürfen – solange er sich an das hielt, was sie besprochen hatten: Flitterwochen, in denen sie wirklich allein waren. Keine Hausangestellten, keine Wächter, keine Irren. Kein Stanford, keine Handys, kein Kristoff, der »wirklich nur ausnahmsweise« wegen eines Notfalls in der Firma anrief … niemand außer ihnen und Peanut.
Sie könnte sogar selbst kochen, wenn er das wollte. Na ja, in diesem Punkt korrigierte sie sich ziemlich schnell: Sie würde alle Fleischgerichte aufwärmen, die jemand anderes für ihn vorgekocht hatte, solange sie nichts weiter zu tun brauchte, als eine abgedeckte Verpackung in den Ofen zu schieben und dann schnellstens die Küche zu verlassen.
An diesem Punkt lachte er sie aus, und sie konnte es ihm nicht verdenken. Aber er willigte ein, sich um die Flitterwochen zu kümmern, und sie durfte ihre Traumhochzeit planen.
Der Friedensrichter kam zu ihnen ins Penthouse und hielt eine sehr
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