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The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

Titel: The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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wie Priest nach oben entschwand und dem grauen Himmel entgegenschwebte. Langsam wurde auch ich aus dem eiskalten Wasser gehoben, dreckige Brühe lief mir über die Arme. Als meine Füße aus dem Wasser gezogen wurden, spürte ich, wie sich eine winzige Hand an meinen Knöchel klammerte.
    Das konnte nicht sein. Ich hatte gesehen, wie es Millicent zerrissen hatte. Dann fiel es mir ein.
    Sie war nicht die Einzige, die hier unten im Brunnen den Tod gefunden hatte.
    Der Geist des Jungen sah aus, als würde er auf dem Wasser stehen, doch seine Füße befanden sich knapp unter der Oberfläche. Das dunkle Wasser schwappte ihm gegen die Schienbeine, als wäre es nur wenige Zentimeter tief.
    » Warte. « Seine Stimme war schwach. Die Finger des Jungen lösten sich von meiner Haut, als er mit der anderen Hand in seine Tasche griff und eine verschlammte Silberscheibe herauszog, ebenso groß wie die, die wir in Lilburn gefunden hatten.
    » Lasst mich noch mal runter « , rief ich nach oben.
    » Auf gar keinen Fall! « , schrie Lukas. Am Brunnenrand konnte ich seine schwarze Jacke erkennen. Er zog kräftiger an dem Seil.
    » Sonst binde ich mich los « , drohte ich.
    Lukas zögerte, dann ließ er mich einige Zentimeter hinab.
    » Weiter. « Meine Hand zitterte, als ich sie ausstreckte.
    Der Junge legte die Scheibe in meine Handfläche.
    » Wir sollen darauf aufpassen, aber ohne Mama will ich nicht hierbleiben. Ich habe Angst vor dem Wasser « , sagte er. » Verratet niemandem, dass ich euch das gegeben habe. «
    » Machen wir nicht. Versprochen. «
    Der Junge lächelte, dann verschwand er.
    Lukas zog mich hoch, hievte mich über den Brunnenrand und machte sich daran, die Knoten des zerfaserten Seils aufzudröseln. Als er den letzten gelöst hatte, hielt er inne, die Hand noch immer auf meiner Taille. » Du hast mir eine Scheißangst eingejagt, weißt du das? «
    » Tut mir leid « , flüsterte ich.
    Jared stand ein paar Schritte hinter seinem Bruder und beobachtete uns. Für einen Sekundenbruchteil hielt ich seinem Blick stand und wünschte, ich wäre mutiger.
    Nicht die Art von Mut, derer es bedurfte, um in den Brunnen zu klettern, sondern die Art, die man brauchte, um das zu tun, was mein Gefühl mir in diesem Moment sagte: mich in Jareds Arme zu werfen und an ihn zu klammern, bis alles andere unwichtig wurde. Aber so mutig war ich nicht, und außerdem wollte ich meine Gefühle für Jared nicht zulassen, weil ich wusste, wie leicht mich jemand wie er verletzen konnte.
    Lukas wischte mit dem Saum seins T-Shirts den Dreck von meinem Gesicht. Er gab mir ein Gefühl von Sicherheit in einer Welt, die ich nicht verstand, während ich bei Jared immer das Gefühl hatte, aus dem Gleichgewicht zu sein. Genau wie jetzt.
    Meine Wangen glühten. Ich fragte mich, ob Lukas es bemerkte – ob er dachte, es wäre seinetwegen.
    Priest lief zu Jared hinüber. » Hast du gesehen, wie ich diesen Rachegeist alle gemacht habe? Sag nicht, das wäre nicht hammerhart gewesen. «
    Jared sah weg und kappte die Verbindung zwischen uns. Stattdessen lächelte er Priest schwach an. » Ja, es war total hammerhart. Und hammerbescheuert. «
    » Egal. « Priest schälte sich aus seinem T-Shirt, streifte sich seinen trockenen Kapuzenpulli über und setzte sich die Kapuze auf.
    » Hier. « Ich gab Priest die Scheibe.
    » Gute Arbeit, Kollegin. « Grinsend nahm er sie unter die Lupe. » Wenn man von dem Schaubild und der Größe der Scheiben ausgeht, sollte der Zylinder in etwa die Maße einer Kaffeedose haben. «
    Alara berührte mich sanft am Arm. » Alles okay mit dir? «
    Einen Moment lang war ich sprachlos. Es war eine Geste, wie ich sie von einer Freundin erwartete, nicht von dem Mädchen, das mich nicht ausstehen konnte.
    Ich rieb mir den Hals, um das Gefühl von Millicents Arm loszuwerden. » Ich wusste nicht, dass Geister uns so einfach anfassen können. Sie hat sich total echt angefühlt. «
    » Nicht alle sind dazu in der Lage, aber Millcent war eine Ganzkörpererscheinung. Manche von denen fühlen sich so real an wie du und ich. «
    » Und wie kann man dann den Unterschied erkennen? «
    Alara trat hinter mich und half mir, das ekelhafte Wasser aus meinen Haaren zu wringen. » Manchmal gar nicht. «
    » Verdammt. « Priest zuckte zusammen und schüttelte sein Handgelenk. » Ich muss mich geschnitten haben. «
    Es war schlimmer als das.
    Als er den Ärmel hochzog, schnitten sich Linien in die Innenseite seines Handgelenks, als würden sie von einer

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