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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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verfrachtet wurde, wo mir nichts geschehen konnte, ich jedoch meilenweit entfernt war von der größten Story meiner Karriere.
    Also packte ich die Gelegenheit beim Schopf. Ich wusste nicht, dass ich in eine Falle tappen sollte.
    „Tut mir leid, Kumpel. Ich hoffe, er hat recht und du bekommst nichts von dem mit, was hier abgeht“, sagte ich. Der PMK vor mir, einer von denen, die nicht einmal eine Schramme abbekommenhatten, antwortete natürlich nicht. Er konnte es nicht. Es mochte sich vielleicht ein Körper in dieser Insektendichten Schutzhülle befinden, doch im Grunde genommen war es nur die billige Ausführung eines Roboters.
    Ich wusste das. Vom Kopf her war mir das klar. Das Herz schlug mir bis zum Hals, als ich den Rest meiner Flüssig-Kamera-Salbe auf meine Hand gab und damit das „Gesicht“ des Toten einrieb.
    Ich musste wissen, wohin die PMKs geschickt wurden, warum so viele beschädigt worden waren und was der Oberst vorhatte. Er würde mich bei ihrem Einsatz nicht dabeihaben wollen, und so musste ich mit der zweitbesten Lösung vorliebnehmen: dem Blick eines Beteiligten auf den Kampf.
    Damit der Schaltkreis in der Tube alles fehlerfrei aufnehmen konnte, durfte er höchstens drei Meter von der Flüssigkamera entfernt sein. Ich schnitt ein kleines Loch in die Hülle des PMK und schob die Tube in Brusthöhe hinein. Zwar hatte ich keine Ahnung, wie ich sie später wieder an mich nehmen sollte, aber darüber konnte ich mir Gedanken machen, wenn der richtige Moment dafür gekommen war. Sobald ich wohlbehalten im Stützpunkt eingetroffen war, würde ich alle Zeit der Welt haben, um darüber nachzudenken. Jetzt musste ich wieder in mein Zelt zurückgelangen, ohne dass mich jemand sah. Wenn der Oberst herausfand, was ich getan hatte … Daran mochte ich nicht einmal denken. Ich drehte mich um und nahm an, dass ich in diesem Chaos noch eine Zeit lang unentdeckt blieb, wenn ich den Kopf einzog und mich leise hinter einen Haufen Kisten zurückzog. Die Oberstabsgefreiten waren vollauf damit beschäftigt, die PMKs zu reparieren.
    „Interessant“, ertönte die Stimme des Obersten hinter mir. Er tippte mir mit seinem Kommandostab in den Rücken.
    Ich hatte das Gefühl, er würde mir mit einem Eiszapfen am Rückgrat entlangfahren. Jetzt musste ich mir eine gute Entschuldigung ausdenken, warum ich mich bei den PMKs herumschlich, doch mein Gehirn verweigerte mir jede Hilfe.
    „Ich könnte Ihnen zur Last legen, dass Sie sich an geheimem Armeematerial zu schaffen gemacht haben“, sagte er lächelnd. Ichhatte ihn noch nie so glücklich gesehen. „Des Weiteren könnte ich Anklage gegen Sie erheben wegen Hochverrats, weil Sie dem Feind Hilfe geleistet haben.“
    „Vielleicht“, meinte ich, da es das Beste war, was mir einfiel, „könnte ich die Story einfach vergessen. Sie wissen schon … die Story über die Verbandskästen. Nach all …“
    „Ich habe eine bessere Idee“, sagte er und stieß mich wieder mit seinem Stab an.
    Es war eines dieser neuen Modellen, in deren Spitze ein militärischen Qualitätsstandards entsprechender Elektroschocker eingebaut war. Ich hatte das Gefühl, als wäre ich ein Lichtschalter und jemand hätte mich gerade einfach ausgeknipst.
    Als ich aufwachte, stellte ich fest, dass sich gelbe PET-Folie gegen mein Gesicht drückte.
    Ich hatte meine ganze berufliche Laufbahn damit verbracht, die Schmerzen und Qualen anderer Menschen zu beschreiben, und habe Dinge gesehen, über die ich niemals schreiben werde, Dinge gerochen, die kein normales Mädchen aus New Jersey jemals hätte riechen sollen.
    Noch nie hatte ich größere Angst gehabt als in jenem Augenblick, und noch immer plagen mich Alpträume.
    Ich versuchte Luft zu holen, doch die Folie lag fest über meinem Mund und meiner Nase. Als ich mir die Folie mit den Händen vom Gesicht reißen wollte, um endlich wieder richtig Luft holen zu können, stellte ich fest, dass auch meine Hände in den gelben Kunststoff gehüllt waren, sodass ich die IDS nicht greifen konnte. Mein Herz raste und drohte zu platzen. Meine Schweißdrüsen legten den Turbogang ein, und jeder Muskel in meinem Körper spannte sich an, als das Adrenalin durch meine Adern raste.
    Es war mir unmöglich, etwas zu sehen, zu riechen oder zu hören. Um mich herum war alles dunkel. Ich spürte, wie mein Körper langsam abschaltete.
    Zum Glück fand ein wenig Sauerstoff einen Weg in meinen Mund. Ich atmete den süßen Nektar ein und dachte, dass ich dienächsten dreißig

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