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The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)

Titel: The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Baumhauses ragte noch aus den Fluten, er befand sich etwa dreißig Zentimeter über dem Wasser, aber er war so schief und krumm, dass er sich bestimmt in Kürze vom Rest der Konstruktion lösen würde.
    Und plötzlich entdeckte sie Ben auf der Brücke, mitten im Strudel, nicht mehr weit vom Baumhaus. Es war eine Szene wie in einem Alptraum. Hilflos klammerte er sich an das Brückenseil. Erst jetzt stieß Beth einen gellenden Schrei aus.
     
    Clayton wurde vor Schreck totenblass, als er Ben ganz am anderen Ende der Hängebrücke sah. Wie konnte er ihm helfen?, überlegte er hektisch.
    Es war zu weit, um hinüberzuschwimmen, und außerdem blieb ihm dafür auch nicht mehr genügend Zeit.
    »Du bleibst hier!«, rief er Beth zu, während er zu der Baumleiter rannte. Blitzschnell kletterte er hinauf und betrat die schwankende Brücke. Er musste zu Ben. Aber wenn die Wassermassen ihn erreichten, würden sie ihn einfach mitreißen.
    Beim dritten Schritt gab das modrige Brett unter ihm nach, und Clayton stürzte in die Tiefe. Weil er mit dem Brustkorb aufschlug, brach er sich mehrere Rippen, das spürte er. Mit letzter Kraft schaffte er es noch, das Seil zu packen. Aber seine Kleidung zog ihn in die Tiefe, die Strömung zerrte an ihm, das Seil spannte sich – er ließ trotzdem nicht los. Verzweifelt bemühte er sich, den Kopf über Wasser zu halten, und kickte mit den Füßen, so kräftig er konnte.
    Keuchend kam er immer wieder an die Oberfläche. Die Schmerzen in seiner Brust waren kaum auszuhalten. Ein paar Sekunden lang war ihm schwarz vor Augen, doch irgendwie kam er wieder zu sich und kämpfte weiter gegen die Strömung an. Zweige schrammten an ihm vorbei, trafen ihn und wurden dann wirbelnd weitergeschwemmt. Das Wasser schwappte über seinen Kopf hinweg, er konnte nichts mehr erkennen, bekam kaum noch Luft. Da war nichts mehr, nur noch der Wille zu überleben. Und Clayton merkte nicht, wie die Pfähle der Plattform in der Mitte unter seinem Gewicht immer mehr nachgaben und unaufhaltsam von der Strömung ergriffen wurden.
     
    Beth humpelte weiter. Aber nach drei Schritten fiel sie schon wieder hin. Sie formte mit den Händen einen Trichter und rief über das tosende Wasser hinweg: »Halt
dich am Seil fest, Ben! Geh weg vom Vorbau. Du schaffst das!«
    Sie hatte keine Ahnung, ob er sie hörte, aber gleich darauf sah sie, wie er sich vom Baumhaus entfernte und sich der reißenden Strömung in der Mitte des Baches näherte, und damit auch seinem Vater …
    Keiths Kräfte schwanden, er konnte sich kaum noch festhalten …
    Auf einmal ging alles ganz schnell – aber gleichzeitig schienen sich die Sekunden endlos zu dehnen. Bachaufwärts, ein paar Meter vor ihr entfernt, bewegte sich etwas. Aus dem Augenwinkel sah Beth, wie Logan Stiefel und Regenhose auszog.
    Dann warf er sich in die Fluten, dicht gefolgt von Zeus.
     
    Clayton ahnte, dass er nicht mehr lange durchhalten konnte. Der Druck in der Brust wurde immer quälender, die Strömung rauschte über ihn hinweg, er schaffte es nur noch selten, so weit aufzutauchen, dass er Atem holen konnte. Sinnlos schlug er um sich, im Kampf gegen den Tod. Und auf einmal wusste er, dass sein Leben gleich zu Ende gehen würde.
     
    Die Strömung trieb Thibault unerbittlich flussabwärts. Für jeden Meter, den er dem Baumhaus näher kam, nahm sie ihn zwei Meter mit. Am anderen Ufer konnte er natürlich ein Stück zurücklaufen, wenn er erst drüben war – aber das kostete alles furchtbar viel Zeit. Den Blick unverwandt auf Ben gerichtet, schwamm er mit letzter Kraft weiter.
    Doch dann wurde er von einem riesigen Zweig getroffen, und einen Augenblick lang war er unter Wasser. Als er wieder nach oben kam, hatte er die Orientierung verloren. Wo war Zeus? Sobald er sah, dass der Hund immer noch hinter ihm war, wusste er wieder, in welche Richtung er sich bewegen musste. Er gab alles. Aber bis jetzt war er noch nicht einmal in der Mitte des Stroms.
     
    Beth beobachtete, wie sich Ben auf der schwankenden Brücke vorwärtstastete, Zentimeter für Zentimeter. Sie schleppte sich näher ans Ufer.
    »Komm, Ben, komm!«, rief sie schluchzend. »Du schaffst es! Halte durch, Baby!«
     
    Plötzlich stieß Thibault gegen die mittlere Plattform der Brücke. Die Fluten rauschten längst über sie hinweg. Er wurde herumgewirbelt, verlor die Kontrolle. Gleich darauf war er bei Clayton, der ihn in seiner Panik am Arm packte und mit sich hinunterzog. Thibault schlug um sich, tastete nach dem Seil,

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