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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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Junge.
    Er trug einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und eine schwarze Krawatte und sein Haar war so hellblond, dass es fast weiß aussah. Er hatte die Hände vor sich gefaltet und trug weder einen Regenmantel noch hatte er einen Schirm bei sich. Der Regen hatte ihn vollkommen durchnässt. Welche Farbe seine Augen hatten, konnte ich nicht erkennen, dafür stand er zu weit weg, aber er schaute mich unverwandt an und hielt mich mit seinem Blick fest.
    Wer war er? Hatte er Kristen gekannt? Oder war er wegen jemand anderem hier?
    Der Wind heulte weiter um mich herum und der Regen trommelte auf das armselige Dach über meinem Kopf. Wer immer er sein mochte, er musste verrückt sein, einfach so dazustehen. Bevor ich einen klaren Gedanken fassen konnte, war ich schon ein paar Schritte unter der Plane hervorgekommen. Ich wollte mit ihm reden. Herausfinden, ob er wegen Kristen hier war. Herausfinden, warum er mich anstarrte. Ihm sagen, dass er bescheuert war, sich so nass regnen zu lassen.
    Aber der Wind hielt mich zurück. Er war plötzlich so stark geworden, dass ich zurücktaumelte und mich an der nächsten Planenstange festhalten musste. Auch der Regen ließ nicht nach, er strömte mir übers Gesicht und hinterließ Spuren wie von Tränen.
    Mit hoch erhobenem Kopf und fest an die Stange geklammert, starrte ich auf den fremden Jungen. Wollte ihn zwingen, näher zu kommen. Ihm befehlen, mich nicht so mitleidig anzusehen.
    Der Wind riss an seiner Kleidung und wehte ihm die Haare ins Gesicht, aber er blieb stehen wie angewurzelt. Dann neigte er leicht den Kopf.
    Ich nahm es als ein Zeichen von Respekt und erwiderte sein Nicken. Dann drehte ich mich um und warf einen letzten Blick auf den Sarg hinter mir. Ein Kennenlernen würde warten müssen. Heute gab es andere Dinge, über die ich nachdenken musste.
     
    Als ich mich vom Grab entfernte, ließ der Regen ein wenig nach. Auf den steinernen Stufen der Kirche sah ich meine Eltern, die sich mit Pastor Prescott unterhielten, und da wollte ich unter keinen Umständen mit hineingezogen werden. Ich ging rasch zum Auto, nahm mein Handy aus der Tasche und wählte Moms Nummer.
    Sie griff in ihre Tasche, schaute auf das Display und ging ein paar Schritte zur Seite. »Abbey?«, fragte sie verwirrt.
    »Ich gehe zu Fuß nach Hause, Mom, okay?« Sogar von hier aus konnte ich sehen, dass sie damit nicht einverstanden war. Ihr Gesichtsausdruck verriet es deutlich.
    »Ich finde, du solltest mit uns zu den Maxwells kommen, Abbey. Sie haben sich viel Mühe gegeben mit dieser Einladung, und weil Kristen deine Freundin war, gehört es sich, dass du dabei bist.«
    »Mom«, seufzte ich. »Ich bin wirklich nicht in der Stimmung, jetzt mit einem Haufen Leute zusammen zu sein. Ich möchte lieber allein sein.«
    »Du solltest mitkommen, Abigail.« Es war kein gutes Zeichen, dass sie mich bei meinem richtigen Namen nannte. Überhaupt nicht. »Hinterher wirst du alle Zeit der Welt haben.«
    »Aber Mom …«
    »Sie haben eine Menge zu essen bestellt, Abigail!« Sie klappte ihr Handy mit einem Klicken zu und das war das Ende der Diskussion. Meine Mutter lebte förmlich für Veranstaltungen mit angeliefertem Essen und das bedeutete offensichtlich, dass das auch für mich gelten musste.
    »Na gut, Mom, wenn du meinst«, grummelte ich vor mich hin, als ich auf die Kirchentreppe zuging. Ich wartete ungeduldig, dass sie endlich ihre Unterhaltung mit dem Pastor beendeten. Doch das dauerte natürlich noch ein Weilchen.
    Nach quälenden zehn Minuten weiteren Small Talks verabschiedeten sie sich schließlich vom Pastor und wir verließen den Friedhof.
    Es war nur eine kurze Fahrt bis zu den Maxwells, aber es standen schon lauter Wagen um den ganzen Block herum, als wir dort ankamen. Dad ließ Mom und mich vor der Haustür aussteigen, bevor er einen Parkplatz suchte. Mom hatte kaum drei Schritte ins Haus hineingetan, als sie auch schon von jemandem angehalten wurde. Ich hörte sie hinter mir lachen, als ich an den vielen kauenden Menschen vorbeilief und direkt in die Küche ging.
    Dort stand Kristens Mom. Sie wandte mir den Rücken zu und hatte beide Arme in das mit Seifenschaum gefüllte Spülbecken gesteckt. Beim Näherkommen sah ich, dass nur zwei Becher und ein paar Teller darin lagen. Ein bisschen wenig, um sich mit Abspülen zu beschäftigen, während man das Haus voller Gäste hatte.
    Dann sah ich, dass ihre Schultern zuckten. Ich wollte sie in ihrem Kummer nicht stören und ging leise zurück in die

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