The End (Die neue Welt)
die Nachricht von Bobbys Unfall zugetragen wurde …
»Herr Vorsitzender«, rief Dylan, den der Umstand stutzig machte, dass sein Arbeitgeber hinter dem Steuer eines alten, klapprigen Pickups saß.
Conner öffnete die Augen. »Legen Sie Ihr Zeug hinten dazu und steigen Sie ein, aber passen Sie auf, wegen des Blutes.«
Dylan gehorchte und nahm beunruhigt auf der Beifahrerseite Platz, nachdem er Notiz von den roten Streifen an der inneren Türverkleidung und der Seite des Sitzes genommen hatte.
»Wo haben Sie die Kiste her?«, fragte er, während er das Interieur betrachtete.
»Ist eine lange Geschichte und nicht weiter von Belang. Sobald Davis und Jackson da sind, fahren wir auf direktem Weg zur Luftwaffenbasis Tinker.«
»Herr Vorsitzender, darf ich mich über den Verbleib Ihrer Frau erkundigen?«, druckste Dylan.
»Sie ist noch im Krankenhaus bei unserem Sohn. Wenn ich mir in Tinker einen Überblick der Lage verschafft habe, schicken wir jemanden, um die beiden abzuholen. Herauszufinden, was vor sich geht, hat jetzt oberste Priorität! Anscheinend ist die Energieversorgung zusammengebrochen, und ich kann nur vermuten, dass dahinter ein Anschlag steckt.«
Davis und Jackson platzten unvermittelt mit ihren kompakten Reisetaschen aus dem Hotel. Auch sie warfen ihr Gepäck auf die Ladefläche.
»Setzen Sie sich gleich hinten dazu, Gentlemen«, rief Conner.
Die zwei sprangen auf, und Conner raste los. Die Fahrt durch die Innenstadt von Oklahoma City mutete wie ein Videospiel an: Er musste auf der gesamten Strecke über die Hauptadern West Sheridan und South Robinson Richtung Interstate 40 liegen gebliebenen und verlassenen Autos ausweichen, was ihm zuweilen nur knapp gelang.
»Sir, das ist wirklich seltsam. Ich würde verstehen, dass der Strom weg ist, weil jemand das Netz sabotiert hat, aber warum lassen sich Fahrzeuge nicht mehr in Gang setzen?« Dylan pochte darauf, sich Klarheit zu verschaffen und war genervt davon, dass Conner ihm bislang konkrete Antworten verweigerte.
Der Vorsitzende konzentrierte sich ganz auf die Fahrt und entgegnete kurz angebunden: »Es gibt nur zwei mögliche Gründe für diese Art von Schaden: eine in der Erdatmosphäre gezündete Atombombe oder eine heftige Sonneneruption.«
»Atombombe?«
»Ich bin nicht sicher, worum es sich genau handelt, Dylan, aber ebendarum müssen wir zur Basis Tinker.«
Der stete Slalom um die Fahrzeuge, die den Weg versperrten, zog ihre Reise zum Luftwaffenstützpunkt in die Länge. Unterwegs stießen sie auf wenige weitere aktive Verkehrsteilnehmer, allesamt in relativ altgedienten Modellen.
Nachdem sie die Ausfahrt zum Stützpunkt genommen hatten, fiel sowohl Conner als auch Dylan Bewegung auf dem Gelände auf – nicht nur von Fahrzeugen, sondern auch von hektischen Menschen. Sie näherten sich langsam der Einfahrt, wo mehrere Militärpolizisten ihre Gewehre auf sie richteten und sie zum Halten zwangen.
»Hände hochhalten«, wies Conner Dylan an, als er den Wagen unmittelbar vor den ersten Barrieren am Areal, die hinter der Ausfahrt installiert waren, zum Stehen brachte. »Davis, Jackson, Sie auch!«, rief er nach hinten.
Die beiden fügten sich und streckten die Arme nach oben aus. Ein einzelner MP kam auf sie zu.
»Was haben Sie hier zu suchen?«, fragte der Officer mit auf Conner gerichteter Waffe.
Dieser beobachtete, wie sich die beiden anderen Uniformierten trennten und zu beiden Seiten des Wagens mit den Gewehren im Anschlag Position bezogen.
»Soldat, ich bin Brad Conner, der Vorsitzende des Repräsentantenhauses. Darf ich meinen Ausweis herausnehmen?«
Er steckte die rechte Hand behutsam in sein Jackett und zog seine Brieftasche hervor, entnahm den Pass, der ihn als Abgeordneten im Kongress auszeichnete, sowie seinen Führerschein, und zeigte beides durch das Fenster.
Der Militärpolizist musste mehrere Schritte vorwärtsgehen, um sie entgegenzunehmen. Er begutachtete die Papiere und musterte dann den Vorsitzenden. Zuletzt schwenkte sein Blick zu Dylan und den beiden Männern auf der Ladefläche. »Wer begleitet Sie, Sir?«
»Dylan McLatchy hier neben mir sowie die Special Agents Davis und Jackson, Beamte der Bundespolizei.«
»Sir, ich benötige auch Ihre Ausweise«, bat der Wachmann.
»Soldat, Sie haben den Vorsitzenden des House vor sich, und wir müssen umgehend auf das Gelände«, wollte Dylan klarstellen.
»Sachte, Dylan. Der Mann macht nur seine Arbeit, indem er uns überprüft.« Conner wusste, dass die Luft allerorts
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